Leute, lasst euch gesagt sein, der Herbst geht gerade erst los! Dass man jetzt im Oktober keinesfalls sein Tackle einmotten, sondern besser nochmal die Futterfäßer auffüllen sollte, beweist Jan Brauns mit seinem Update aus Frankreich. Er berichtet von einer wilden Schlammschlacht und richtig dicken Dingern, die seine Dickenmittel Boilies zu schätzen wussten…
Jedes Jahr, wenn die ersten Winde übers Land ziehen und sich die Blätter gelb einzufärben beginnen, erwacht in mir die Lust auf eine Schlammschlacht. Damit meine ich, einen abgelassenen Stausee irgendwo in der Provinz Frankreichs zu beangeln. Diese Gewässer haben dann in der Regel Niedrigwasser, was bedeutet, dass sich die Fische in die Bereiche zurückziehen, wo noch das meiste Wasser vorhanden ist. In den allermeisten Fällen ist das logischerweise der Bereich vor der Staumauer.
Pole Position
Zusammengefasst bedeutet das, hier sind die allermeisten Fische und hier gilt es natürlich auch zu angeln. Also ist die oberste Prämisse an einen der begehrten Plätze zu bekommen – denn auch andere Karpfenangler haben dieses Phänomen auf dem Schirm und halten regelmäßig Ausschau nach einem Platz.
Schlammschlacht mit Nachtangelverbot
Dieses Mal gestaltete es sich noch besonders kompliziert, da am ausgesuchten See ein striktes Nachtangelverbot herrscht. Aber mit dem Bus auf dem angrenzenden Parkplatz konnte man stehen und die Liege stand trocken darin…
Also hieß es jeden Morgen im Nebel die Ruten auslegen. Wegen des niedrigen Wasserstandes konnte ich die Montagen ohne Mühe in die Mitte des verbleibenden Sees werfen. Das Boot brauchte ich nur um gelegentlich etwas flächiger mit wenigen Dickenmittel Boilies nachzufüttern. Den Rest erledigte ich mit dem Wurfrohr.
Der Eindruck täuscht: Gutes Futter ist der Schlüssel!
Beim Betrachten der Bilder entsteht sicher der Eindruck, dass es ein Kinderspiel gewesen sei, die Karpfen bei so wenig Wasser im See zu fangen, doch seid sicher, der Eindruck täuscht. Die Fische haben sich an den Angeldruck bei Tag angepasst, viele Angler fangen bei diesen Bedingungen trotzdem wenig bis gar nichts. Die richtige Futtertaktik und verdammt gutes Futter sind der Schlüssel überhaupt Bisse zu bekommen. In solchen Situationen – bei starkem Angeldruck und kaltem Wasser, trennt sich auf dem Ködermarkt schnell die Spreu vom Weizen.
Manchmal kann eine Schlammschlacht in Frankreich also auch ganz angenehm, einfach und entspannt sein.
Euch allen wünsche ich einen erfolgreichen Herbst – er geht jetzt erst los!
Jan Brauns