Das Jahr 2018 verbrachte ich anglerisch gesehen ohne einen Auslandsaufenthalt. Die Stunden am Wasser fanden nur in eigenen Gefilden statt. Doch dieses Jahr wollte ich unbedingt wieder einmal Zeit in unserem Nachbarland verbringen. Französische Luft schnuppern und ordentlich Wasser vor dem Bug haben – das war das Motto. Ein richtiges Abenteuer sollte es mal wieder werden…
Zusammen mit meinem Kleinen sollte es für eine Woche nach Frankreich gehen. Allein wäre mir solch ein Unterfangen mit zu großem Risiko behaftet. So entschloss ich einmal rumzufragen, wer denn eine Woche Zeit und Lust hätte, mit uns zu verreisen. Lustigerweise sagten mir KM (Christian Wolf) und das Heinzelmännchen (Andreas Heinz) nach kurzer Zeit zu, eigentlich hatten sie jeweils etwas anderes geplant. Jetzt waren wir aber zusammen unterwegs – 3 Angler und 12 Ruten.
Schnell war klar, dass wir uns nun an ein großes Gewässer in Frankreich begeben wollten. Nach kurzem Brainstorming in einer WhatsApp Gruppe später wussten wir auch schon, wo es hingehen sollte. Für mich hieß es nun an alles durchzudenken, um die Sicherheit für Tim auch zu gewährleisten. Das große Schlauchboot zum Beispiel musste nach einer Ewigkeit erst mal wieder aufgebaut und auf Löcher gecheckt und vor allem gereinigt werden…
Mitte Mai in Nordfrankreich – Andi und Christian fuhren schon zwei Tage vor mir los, um Vorort einen freien und dazu lukrativen Platz zu ergattern, an dem wir uns auch strategisch austoben konnten. Es gelang auf Anhieb, es war zwar nicht die beste Stelle, aber man konnte sich damit arrangieren. Obendrein passte das Wetter für solche Art von See: Wind und Regen waren gemeldet. Tim und ich mussten nach unserer Ankunft nur noch Übersetzen, denn die beiden hatten eine Stelle auf einer Insel bezogen – geil.
Als ich ankam gab es sozusagen einen fliegenden Wechsel, denn Andi musste wegen einer Familien-Festivität für die nächsten zwei Tage nach Hause fahren. Nach der Verabschiedung stand erst einmal aufbauen und Plätze suchen auf dem Programm, während sich KM mit meinem Kleinen beschäftigte. Auch ein Grund warum ich nicht allein losziehen wollte, denn längere Zeit auf dem Boot und Angelstellen suchen, findet Tim etwas öde und ein nörgelndes Kind ist manchmal eine echte Folter.
Zufälligerweise saß ein weiterer Freund, Meister Birkulator auf der Stelle neben uns. Wir verbrachten den Abenden in geselliger Runde zusammen, obendrein brat er uns einen leckeren selbstgefangenen Wels. Am nächsten Tag waren wir leider keinen Karpfenfang reicher. Als wir uns bei Mathias erkundeten, verkündete er seinen Abschied. Er wollte weiter an ein anderes Gewässer ziehen. Kurzentschlossen movten wir auf seine Stelle, denn dort konnten wir einen größeren Gewässerteil beangeln.
Und wie sollte es auch anderes sein, wenn sich die Zufriedenheit einstellt? Es stellt sich der nächste Biss ein und ich konnte den ersten des Trips fangen. Tim fuhr mit mir raus, um den Fisch aus ca. 400 Meter Entfernung abzuholen. Vorort war der Karpfen in ein Krautfeld eingetaucht und nach kurzem aus dem Dschungel manövrieren lag er auch schon im Kescher. Der GLM Schneemann in 5,2 Meter tiefe hatte zugeschlagen. So konnte es doch weiter gehen.
Andi stieß nach dieser Nacht wieder zu uns und gemeinsam konnten wir zusammen eine geniale Zeit verbringen. Aber lassen wir doch einfach die weiteren Bilder sprechen…
Marco Beck
Autor
Marco Beck
geboren am 20.01.1983, arbeitet im Qualifizierungsmanagement eines Pharmaunternehmens.
Marco ist bereits seit Oktober 2013 Teamangler bei Naturebaits und das nicht ohne Grund: Marco schreibt seit Jahren Artikel für Web- und Printmedien und betreibt erfolgreiche Social-Media-Kanäle.
Neben den Karpfen angelt er auch regelmäßig erfolgreich auf andere Fischarten - ob mit der Fliege auf Salmoniden oder mit Köderfisch auf Wels, das Spektrum ist groß.
Vom Zielfischangler wurde er in den letzten Jahren zum Zielgewässerangler, heißt: Er versucht sich gerne an neuen Ufern und holt sich, was zu holen ist. Trotzdem hat er jede Menge richtig dicke Karpfen in seinem Fangbuch stehen, unter anderen Veronika mit 37 Kilo und einen Schuppenkarpfen aus dem extrem hart beangelten Mary-und-Joe-Pool mit 31 Kilo.
Sein erklärtes Jahresziel ist meist dasselbe, aber dennoch immer wieder eine echte Herausforderung: Marco Beck möchte jedes Jahr mindestens drei Karpfen über 25 Kilo fangen.