Eigentlich mag ich es immer wieder an ganz unterschiedlichen Seen zu angeln. So liebe ich z.B. das Angeln an extremen Gewässern, solche die voller Kraut oder anderer Hindernisse wie Holz sind. Doch eine Herausforderung der ganz anderen Art ist ein Gewässer, welches das komplette Gegenteil darstellt. Wir nennen es ehrfürchtig „the hungarian sea”. Dieses Gewässer zieht mich immer wieder zurück an seine Ufer. Die Rede ist natürlich vom Balaton – dem ungarischen Karpfenmeer!
(Über 60 000 Hektar Wasserfläche! Was hier wohl schlummert?)
(Die Köder von Naturebaits haben in Ungarn viele Freunde gefunden. Qualität setzt sich über kurz oder lang überall durch!)
(Besonders an Gewässern mit viel natürlicher Nahrung machen sie den deutlichen Unterschied.)
(So sehen sie aus, die Karpfen aus dem Balaton.)
„the hungarian sea“
Jedes Jahr verbringe ich mindestens 2-3 Wochen am Balaton. Der Balaton ist einer der größten Seen Europas. Sicher ist er der größte See, wenn man sich nur auf die Gewässer beschränkt, die für Karpfenangler von Bedeutung sind. Es gibt wohl kein anderes Großkarpfen-Gewässer, welches noch so unergründet ist wie der Balaton in Ungarn. An diesem See ist alles möglich, jeder Biss kann ein wahres Monster am Haken bedeuten. Eine Besonderheit, die den Balaton einzigartig macht. Ich bin überzeugt davon, dass ein Karpfen in Weltrekordgröße im Balaton See schwimmt.
(Nicht nur Tamas ist davon überzeugt, dass Weltrekordkarpfen im Balaton schwimmen.)
(Beides ist möglich: hohe Stückzahlen und Massenfänge.)
Ende April wird der erste International Balaton Carp Cup (IBCC) ausgetragen und die Teams werden ihre Fische fangen! Wir alle dürfen gespannt sein, was für Karpfen die teilnehmenden Teams ans Tageslicht befördern. Noch nie wurde die riesige Wasserfläche des Balatons von so vielen professionellen Anglern gleichzeitig beangelt. Wer beim ersten IBCC dabei sein möchte, es sind noch ein paar Startplätze frei.
HIER gibt es alle Informationen dazu.
(Der IBCC 2015 findet vom 20.04 bis 25.04 in Ungarn statt.)
(Auch solche Perlen schwimmen im Balaton See.)
(Tamas setzt auf gepimpte Hakenköder, dabei verwendet er Green Granda Compound und Incubator.)
(Sonnenuntergang über dem ungarischen Karpfenmeer.)
(Ganz Europa schaut nach Ungarn wenn es heißt: Anglers vs. Balton!)
Seit Anfang 2014 vertraue ich auf die Köder von Naturebaits. Mit ihnen konnte ich bis jetzt an jedem Gewässer zum Erfolg kommen. Gerade an Gewässern mit einem hohen natürlichen Nahrungsbestand sind die Qualitätsköder ein echter Trumpf.
Topzeit: Frühling
Meine favorisierte Zeit am Balaton ist definitiv der Frühling. Zu dieser Jahreszeit war ich immer sehr erfolgreich. Ich fing nicht nur viele, sondern auch wesentlich größere Karpfen als in den Sommermonaten. Besonders wenn zwischen März und Mai die Wassertemperatur kontinuierlich steigt, fuhr ich sehr gute Erfolge mit Red-Faktor und GLM-Boilies ein.
Ich fing wirklich viele und fast ausschließlich Fische oberhalb der 10-Kilo-Marke. Fische zwischen 10 und 17 Kilo bildeten den Durchschnitt. Innerhalb einer Woche kam ich auf ein Gesamtgewicht von etwa 800 Kilo Karpfen.
(Am Seeufer beim Ort Zanka wird der IBCC ausgetragen.)
(Die Uferzone liegt geschützt und bietet viele Möglichkeiten.)
IBCC Testlauf
Im Vorfeld der Session suchte ich mir einen Platz, den ich zuvor noch nie befischt hatte. Meine Wahl fiel auf das Ufer im Ort Zánka. Dieser Ort wird auch das Zentrum des ersten IBCC im April 2015 bilden. Während dieser Session drehte ich gemeinsam mit dem ungarischen „Fishing and Hunting Channel” einen Dreiteiler, dessen Trailer ihr nachfolgend sehen könnt. Während dieser Session hatte ich eine spezielle Lizenz, um den Uferabschnitt anzutesten und herauszufinden, in welcher Entfernung die Fische am besten laufen.
Spots
Die Überraschung war groß, als ich bereits bei der der ersten Echolot-Fahrt einen unregelmäßigen Graben in etwa in 150 Meter Entfernung zum Ufer fand. Denn häufig sind solche prägnanten Spots nicht am Balaton. Der Graben war etwa 10 Meter breit und fiel von 1,7 auf über 3 Meter Wassertiefe ab. In den Graben, in dem ich auch jede Menge natürliche Nahrung vermutete, legte ich die erste Rute ab. Die zweite kam auf eine Entfernung von 300 Metern, wo der Grund zwischen harten und weichen Stellen wechselte. Wichtig beim Angeln auf weichem Untergrund ist, dass der Schlamm kein Faulschlamm, sondern produktives nahrhaftes Sediment ist. Den Unterschied erkennt man am Geruch einer entnommenen Bodenprobe. Bestenfalls enthält diese auch Muscheln oder Kleinstlebewesen.
(Tamas markiert seine Spots mit Stabbojen und füttert den Bereich vom Boot aus großglächig an.)
(Sobald der erste Karpfen beisst fliegen nur noch große Boilies ins Wasser. Er angelt bis zu 300 Meter weit draussen.)
(Schnell kann am Balaton Wind aufziehen, dann beginnt das große Beissen der Karpfen.)
(Der Schnitt liegt zwischen 10 und 17 Kilo. Sind die Fische da, beisst es rund um die Uhr.)
Anfüttern: Quantität und Qualität
Das richtige Anfüttern stellt neben der Platzwahl die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg am Balaton dar. Am Balaton benötigt man beides: Qualität und Quantität. Ich möchte nicht behaupten, dass man mit wenig Futter keine Erfolge einfahren kann. Meine Erfahrungen zeigen aber, dass eine größere Menge gutes Futter die Ergebnisse deutlich beeinflusst.Viele der Einheimischen Angler kommen zwar mit einer großen Ködermenge an den Balaton, sparen aber bei der Qualität. Das ist der falsche Weg. Egal ob an großen oder an kleinen Gewässern geangelt wird, an der Qualität sollte nie gespart werden! Die Fangergebnisse beweisen es.
Wenn ich am Balaton einen Platz aufbaue, beginne ich die ersten Tage den Spot mit Partikel und Pellets aufzubauen, dazu kommen Boilies. Sobald ich die ersten Karpfenaktionen bekomme, füttere ich nur noch Boilies in 24mm nach, um gezielt die größeren Fische anzusprechen. Blicke ich auf die letzten Jahre zurück, war diese Taktik stets die erfolgreichste für mich.
(Quantität und Qualität – das ist Tamas‘ Erfolgsrezept am Balaton.)
(Solche makellosen Fische geben ihm recht.)
Attaktive Hakenköder
Als Köder verwendete ich bei dieser Session neben den GLM-Boilies, die hier sehr gut funktionieren, erstmals die neuen Green Granada Boilies. Meine Hakenköder präpariere ich zusätzlich mit Naturebaits Incubator Pulver.Auch bei dieser Session lief es wie oft zuvor. Die ersten 24 Stunden blieb ich ohne Fisch auf dem reich gedeckten Futterplatz. Doch als endlich der erste Biss kam, ging es los. Fortan landete ich täglich zwischen 10 – 14 Karpfen. Robert, mein Kameramann war zwischenzeitlich schon unruhig geworden, jetzt war er glücklich und mehr als zufrieden, denn nun bekam er jede Menge Action in bewegten Bildern festhalten.Fische mit einem Durchschnittsgewicht von mehr als 10 Kilo zeigen, welches Potential im Balaton steckt.
(Bei den Dreharbeiten ließ Tamas die Green Granada Range nicht im Stich.)
(auch an riesigen Gewässern wie dem Balaton spielt die Qulität der Köder eine große Rolle.)
(Wir sind gespannt was passiert, wenn Ende April endlich die Latten in Balaton liegen. Die Weightless Hookbaits werden es richten. )
Neues Fischerei-Management verspricht goldene Zukunft
Dass das Fischerei-Management endlich in neuen Händen ist, macht mich persönlich sehr froh. Denn dieses geht rigoros gegen den Fischklau und das Abschlachten kapitaler Karpfen vor. Zsolt Szári (CEO der Balaton Fish Management Non-Profit Ltd) ist es zu verdanken, dass am Balaton endlich Platz für den modernen Boilie-Angler gemacht wird.
Moderne Regeln
Um das Angeln am Balaton für Karpfenangler aus ganz Europa attraktiv zu machen, wurde z.B. das Montagen-Hinausschleppen mit dem Boot erlaubt. Spezielle Karpfenangler-Lizenzen sind ab sofort erhältlich. Mit der Befürwortung der Boilie-Angelei wird den Anglern die Möglichkeiten gegeben, an die Riesen des ungarischen Karpfenmeeres heranzukommen. Doch diese Freiheit verlangt auch Verantwortung, die Verantwortung den wahren Geiste des Catch & Release Angelns zu leben und auch den Einheimischen vorbildlich zu demonstrieren.
(Mit dem neuen Fischerei-Management soll der Fischklau am Balaton endlich ein Ende haben.)
(Die Ergebnisse sprechen jetzt schon für sich.)
(Achtung Balaton! Das Dickenmittel kommt!)
Ganz Europa schaut auf den IBCC
Mit dem IBCC bekommen wir die Möglichkeit den Balaton und die moderne Karpfenangelei zu präsentieren. Ganz Europa wird nach Ungarn schauen, wenn über 100 Teams aus über 20 Nationen an den Balaton reisen, um die Geheimnisse des riesigen Balatons zu lüften. Ob es ihnen gelingt wird sich zeigen. Wir sind zuversichtlich, dass sich der Ruf des Balatons als eines der besten Karpfengewässer mit diesem Event weiter etablieren wird.
Tamás Csörgő