Benjamin Kessenich dreht im Herbst richtig auf, erst kürzlich begeisterte er im Naturebaits Magazin mit seinem starken Update „Das Rezept für die späte Ernte„, mit dem er tiefe Einblicke in die Grundlagen seiner Herbsttaktik gab. Jetzt ist er im Spätherbst angekommen und erklärt, worauf es ankommt, wenn man sich die Chance auf ein ganz dickes Ende bewahren will! Viel Spaß mit Benis neuem Update:
Wie lief euer Jahr 2019 bisher? Egal, ob die Antwort gut oder schlecht lautet – die Wochen zwischen Ende Oktober und Mitte Januar können eure Saison nochmal retten oder ihr endgültig die Krone aufsetzten. Denn nicht ohne Grund werden sie auch die „Wochen der Wahrheit“ genannt. Fische, die ihr Gewicht nahezu das ganze Jahr nicht merklich verändern, legen nun kräftig zu und bringen ab und an absolute Rekordgewichte auf die Waage.
Zudem verlieren die Mitesser wie Brassen und kleine Karpfen mit der sinkenden Wassertemperatur zunehmend den Appetit und machen somit den richtig dicken Jungs die Bahn zu unserem Futter frei. Apropos Futter, die letzten Jahre haben mir ganz klar gezeigt, dass der Herbst für mich eine ganz klare Fischmehljahreszeit ist.
Fischmehl statt bunter Kitt
Reagieren die Karpfen im Frühjahr und im Sommer extrem auf bunte Farben und auch immer wieder auf süße kohlenhydrathaltige Kost, so brauchen sie nun Energie und diese finden sie in fischmehlhaltigen Boilies. Und davon benötige ich nun auch nicht mehr die großen Massen wie in den Monaten zuvor, kleine Mengen von 1 bis 2 Kilo Boilies täglich halten meinen Platz bei den Fischen im Gedächtnis.
Das Wetter muss passen!
Nun ist es für mich noch wichtig täglich den Wind und den Luftdruck im Blick zu behalten, warmer Westwind egal wie stark oder schwach er ist mit konstanten Luftdruck! Das sind Bedingungen die mich zu dieser Jahreszeit weder zuhause noch auf der Arbeit halten. Schnell sind alle privaten Pläne über Bord geschmissen oder ein Tag Urlaub beim Chef eingereicht und es geht mit Vollgas ans Wasser.
Einzelnächte sind Trumpf
Lange Session`s von mehreren Nächten mache ich nun jedoch nicht mehr, meine Spots sollen so viel Ruhe wie nur möglich bekommen. Denn die eine richtig ausgesuchte Nacht wird mir definitiv mehr bringen, wie zwei bis drei Nächte mit weniger idealen Bedingungen. Dies wiederholt sich nun so lange, bis die Wassertemperatur unter die 7 Grad Marke fällt, dann beginnt eine neue Zeit am Wasser, die des Boilieteiges. Aber zu dieser mehr als nur magischen Zeit später mehr.
Haltet durch und trotzt jeder Kälte und ungemütlichen Wetter, die Saison ist erst vorbei wenn das Eis uns von den Fischen trennt.
In diesem Sinne, viel Erfolg und einen gewichtigen Saisonabschluss
Benjamin Kessenich
Autor
Benjamin Kessenich
geboren 1986, ist gelernter Anlagentechniker im Bereich Heizung, Klima- und Lüftungstechnik. Bereits im zarten Alter von 4 Jahren wurde Benjamin von seinem Vater zum ersten Mal mit ans Wasser genommen. Diese Erfahrung muss etwas ausgelöst haben, das in den Folgejahren durch Erziehung und Maßregelung nicht mehr weg zu bekommen war. Eine leidenschaftliche Besessenheit, die sich mit den Jahren immer weiter entwickelte. Im weiteren Verlauf wurde er vom Allrounder zum ambitionierten Karpfenangler, der nicht nur durch dicke Fische überzeugt, sondern auch besonders durch tolle Beiträge und richtig tolle Bilder.
Benjamin befischt alle möglichen großen wie kleinen, stehende wie fließende Gewässer rund um den Köln-Bonner-Raum. Dazu zieht es ihn auch regelmäßig an die großen Flüsse und Seen Frankreichs. Ständig auf der Suche nach diesem einen Moment, dieser einen Sekunde, die einen Angeltag unvergesslich macht.