In meinem letzten Bericht habe ich über meinen „Weightless Paster“ berichtet und welche Vorteile mit dieser Selfmade-Köder“ im kalten Winterwasser brachte. Zur Erinnerung, meine These für kaltes Wasser ist: 1. Füttert wenig aber beständig. Füttert nur hochattraktives sich gaaanz langsam auflösendes Futter, wie z.B. Dickenmittel Teig und angelt bestenfalls schwerelos – die Karpfen fressen nur extrem wenig und bewegen sich dabei sehr behäbig, schwerelose Köder bringen also mehr Köder, da sie besser aufgenommen werden können. Hier könnt ihr den Bericht nochmal lesen.
Wenn der Winter dem Frühling weicht…
dann wird das Angeln nicht unbedingt leichter! Die Karpfen bewegen sich durch die ansteigenden Wassertemperaturen wieder mehr und fressen auch häufiger, aber trotzdem noch sehr, sehr verhalten. Man spricht ja auch davon, dass März und April sogar schwieriger seien als Dezember und Januar. Klar, das ist Gewässerabhängig, doch im zeitigen Frühjahr kommt definitiv ein erschwerender Faktor hinzu, der im Winter nicht gegeben ist: Ich spreche vom Futtereintrag in die Gewässer.
Mit dem Frühling, spätestens zu Ostern, startet für viele Karpfenangler die Saison und jeder muss zumindest ein bisschen füttern. Das bedeutet natürlich in vielen Fällen satte Karpfen und viele Schnüre im Wasser. Durch Corona wurden die Ufer der heimischen Gewässer noch wesentlich voller, als ohnehin zu dieser Jahreszeit.
Der Plan
Mein Plan A war eigentlich ziemlich simpel, ich wollte meine Winterstelle einfach weiter spärlich füttern, um auch im zeitigem Frühjahr weiter erfolgreich mit Teig und dem Weightless-Paster zu angeln. Doch es kam, wie an einigen Seen in Deutschland: Wegen Corona wurde das Angeln am entsprechenden Gewässer vorübergehend verboten. Also blieb mir nur übrig, mir ein anderes Gewässer zu suchen, konnte dort aber natürlich nicht auf einen spärlichen Langzeitfutterplatz setzen, sondern musste einen Spot trotz Angeldruck aktivieren.
Zeit ist Vertrauen
Auch in solchen Situationen kann ich nur ausdrücklich empfehlen, nichts zu überstürzen – den Fischen Zeit zu geben, ist fast immer der Schlüssel zum Erfolg. Auch wenn es noch in den Fingern juckt – bleibt cool und haltet euch beim Füttern zurück. Um konkret zu werden: Ich fütterte alle drei Tage 2 Kilo Teig und ein Kilo zerkleinerte Boilies. Das ganze habe ich vier Mal gemacht, bevor es das erste Mal raus ging. Das bedeutet, die Fische konnten 12 Tage ohne Angeldruck dem Futter näher kommen. Nichtsdestotrotz brachte der erste Versuch nur Brassen an den Haken.
Also reduzierte ich den gefütterten Teig und fütterte nur noch mit Dickenmittel Boilies in 20mm. Doch auch hiervon fütterte ich alle drei Tage nur ein Kilo. Ans Haar kam auf eine Rute ein Schneemann und auf die andere der Weightless Paster mit Dickenmittel Teig ummantelt. Mit dieser Taktik schien ich genau das richtige Maß gefunden zu haben oder was sagt ihr zur Ausbeute?
Viele Grüße, euer
Andreas Heinz