Der Sommer ist die Jahreszeit, in der ich eigentlich die geringste Zeit am Wasser verbringe. Doch in diesem Jahr bot es sich an, einen Versuch zu starten. Das Wetter war ungewöhnlich wechselhaft und nicht drückend heiß, aus der Vergangenheit wusste ich, dass das gute Bedingungen für die ein oder ander Beißphase sind. Also wollte ich die Situation nutzen und einige Versuche wagen. Das Highlight sollte eine Urlaubswoche am Wasser darstellen. Was daraus wurde, erzählt dieser kleine Sommerrückblick.
(Die Fische waren aufgrund des wechselhaften Wetters schon im Sommer gut genährt.)
Im Vergleich zu den Vorjahren waren die Fische durch das fängige Wetter bereits im Sommer gut genährt, dafür führten die Flüsse immer wieder Hochwasser und waren somit immer nur kurzzeitig befischbar.
(Normalerweise ist der Sommer nicht meine Jahreszeit, doch bei diesen Bedingungen
musste ich es versuchen.)
Für den Erfolg war es zwingend notwendig genau das Wetter zu beobachten. Tat man das nicht, mündete eine ausgiebige Futtersession schnell im Fiasko, sobald das Wasser stieg. Gemeinsam mit meinem Kumpel befischte ich während Hochwasserperioden Flussabschnitte, die sehr breit sind oder Altarme des Flusses, wo der Strömungsdruck stets gering ist. Fiel das Wasser wieder, angelten wir im strömenden Bereich. Alles in allem fingen wir bei unseren Versuchen zwar konstant Fisch, das Durchschnittsgewicht war aber eher gering.
(Wir fingen konstant, das Durchschnittsgewicht war aber – typisch für die Sommerzeit –
eher gering.)
Nur einige wenige wirklich große Karpfen bekamen wir über den Sommer ans Band. Unglücklicher Weise verloren wir auch den ein oder anderen, denn bei erhöhten Wasserständen befindet sich noch mehr Holz im Fluss als ohnehin schon. Der Drill eines guten Fisches ist bei solchen Bedingungen reines Glücksspiel.
(Den wilden Flussschuppis schien das reißende Wasser nichts auszumachen. Links einer für Damien, rechts ein etwas besserer für mich. )
Während der letzten Jahre befischten wir bei sehr heißen Temperaturen und niedrigen Wasserständen gerade die am stärksten strömenden Bereiche. Viele Fische hielten sich dort im sauerstoffreichen Wasser auf. In diesem Jahr war das Angeln dort einfach unmöglich.
(Der Fluss führt ohnhin viel Holz, jetzt bei erhöhtem Wasserstand glich der Drill großer
Fische einem Himmelfahrtskommando. )
(Zwar kamen wir durch gutes Futter schnell zum Fisch, ob man sie auch tatsächlich in den
Kescher bekam, stand aber auf einem anderen Blatt.)
Gute Erfolge erzielten wir hingegen an Plätzen, an denen die Strömung gebrochen wurde und strömungsarme Bereiche entstanden. Diese Spots waren oft nur wenige Quadratmeter groß und lagen ganz dicht am Ufer. Mein Kumpel Damien fing an einem solchen Spot einen fantastischen Schuppi, der die Waage ein ganzes Stück über die 20 Kilogrenze klettern ließ.
(Damien mit einem 20-Kilo-Bomber, den er in einem Kehrwasser ganz dicht am Ufer hakte.)
Während meines Urlaubes erlebte ich eine rabenschwarze Session. Zwar stimmte die Zahl der Anbisse, denn ich bekam innerhalb von drei Tagen fünf Bisse, doch es gelang mir im schnellen Wasser nicht einen der Fische zu landen. Kurze Zeit später stieg der Fluss dann wieder so weit an, dass das Angeln am Storm unmöglich wurde. Ich musste gezwungenermaßen wieder in strömungsärmere Bereiche ausweichen.
(Bei Hochwasser wich ich in einen Altarm aus. Hier stieg das Durchschnittsgewicht rasch.)
Leider handelte es sich bei diesem um einen Abschnitt, der von vielen Touristen aufgesucht wird. Dass das Angeln dort alles andere als entspannt von statten ging, könnt ihr euch sicher vorstellen. Nichts desto trotz erwischte ich zwei gute Fische, darunter einen fantastischen Spiegler mit 21 Kilo, den ich zwischen den Badegästen drillte.
(Der Höhepunkt meiner Urlaubswoche: ein gewltiger Flussspiegler mit 21 Kilo.)
Am folgenden Tag begann das Wasser wieder zu fallen und der Wind blies kalt aus Richtung Nord. Die Fische waren genau so schnell weg, wie sie diesen Bereich aufgesucht hatten…
(Am nächsten Tag begann das Wasser wieder zu fallen und der Wind dreht auf Nord.
Am Badestrand war nichts mehr zu holen.)
Als Hakenköder verwende ich am Fluss – egal ob im stark strömenden oder strömungsarmen Bereich – große und sehr harte Boilies. Gerne setze ich auf Dickenmittel Boilies und setze diese in geringen Mengen ein, so vermeide ich größtenteils Waller als Beifang. Um die Hakenköder noch etwas attraktiver zu machen, knete ich Dickenmittel-Paste um den Hakenöder und balanciere diese mit auffälligen Pink Lightning Pop Ups aus. Eine sehr fängige Prsäentation – probiert es aus.
(Große und vorallem harte Hakenköder sind das A und O. Dickemittel-Paste lockt zusätzlich
Visuell aufgepeppt wird ein Rig mit Pink Lighning Pop Ups.)
(Das Futter meines Vertrauens: Dickenmittel Boiles, GLM Boilies, Dickenmittel Hookbaits,
Lighning Pop Ups und Dickenmittel Teig. Damit kann der Herbst kommen.)
Die letzte Nacht meiner Urlaubswoche brachte mir am Strom wieder einen mittleren Schuppi, der viele meiner gefütterten Boilies ausschied. Definitiv in gutes Zeichen für die nächsten Wochen: Die Fisch sind bereits dabei sich vollzufressen und stehen auf Naturebaits in rauen Mengen.
(Die Pegel fallen derzeit wieder und die Fische stehen enorm auf die Boilies von Naturebaits.)
Derzeit haben sich die Pegel der Flüsse wieder eingependelt. Jetzt wo es dem Ende der Saison entgegen geht, wird es nochmal richtig spannend. Die Karten werden wieder neue gemischt und die Chance auf einen der ganz Dicken steigen von Woche zu Woche….
Ich melde mich bald zurück vom Fluss…
Bis dahin alles Gute und viele Grüße aus Frankreich
Yohan Francillion