(Alles begann dort, wo es 2014 aufhörte: mit Kaffee am Morgen und Schnee auf den Bergen.)
Es ist schwierig das vergangene Frühjahr in Worten zu beschreiben. Die Zeit, die wir erlebten war unglaublich. Ich glaube unsere Bilder sprechen mehr als 1000 Worte. Ich erlebte mein bisher bestes Frühjahr überhaupt. Und das obwohl ich im Vergleich zu den Jahren zuvor, weniger Nächte angelte, aber mehr Futter einsetzte! Ich investierte viel mehr Zeit um mich mit den verschiedensten Futtertaktiken auseinander zu setzen. Vor allem aber lernte ich, die Fische in Ruhe fressen zu lassen und den perfekten Zeitpunkt abzuwarten für den Ansitz abzuwarten
Unser Jahr 2015 begann dort, wo es 2014 im November aufhörte – am großen Natursee vor meiner Haustüre. Der See ist rundum mit Hotels verbaut, hier zu angeln ist fast unmöglich. Denn da es sich bei 95% der Uferzonen um Privatgrundstücke handelt, die teilweise sogar Videoüberwacht werden. Angler, die am Ufer hausen sind hier nicht gerne gesehen.
Sicherlich ist der Tiefe Natursee nicht das perfekte Frühjahrsgewässer, außer man angelt in einem großen Flachgebiet, zu dem wir aber leider keinen Zutritt hatten.
Die erste Session fand zu Beginn der Osterwoche statt. Patrick und ich hatten 3 Nächte Zeit. Zu Beginn der Session hatte das Wasser zwar schon 8 Grad, doch leider wurde das Wetter schlechter. Die Temperatur fiel wieder auf 6 Grad ab. Starker Wind durchwälzte das Gewässer. Also alles andere als gute Bedingungen. Also setzten wir auf wenig aber dafür hochattraktives Futter. Die GLM Boilies in 20mm wurden mit dem neuen GLM Liquid und dem passenden Bait Attraktor benetzt. In den Nächten war erstmal Beissflaute, doch am 2. Morgen fing ich dann meinen ersten Fisch der Saison. Mit immerhin 13kg ein gelungener Auftakt.
(Die GLM Range brachte mir in den letzten Jahren einige Tolle Fische. So sollte es auch 2015 weiter gehen. )
(Erster Fisch mit tollem Panorama im Hintergrund und das bei 6 Grad Wassertemperatur.)
(Fast jeden Tag war ich zur Beobachtung am Wasser, um zu sehen wie alles erwacht. )
Mit im Gepäck hatte ich neben gutem Futter auch die neue Schlagschnur und das Fluorocarbon von Naturebaits, um das Material unter verschiedenen Bedingungen zu testen.
In der Woche darauf wurde das Wetter wieder freundlicher und ich versuchte mein Glück erneut auf die gleiche Art und Weise. Gleich am ersten Morgen konnte ich wieder einen schönen Spiegler abgreifen. Doch dann begann wieder das typische Aprilwetter. Starker Wind zog auf und es fing sogar an zu regnen. Fische bissen keine mehr.
Es war Sonntag gegen Mittag als ich zusammen packte und einen Anruf erhielt, der mir so gar nicht in meine Pläne passte. Ich musste mich Montag um 4:00 Uhr morgens auf den Weg nach Niederösterreich machen erst Freitagabend wieder nachhause kommen. „Was nun“, dachte ich mir? Das Füttern und Angeln unter der Woche konnte ich streichen. Auch Patrick konnte nicht füttern gehen, weil er alles für den IBCC vorbereiten musste. Ein Blick auf den Wetterbericht genügte mir, um zu wissen was zu tun ist. Für die nächste Woche waren konstant warme Temperaturen bis über 20 Grad angesagt und erst am Freitag würde das Wetter wieder umschlagen, so stand es zumindest im Wetterbericht.
Für mich lag es auf der Hand: Wenn ich nächstes Wochenende vernünftig fischen wollte, dann musste eine ordentliche Ladung Futter ins Wasser. Also versenkte ich eine fette Portion GLM Boilies in 20 und 25 mm.
(Schöner Two-Tone, der auf einen pinken Pop Up rein fiel.)
(Patrick mit einem Spiegler mit Potential nach oben.)
(Strahlend blauer Himmel: Die Fische bissen wie verrückt auf die Weightless Hookbaits.)
(Die Naturebaits Schlagschnur in 60mm und auch das Fluoro Carbon in 50mm kamen in den Härtetest.)
(GLM Boilies in Salz konserviert, GLM Liquid und eine Portion Dickenmittelteig. )
(Der erste Dicke der Saison so kann es weiter gehen, er nahm einen 24er Weightless GLM in Kombination mit einen GLM Pop Up.)
Die ganze Woche in Niederösterreich machte ich mir Gedanken, was wohlwährend meiner Abwesenheit am Gewässergrund vor sich ging. Freitag um 13 Uhr machte ich mich endlich auf den Heimweg. Um halb 8 waren die Ruten scharf und das Warten konnte beginnen. Die Wassertemperatur war mittlerweile schon auf 12 Grad angestiegen. Christof Dorner begleitete mich eine Nacht, Bruder Patrick war schon auf den Weg zum IBCC.
Als ich um 7 Uhr morgens auf Grund eines starken Sturmes aufwachte, besprach ich die Nacht mit Christof, der sich inzwischen zum Zusammenpacken entschlossen hatte. Kurz nachdem er weg war, pfiff die erste Rute ab. Der Fisch zog stark nach rechts und ich musste ins Invader-Schlauchboot. Ich hatte den Sturm wirklich unterschätzt, die ein oder andere Welle schwappte sogar ins Boot. Erst in der nächsten Bucht rund 800 m entfernt von meiner Angelstelle konnte ich den geschätzt 13-14 kg schweren Fisch keschern.
Der Wind wurde nicht schwächer, das erneute Auslegen gestaltete sich alleine als schwierig. „Richtig geiles Wetter und ich Verrückter allein am ganzen See – völlig auf mich alleine gestellt“, schoss es mir durch den Kopf. Wie aus dem Nichts kam der nächste Run, aber ins Boot wollte ich nicht mehr. Nach langen Hin und her konnte ich einen langen Schuppi keschern, erst auf der Matte wurde mir bewusst, wie lang das Teil wirklich ist. Der erste Dicke für 2015 war im Sack.
( Erst in der Matte wurden mir die Ausmaße des Fisches klar. )
Die Sache lief in den nächsten Stunden voll an und ich bekam Run auf Run. Bis Sonntagmorgen hatte ich ganze 8 Fische auf der Habenseite. Meinen Platz wollte ich aber nicht über fischen, also fütterte ich jeden Tag weiter ohne weiter zu angeln. Es ist sehr wichtig einen Platz, den man lange beangeln will, konstant unter Futter zu setzten damit die Fische Vertrauen aufbauen können.
Endlich war auch Patrick wieder im Lande und wir verbrachten das Wochenende auf den ersten Mai am See. Auch Christof war mit von der Partie. Schon in der ersten Vollmondnacht fingen wir 3 Fische, davon 2 Dicke. An diesem See haben wir massenhaft Fische zwischen 3-8 kg, durch die man sich erst durchangeln muss, bevor die Großen an den Platz kommen.
(Cooler Schuppenkarpfen mit Schuppenfehlern – so einer fehlte mir auch noch in meiner Sammlung, 20mm Weightless GLM sei Dank.)
(Es lief weiter wie am Schnürchen: 2 Dicke Teigliebhaber aus der letzten Nacht.)
(Der erste kapitale Spiegler der neuen Saison.)
(Patrick legte gleich den nächsten dicken Schuppenkarpfen nach.)
(Dickenmittelteig ist aus meiner Angelei nicht mehr weg zu denken. )
Ich fühle mich am See zwischenzeitlich schon wie Zuhause. Jeden Abend verbrachte ich einige Stunden am Platz, aber ohne zu angeln. Ich fütterte und genoss die Ruhe. Von Tag zu Tag rollten mehr Fische auf dem „Tennisfeld“. Ich konnte es eigentlich kaum mehr abwarten zu angeln, doch ich gab ihnen Zeit, um in Ruhe zu fressen und um sicher zu gehen, dass sie von Tag zu Tag mehr Freunde zurück ans Buffet bringen. In der nächsten Session lief es wie am Schnürchen. Jeder von uns konnte einige gute Fische fangen. Die Fische waren verrückt nach Dickenmittel.
Alle anderen am See fingen nichts oder nur kleine Schuppenkarpfen. Wer keine Zeit und gutes Futter investiert kommt auch selten zum gewünschten Erfolg. Wir hingegen hatten Runs im Stundentakt und fingen sowohl die Hängebäuche, als auch lange alte Schuppenkarpfen, die sich seit einigen Wochen unser Futter schmecken ließen. Gutes Futter und die richtige Strategie ist der Weg zum Erfolg und wenn es mal läuft dann läuft es. Das Wasser hat mittlerweile knapp 19 Grad. Langsam ziehen die Fische zum Laichen in einen anderen Seeteil. Ich bin gespannt, ob wir noch den einen oder anderen Dicken vor der Laich abfangen können.
(Vollgefressener Spiegelkarpfen – so muss das sein.)
(Der Fisch von Patrick hatte eine extreme Schwanzflosse, er verlangte uns im Drill einiges ab.)
(Auch bei Nacht waren sie bissig. Auch dieser Schuppi ging deutlich über die 15kg Marke.)
(Einfacher geht es kaum: Hookbait + Dickenmittelteig + Monorig. )
(Patrick mit schön beschuppten Spiegler. Auch hier war der böse Dickenmittelteig im Spiel. )
(Alle 2 Tage 20-40kg GLM Boilies waren keine Seltenheit, auf Partikelfütterung verzichteten wir ganz.)
(Auch die Green Granada wurden von den Fischen dankend angenommen.)
(Ein Fisch, den wir beide bereits letzte Saison fangen konnten. Er liebt unser Futter, das bestätigt auch seine Gewichtzunahme.)
(So einen Fisch wollte ich immer schon fangen – endlich hat es geklappt. Diese Schönheit nahm einen Yellow Pop Up auf über 10m Wassertiefe.)
(Ein gezeichneter alter Kämpfer – die Selbstauslöser Bilder sind mittlerweile ganz gut.)
(Auch Patrick drehte ihn raus seinen 40iger – auch bei ihm war viel Teig im Spiel. )
(Mein 2tes Schuppenbrett aus dem Frühjahr.)
(Patrick mit seinem 2ten richtig dicken Spiegler – so kann es weiter gehen!)
Anfangs hatte ich ja bereits die neue Naturebaits Schlagschnur und das Fluorocarbon erwähnt. Jetzt, nach knapp zwei monatiger, intensiver Angelei, kann sich sagen, dass ich wirklich beeindruckt bin. In den Jahren zuvor hatte ich immer Angst, wenn ich ein Rig aus Fluorocarbon angelte, denn mir war in den letzten Jahren bereits das ein oder andere im Drill gerissen. Mittlerweile setze ich nur noch auf Fluorocarbon-Rigs!
Wir sind gespannt welche Schätze uns der See noch frei gibt.
Wir werden berichten – bis bald!