Da meine Zeit immer etwas knapp ausfällt, bin ich meistens unter der Woche über Nacht am Wasser. Meistens fahre ich dann direkt nach der Arbeit ans Wasser und fische bis in den Morgen hinein, vom Wasser geht es dann auch direkt wieder zur Arbeit…
Wenig Gepäck für schnelle Nächte
Mittlerweile habe ich mit dieser Art zu Angeln schon Routine bzw. auch mein Setup darauf abgestimmt, möglichst wenig mitzunehmen. Es ist fast schon so, als ob man kurzfristig auf Dienstreise muss und nur mitnehmen kann, was man eh dabei hat.
Zwar verzichtet man so häufig auf etwas Komfort, doch das ist ok, ich mag es, wenn es sich real anfühlt. Zudem bin ich davon überzeugt, dass durch leichtes Gepäck, alles leichter von der Hand geht und dadurch durchschnittlich mehr Nächte „durchziehe“, wenn eine gute Phase angebrochen ist.
Mein Herbst hat sich in Summe auf ein paar Wochen und zwei Gewässer beschränkt und ich wollte einfach das beste aus der Zeit machen, mein Angeln genießen und mich ganz auf meine Instinkte verlassen.
Instant durch den Herbst
Insgeheim hoffte ich natürlich auch auf den ein oder anderen Dicken, jedoch fehlte mir die Zeit für große Kampagnen. Die Fische lokalisieren, instant angeln und auf die Kraft von gutem Futter setzen – das war meine Taktik.
Diese Vorgehensweise sollte sich auszahlen, denn gefüttert wurde von meinen Mitanglern ohnehin schon mehr als genug. Zu viel Futter im Herbst bedeutet logischerweise wenig Fische auf der Matte. Glücklich konnte sich der schätzen, der sich flexibel auf die Gegebenheiten einstellen konnte. Ich hatte also den Joker im Ärmel und das zahlte sich in Form von dicken Karpfen aus.
In meinen Overnightern konnte ich immer mindestens einen Fisch fangen, das stimmte mich zufrieden und passte in meinen Arbeitsalltag. Ich wechselte zwischen den Gewässern immer hin und her, je nachdem wie viele Angler am jeweiligen See waren.
Ganz Dicke zur Belohnung
Mit dieser Taktik gelang es mir tatsächlich in beiden Gewässern einen der ganz Dicken mit 30,6 und 34,8 Kilo zu erwischen. Manchmal ist eben Flexibilität gepaart mit gutem Futter und Location eben alles -probiert es mal aus, wenn wieder alle füttern wie verrückt.
In diesem Sinne: Möge das Frühjahr bald kommen und den ein oder anderen Dicken bringen!
Josef Dohr