5 Tage Frankreich Oder der Kampf Gegen die Verzweiflung (von Peter Kölble)

Es war wieder einmal so weit, ein 5 Tage Trip nach Frankreich stand mir bevor. Ein kurzes Telefonat mit Jan und bereits zwei Tage später schleppte der Postbote fluchend eines dieser wohlriechenden Pakete in den den Hof. Voller Vorfreude wurde es sofort das Paket unter die Lupe genommen. Der Meister hatte mal wieder voll ins Schwarze getroffen und so packte ich meine sieben Sachen, um an einen mir unbekannten See mein kleines Abenteuer zu erleben. Abenteuer traf es richtig, Waldwege welche mich schier endlos durch Niemandsland führten, gepaart mit Schlaglöchern, welche Bombenkratern glichen, ließen mich passend zum Beat der Musik abzappeln.

Und dann erblickte ich den See. Eingebettet in einem Urwald aus alten Eichen und Buchen, der Waldboden bewachsen von Farnen und Gräsern. Idylle pur und genau das was ich so sehr erhofft hatte fand ich an diesem Ort, mein ganz persönliches Abendteuer: into the jungel! Es lief alles wie am Schnürchen, die Spots waren schnell gefunden und die Eisen rasch scharf gemacht.

Gespannt blickte ich auf den See um eventuelle Zeichen von Fischaktivität zu sehen, als Anton anfing sich zu übergeben und mit zitterndem Körper neben mir lag. Sorge machte sich in mir breit. Was ist nur los mit ihm? Und dann sah ich sie, erst vereinzelt, dann immer mehr. Millionen von Eichenspinnerraupen.

(Millionen dieser giftigen Gesellen ließen mich schnell das Weite suchen.)

Ich hatte sie einfach übersehen, geblendet von der Schönheit des Sees. Sie waren einfach überall, und mit jedem Grad mehr auf dem Thermometer stieg die Zahl der giftigen Gesellen um ein vielfaches.

Hier konnte ich nicht bleiben, zu groß das Risiko für Anton und mich. Ein Ausweichgewässer musste her. Nach einer ruhigen Nacht machte ich mich morgens auf den Weg an einen mir bis dahin unbekannten kleinen See gebettet in einer saftig grünen Wiesenlandschaft.

(So liebe ich es, das Unbekannte macht den Reiz aus.)

Neuer See, neue Spots, neues Abenteuer. Die Freude währte jedoch nicht lange. Ein Einheimischer Spinnfischer machte mir unmissverständlich klar, dass ich hier nicht erwünscht sei. Ein paar Bilder mit seinem Smartphone schoss er von meinem Camp und Auto und verzog sich fluchend im Schilf. Nach Ärger war mir wirklich nicht zu Mute und so packte ich erneut.

Wo hin nun? Guter Rat war nun gefragt, da erinnerte ich mich an einen See, welchen ich von der Landstraße aus gesehen hatte.

Auf ein Neues: alles aufbauen, Spots suchen, füttern und hoffen das ich hier auf keinen Widerstand, sei es tierischer oder menschlicher Art stoßen werde.

(Fans der Boilies gibt es nicht nur unter Wasser.)

Um 3.15 Uhr riss mich meine Funkbox aus den Träumen, gerade aus dem Zelt ballert auch schon die nächste Rute los. Dumm nur das ich die Ruten ca. 20 Meter auseinander im dichten Schilf stehen hatte.

(Auf der Suche nach den Ruten im Schilf habe ich mich nicht nur einmal selbst verlaufen.)

Ich entschied mich für die linke Rute und kaum hatte ich sie in der Hand, stieg der Fisch auch schon aus, ein Wathosensprint im Brusttiefen Wasser zu rechten Rute brachte mich zum ersten Fisch dieses Trips. Gute gelaunt legte ich mich schlafen. Der Gedanke, wieso ich den ersten Fisch verloren hatte, ließ mich nicht zur Ruhe kommen.

(Die Erlösung und dazu gleich ein schöner Two Tone.)

Am kommenden Tag verlor ich zwei weitere Fische direkt nach dem Aufnehmen der Rute. Niedergeschlagen verzog ich mich in mein Zelt, welches für diese Tage den Namen ,,hall of shame“ von mir bekam.

(The hall of shame)

Ich band Montagen, tüftelte, überlegte, probierte. Es half alles nichts. Die Fische waren auf dem Platz und fraßen auch, stündlich zog es mir die Swinger unter den Blank. Anschlag ins Leere immer und immer wieder. Ich war der Verzweiflung nahe, die Rigs hatten sich hunderte Mal bewährt und hier funktionierten sie nicht. Ich habe alles versucht, diverse Hakenmodelle, Vorfachmaterialien, Vorfachlängen, Haarlängen und, und, und. Irgendwann kam ich endlich auf die Idee meine Futterstrategie anders durchzuführen. Nun bekam ich zwar deutlich weniger Aktionen, aber die Fische hingen endlich und ich musste nur noch einen Aussteiger verbuchen.

 

(Links: LT Fishmix verfeinert mit Bait Attractor Faktor P. Rechts: Weightless Hookbaits mit etwas Dickenmittelteig…vorher)

(Nachher…zusätzlich mit Incubator behandelt)

„The hall of shame“ wurde zur „hall of fame“ denn ein französischer Karpfenangler erzählte mir, dass es an diesem See sehr schwer wäre, überhaupt einen Fisch zu fangen und er selber habe dieses Jahr trotz Futteraktionen erst 8 Fische verbuchen können.

(Die richtige Strategie ist gefunden und endlich läuft es)

Das bestärkte mein Vertrauen in meine Strategie und das Futter ein weiteres Mal um ein Vielfaches.
Ich komme wieder, das ist Gewiss.

(Mit solch einem Goldstück hatte ich nicht gerechnet)

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