Temperaturen, die nicht aus dem Keller kamen, ungewohnte Regenmassen, immer neue Corona-Einschränkungen und hoher Angeldruck – dieses Frühjahr hielt einiges an Überraschungen und Herausforderungen bereit.
Das geht ja gut los
Untypisch früh holte ich dieses Jahr das Tackle aus dem Winterschlaf. Bereits im März, die Wassertemperaturen befanden sich noch im unteren einstelligen Temperaturbereich und es herrschte nasskaltes Schmuddelwetter, verbrachte ich die ersten Nächte am Wasser. Die Erwartungshaltung war angesichts der widrigen äußeren Umstände bei Null. Es tat einfach gut, nach langen Monaten der Corona-Einschränkungen endlich mal wieder draußen zu sein. Umso überraschter – und natürlich erfreuter – war ich über das Ergebnis: 2 Fische fielen auf die leuchtenden Pop Ups herein, davon ein absoluter Traumfisch- ein kapitaler Koi. So konnte es gerne weitergehen. Ging es aber nicht.
Anders als gedacht
Bei der nächsten Session fanden meine favorisierten Fluo-Pop-Ups, eigentlich eine sichere Bank in den letzten Frühjahren, keine Abnehmer. Dieses Mal war es Paddy, der die ersten zwei schönen Fische der noch jungen Saison für sich verbuchen konnte. Zu unserer Verwunderung kamen die Bisse diesmal auf 24er GLM-Boilies mit etwas angebotenem Beifutter.
Es bleibt spannend
Sollten die Karpfen bereits so früh im Jahr auf Futter anspringen? Wir änderten kurzerhand unsere Taktik und begannen behutsam mit dem Vorfüttern. Groundbait mit etwas Dosenmais, GLM-Teig und nur relativ wenige Boilies sollten die Fische in Fressstimmung versetzen, ohne zu sättigen. Tatsächlich waren wir damit erfolgreich. Allerdings: wieder mal ging es so nicht in Serie weiter. Kaum glaubten wir den Schlüssel zum Erfolg gefunden zu haben, wurden wir eines Besseren belehrt. Das gestaltete unser Frühjahr abwechslungsreich und machte jede Session spannend, forderte uns aber auch immer wieder neu heraus. Aber wir wollten uns nicht beschweren, schließlich wurden wir immer wieder mit tollen Fischen überrascht.
Zeit für einen Tapetenwechsel
Mit steigenden Temperaturen und dem Erwachen der Natur wurden unsere Erfolge schließlich regelmäßiger, allerdings wuchs auch der Wunsch nach Veränderung. Wir waren zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf, allerdings fehlte uns zunehmend die Perspektive, die Zeit war reif für einen Tapetenwechsel. Uns stand der Sinn nach Freiheit und Abenteuer- doch davon zu einem späteren Zeitpunkt mehr.
Euer Philipp Magenheimer