Lukas Stratmann: Wo ist der Herbst geblieben?

P Mix Boilies + Stratmann

Der Sommer ist vorbei und die kalte Jahreszeit hält Einzug im schönen Niedersachsen, die Blätter fallen der Schwerkraft zum Opfer, die Nacht wird lang, Vögel fliegen Richtung Süden und so manchem schlägt das triste, graue Wetter auf das sonst so fröhliche Gemüt.

In dieser Phase des Jahres juckt es den meisten Karpfenanglern in den Fingern, denn bekanntlich ist jetzt die Chance auf eine erfolgreiche Session, vielleicht sogar mit einem Ausnahmefisch am größten – aber stimmt das wirklich?

Der Herbst, wie ihn die meisten von euch bestimmt noch in Erinnerung haben, ist nahezu ausgestorben und verschiebt sich immer weiter in Richtung Jahresende. Der Oktober war in unserer Region wettertechnisch eine reine Achterbahnfahrt.

Auf eine Woche mit Temperaturen deutlich über 20 Grad, folgen Tage mit gerade einmal 10 Grad, hoher Luftdruck und ständig wechselndes Wetter den ganzen Monat lang, nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für erfolgreiches angeln.

Im November angekommen sieht die Lage etwas besser aus, die letzten warmen Tage sind endgültig Geschichte und die unbeständigen Temperaturen pendeln sich langsam, aber sicher bei ca. 10-15 Grad ein und das Wasser des Baggersees, an dem ich das letzte Mal im Frühjahr geangelt habe, ist endlich etwas abgekühlt.

Meine Herbstsession

Nach dreiwöchiger Abstinenz im Vormonat machte ich mich also mit zwei Nächten Zeit im Gepäck, am ersten Sonntag des Novembers auf zu besagtem See.

Da ich das Gewässer schon länger nicht befischt hatte war erst einmal Location angesagt. Ich blies mein Bellyboat auf, montierte noch etwas verschlafen mein Echolot, lud einen Eimer Boilies und zwei Dosen Mais ein, zog meine Flossen an und stach im morgendlichen Nebel in See.

Nach einiger Zeit und ohne, dass ich irgendwelche neuen, aufschlussreichen Erkenntnisse gewonnen hatte, entschied ich mich für eine Stelle, von der aus ich mehrere unterschiedliche Wassertiefen befischen konnte. Mein Gefühl war trotz der etwas mageren Erkundungstour gut, der Nebel, der über den See waberte, die gespenstische Ruhe, der heiße Kaffee, den ich mir an Bord einverleibte und die drei Wochen Angelpause, hatten mir zu neuer Motivation verholfen und so fütterte ich die von mir ausgewählten Stellen in ca. fünf, sieben und neun Metern Tiefe großflächig mit zwei, drei Händen 24er P-Mix Boilies und einer halben Dose Mais.

Am Ufer angekommen, machte ich mich umgehend daran, die Ruten ins Wasser zu bringen. Da ich, wie schon erwähnt, etwas länger nicht mehr vor Ort war, entschied ich mich, wie bei den Wassertiefen dazu, mit den Hakenködern etwas zu experimentieren und so schickte ich neben einem einzelnen P-Mix Boilie den ich mit Dickenmittelteig ummantelte, einen Dickenmittel Schneemann und einen auffälligen Yellow Lightning Pop-Up ins Rennen.

Unbenannt
Der Farbe wegen: Lukas setzt gern auf unsere Lighting-PopUps.
P Mix
P-Mix Boilies bieten einen tollen Nährwert und sind oben drein noch eine selektive Basis.

Es beißt!

Nachdem ich meine Montagen abgelegt hatte, richtete ich mich ein und als ich nach meinem späten Mittagessen meinen Platz auf der Liege fand ertönte das erste Mal der Bissanzeiger der Rute, die ich mit dem gelben Pop-Up auf sieben Metern Tiefe platziert hatte. Schnell wurde klar, dass ich es hier nicht mit einem Karpfen zu tun hatte, sondern mit einer Brasse, die dem auffälligen Köder anscheinend nicht widerstehen konnte. Ich fuhr die Rute erneut auf ihren Platz und fing schon eine halbe Stunde später den zweiten Fisch derselben Art. „Hätte ich den Mais mal lieber weggelassen“, murmelte ich vor mich hin. Um den widerspenstigen Plagegeistern aus dem Weg zu gehen montierte ich anstatt des auffälligen Pop-Ups wie auch auf der anderen Rute einen, von der Farbe eher unauffälligen, Dickenmittel Schneemann mit einem 24er Heavy-Hookbait, gekrönt von einem 12er Pop-Up und ging trotz der zwei ungebetenen Gäste erwartungsvoll in die erste Nacht.

Normalerweise freue ich mich über eine erholsame Nachtruhe, die aufgrund meiner Wohnsituation in der Innenstadt Hannovers nicht immer garantiert ist, aber als ich an diesem Morgen um 6:30 Uhr nach acht Stunden Schlaf zum ersten Mal die Augen aufschlug, schaute ich aufgrund der ausbaufähigen Erfolge der Nacht schon etwas bedröppelt aus meiner Behausung auf den im halbdunklen liegenden See. Ich kochte mir einen starken Muntermacher und setzte mich dick eingepackt vor mein Zelt und überlegte, woran es gelegen hat, dass es in dieser Nacht nicht geklappt hatte.

Als ich mich nach einigem hin und her und was wäre wenn, schon fast dazu entschieden hatte mein Glück in einem anderen Seeteil zu versuchen, stiegen innerhalb kürzester Zeit zwei Fische auf dem Spot auf dem ich am Tag zuvor die beiden Brassen gefangen hatte ein und ich entschied mich dazu der ganzen Geschichte noch ein paar Stunden zu geben – mit Erfolg.

Schuppi Hochgehalten
Nach den Beifängen wurde es bissig: der erste 20-Pfünder ließ sich den P-Mix Boilie schmecken…
Unbenannt
…und in der zweiten Nacht schaute sogar noch ein dicker Schuppmann vorbei.

Erfolgreicher Abschluss

Am späten Vormittag, als sich der Nebel langsam verflüchtigt hatte, lief die Rute das dritte Mal ab, nun aber etwas zielstrebiger als bei den Brassen vom Vortag. Nach einigen Minuten konnte ich einen schönen Schuppenkarpfen mit ungefähr 12 Kilo über den Rand des Keschers führen, die gute Laune war zurück, der Anfang gemacht und ich beförderte die Montage ohne Zeit zu verlieren wieder auf den Erfolgsspot.

Nachdem ich die anderen beiden Rigs kontrolliert hatte, ließ ich mich erneut auf meiner Liege nieder, um vor dem mittlerweile etwas regnerischem Wetter zu flüchten und wartete, leider ohne besondere Vorkommnisse, bis tief in die Nacht auf den nächsten Biss.

Gegen 2:00 Uhr riss mich das Geräusch des Delkims etwas unsanft aus dem Schlaf und ich stolperte mit halbangezogener Wathose der Rute entgegen die ich mit dem einzelnen Sinker plus Teig auf neun Metern platziert hatte. Nach einer heftigen ersten Flucht schwamm sich der Fisch fest und ich sah mich dazu gezwungen ins Boot zu steigen, um den Fisch zu befreien. Es vergingen einige Minuten, bis ich meinen Kontrahenten dazu bewegen konnte das Hindernis, in dem er steckte zu verlassen. Nach dieser etwas heiklen Situation, begann der eigentliche Drill im Freiwasser und ich konnte den Milchner, ebenfalls ein Schuppi, sicher keschern und paddelte zum Ufer zurück. Der Fisch war etwas größer als der vom Vormittag und ein schöner Abschluss einer unterm Strich sehr zufriedenstellenden Session.

Zur P-Mix Range: https://naturebaits.de/baits/koederranges/p-mix-range/

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Hakenköder
Tolle Kombi im Hersbt: P-Mix Schneemann mit Yellow Lightning PopUp.
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