Jakob Geis: Irgendwo zwischen Sommer und Herbst

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Wann endet bei euch eigentlich der Sommer und wann beginnt der Herbst? Ich muss ehrlicher weiße gestehen, dass ich mir diese Frage zwar jedes Jahr aufs neue Stelle, jedoch nie zu einem eindeutigen Entschluss komme. Mal sind die Blätter an den Bäumen Ende September noch saftig grün, mal ziehen schon Anfang des Monats kräftige Stürme über das Land und es wird dort draußen schon spürbar kühler. Genau diese Phase versuche ich zu nutzen, zwischen den letzten warmen Nächten und ersten vernebelten Morgende am See, das stand auch dieses Jahr fest auf dem Plan!

Zwei Gewässer – Zwei Wochen

Seit ich bei Naturebaits fest angestellt bin (glaub es oder nicht) ist meine Zeit am Wasser sehr knapp bemessen. Kurze Stalkingsessions nach der Arbeit oder schnelle Overnighter unter der Woche machen mittlerweile einen Großteil meiner Angelei aus. Mit diesen beiden Taktiken ging ich auch meinen Plan an: zwei Gewässer in zwei Wochen nochmal richtig intensiv beangeln bevor ich meine ganze Aufmerksamkeit einem Futterplatzprojekt an einem großen Baggersee für den Herbst widmen wollte.

SetUp
Irgendwo zwischen Sommerende und Herbstbeginn…

Woche 1 – Stalken auf Sicht vom allerfeinsten

Das erste von mir beangelte Gewässer war ein kleiner Badesee mit ordentlichem Fischbestand. Ich setzte mir in diesem See das Ziel nochmal einen ganz besonderen Fisch zu fangen. Die am besten geeignete Taktik um selektiv einen oder mehrere Zielfische zu beangeln ist und bleibt für mich das aktive Stalken. Nach “Schema F” suchte ich die Fische auf der Ostseite des Sees da der Westwind dort das warme Wasser anstaute. Ich hatte den richtigen Riecher und konnte nach wenigen Metern Fußmarsch eine große Truppe Karpfen direkt am Ufer ausmachen, darunter drei der Topfische des Sees.

Fische unterm Baum
“wer suchet der findet”

Ich verteilte rasch eine Hand voll gecrushter GLM Boilies und beobachtete das geschehen unter Wasser. Nach wenigen Minuten hielten die ersten Fische inne und senkten ihre Köpfe über dem kleinen Kiesfleck. Völlig gefesselt von dem alten, buckligen Spiegelkarpfen der die feine Kost fast für sich alleine beanspruchte, bemerkte ich erst spät wie nichtsahnend der größte Koi des Sees Schnur stracks auf den Platz schwamm und sich an den feinen Gaben bediente. Das ist mein besonderer Fisch, den musste ich haben! Und was soll ich sagen? Ein halber Pineapple Protein Boilie auf den Haken an freier Leine aufgezogen und der Koi war mein.

Koi Emma Screenshot
Mein ganz besonderer Fisch aus dieser Session.

Gleich am ersten Tag hatte ich meinen besonderen Fisch aus diesem See verhaften können. Viel entspannter, frei von jeglichem Druck ging ich den Rest der Woche an und konnte noch weitere schöne Fische fangen.

kleiner Spiegler
Auch diesen kleinen Spiegelkarpfen konnte ich “auf Sicht” fangen.

Woche 2 – “Overnight-Social” in der Vollmondwoche

Das Wetter blieb auch in der zweiten Woche, zumindest noch am Anfang, relativ stabil. So traf ich mich mit meinem Buddy Seb und seinem Vierbeiner “Layla” an einem Baggersee den wir noch einmal gemeinsam befischen wollten, wobei auch der Faktor “Spaß” nicht zu kurz kommen sollte.

Barsche
Mit einer Spinnrute im Gepäck kam der Spaß definitiv nicht zu kurz.

Am Eingang zu einer großen Bucht platzierten wir strategisch unserer Ruten und fütterten großflächig mit GLM und P-Mix Boilies. Wir fischen 4 Nächte unter der Woche und konnten einige gute Fische fangen. Doch das Highlight der Session sollte die Vollmondnacht Mitte der Woche darstellen.

Vollmondnacht – ihr wisst was das heißt!

Das ganze Auf- und Abgebaue der kurzen Nächte zehrte schon ordentlich an uns, jedoch rafften wir uns nochmal für die kommende Vollmondnacht auf und fischten strategisch auf die gefütterten Plätze. Hund “Layla” schien unsere Unruhe am Abend und in der Vollmondnacht zu spüren und verzog sich in ihr “Körbchen”, vielleicht um dem eventuell bevorstehenden Trubel aus dem Weg zu gehen.

Layla
Vierbeiner “Layla” zog sich in ihr Körbchen zurück.

Und es sollte tatsächlich noch turbulent werden. Nachts um 2 Uhr wurden wir von einem Dauerton an meiner Linken Rute geweckt. Völlig unbeeindruckt von der Paroli die ich dem Fisch bot flüchtete er schnurstracks in die verholzte Bucht. Nach kurzem hin und her bugsierte ich den Fisch dann aber doch aus der Gefahrenzone heraus und landete einen schönen Spiegelkarpfen der oberen 30 Pfund Klasse.

Spiegler Jakob
Ein schöner 30 Pfünder aus der Vollmondnacht.

Auch bei Seb lief die Rute los und er verhaftete in derselben Nacht noch einen Spiegelkarpfen in ähnlicher Gewichtsklasse, wenn auch deutlich langgestreckter als mein Fisch.

Seb Spiegler
Auch Seb konnte einen schönen Spiegler verhaften.

Das Dickste kommt zum Schluss

Etwas ernüchternd Blickte ich am Morgen auf mein lebloses Setup, es war keiner der Dicken des Sees gefallen. “Hilft alles nichts.” dachte ich mir und packte Zelt und Liege ins Auto. Doch noch bevor ich den Kofferraum richtig geöffnet hatte gab mein Carpsounder einen einzelnen “Piep” von sich, gefolgt von einem klassischen Bigfish-Run. Sollte das der ersehnte Biggie aus dem A-Team sein? Tatsächlich, einer meiner Zielfische, der große Wildkarpfen mit über 40 Pfund hing am Haken. Nach gefühlt ewigem Drill landete der lang gestreckte Urian im Kescher. Zügig wurde der Fisch im ersten Licht des Tages abgelichtet.

Wildkarpfen
Wildkarpfentorpedo mit über einem Meter länge.

Danach ging es für mich in die Halle, den ganzen Tag in Gedanken schwelgend an diesen wunderschönen Schuppenkarpfen. So mach Arbeit bock! Also, raus mit euch und nutzt die Zeit zwischen den letzten warmen Sonnenstrahlen und ersten kräftigen Herbststürmen!

Euer Jakobus

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