Ein Brett voll Schuppen… (von Daniel Theinschnack & Svenja Peer)

Bei + 30° C am Wasser zu sitzen hat doch auch etwas von Südseefeeling, oder? Auf jeden Fall ein besseres Gefühl als am überfüllten Strand zu liegen und ständig „hochwertige“ Sonnenbrillen, Melonen und was weiß ich noch alles angeboten zu bekommen, obwohl man doch eigentlich nur seine Ruhe haben möchte.

Genau das ist der Grund warum unsere Urlaube immer wo anders hingehen. Wir wollen dem Alltag entkommen, uns auf uns selbst konzentrieren und alles hinter uns lassen, das uns die Nerven raubt und unser Leben schwer macht. Obwohl das Fischen im Sommer durch die Temperaturen nicht so einfach ist, versuchen wir natürlich immer wieder unser Glück am Wasser. Letztes Jahr war es ein wunderschöner Baggersee in der Steiermark, dieses Mal im Nachbarland.

(DIe Ruten standen)

Bereits im Frühjahr hatten wir einige kurze Sessions an diesem See. Wir machten uns mit dem Gewässer vertraut und suchten Plätze, die vielversprechend aussahen. Das war nicht gerade einfach, da der See durch seine stark wechselnde Struktur viel zu chaotisch ist.

Hunderte Plätze an denen die Dicken sein könnten. Oder eben auch nicht. Zwischen Steinen, Kraut, Schlamm, Sand und Kies suchten wir unsere Favoriten heraus und versuchten eine möglichst harte Stelle zu finden.

Als wir uns bei unserer Platzwahl sicher waren, machten wir unsere Ruten scharf und stellen unsere Fallen. Unsere schuppigen Freunde versuchten wir mit einer Kombi aus 16 mm Dickenmittel 2.0 und 20 mm Fermented Banana Boilies – oder auch Affenkönig genannt – zu überlisten. Wir waren überzeugt, dass diese Mischung unseren Erfolg ausmachen wird.

Da die Wassertemperatur den durchschnittlichen Bereich bereits lange verlassen hatte und durch die letzten Wochen immer weiter gestiegen ist, passten wir unsere Taktik den Gegebenheiten an und reduzierten unsere üblichen Futtermengen auf ein Minimum.

(Dickenmittel 2.0 – hat oft seine Finger bei den Dicken im Spiel…)

(Fermented Banana – läuft einfach immer…)

Unser Ziel war es nicht nur Fische zu fangen, sondern natürlich auch den Zeiger unserer Waage immer weiter nach oben zu treiben. Das gelang zunächst nur schwierig:

Erst am nächsten Tag wurden wir das erste Mal auf einen kleinen Spiegler aufmerksam, der trotz seiner Größe einen Wahnsinns Drill lieferte. Die Bisse bzw. Fänge waren selten, aber wir fingen. Kontinuierlich fingen wir immer größere Exemplare. Zu unserem Erstaunen auch überdurchschnittliche Schleie.

(Zur Begrüßung ein kleiner Kuss)

(Schon einmal so eine Schleie gesehen? Ich nicht.)

Leider enttäuschte uns einer von Svenjas Plätzen und brachte uns nicht mal einen einzigen Piepser. Aus diesem Grund nutzten wir die Zeit und suchten mit dem Groundstick den gesamten Platz ab. Wir hofften einen neuen zu finden, der uns mehr Erfolg bescherte. Natürlich fanden wir auch einen kleinen Schotterplatz, der sich durch seine Härte vom restlichen Untergrund abhob. Und wisst ihr was? Genau DAS waren die 2 m² die unseren Urlaub besonders machten:

Fast 24 Stunden lagen unsere Ruten als der Bissanzeigen langsam ein paar Töne von sich gab. Um kein Risiko eingehen zu müssen, den Fisch im Kraut zu verlieren, fuhren wir sofort mit dem Boot raus. Svenja hatte alle Hände voll zu tun. Der Bursche am anderen Ende hatte echt Power. Immer wieder kämpfte er sich seinen Weg nach unten und riss ihr die Rute fast aus den Händen.

Als er dann das erste Mal an die Oberfläche kam, konnte ich gar nicht richtig erkennen, wo die Schuppen anfingen und wo sie aufhörten. Ich sah ein riesiges Brett vor mir, konnte aber das Gewicht nicht so einfach schätzen. Ich bemühte mich ihn so schnell wie möglich in den Kescher zu bringen. Ich wollte unbedingt, dass meine Kleine diesen Fisch landet. Einfach unglaublich, was uns dann auch noch unsere Waage zeigte. 27,7 kg! New Personal Best!

(Wie glücklich sie ist!)

Wir fingen natürlich auch nach diesem Hammertier weiterhin noch einige Fische. So wie die Temperatur blieb auch unsere Fangrate konstant. Und auch der „kleine“ Bruder unseres Schwergewichts ließ sich die Bananenkugelt richtig schmecken. D

er Drill durch die Krautfelder gestaltete sich spannend und zeigte uns seine ganze Power. Bei seinem Anblick konnten wir es gar nicht richtig glauben, dass er „nur“ 16 kg auf die Waage brachte. Ein richtiger Torpedo mit einem wunderschönen Schuppenkleid und einer enormen Länge.

(Dieser Schönling kann seinem großen Bruder fast schon Konkurrenz machen)

Am Ende der Woche waren wir natürlich mehr als zufrieden mit unserem Erfolg und konnten mit gutem Gewissen wieder nach Hause fahren. Zeit zum Ausruhen gibt es jedoch bei uns nicht, da der nächste Trip schon vor der Türe steht.
Ihr werden also bald wieder von uns hören. Bis dahin wünschen wir euch ein dickes Petri Heil.

(Mehr geht doch echt nicht, oder?)

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