Das Tuna Sc Tagebuch Teil 2 – Spontan im Ausland… (von Philipp Zander)

Nirgends achte ich mehr auf die Wahl eines Boilies, als bei einem Trip ins Ausland. Im Vorhinein behalte ich besonders das Wetter im Auge. Wird es warm bei leichtem Süd oder Ostwind, so wähle ich meine Köder zum Fallenstellen aus.

Kommt ein Tiefdruck mit Südwest- oder Westwind so gehe ich mit Fischmehl über Futter. Eigentlich eine ganz logische Vorgehensweise. Wählt man allerdings im Frühsommer einen Flachlandsee aus, so braucht man bei einem Hochdruckgebiet kaum losfahren, es sei denn man hat die Chance auf ein Gewitter.

Spontan ergab sich bei mir eine Woche Urlaub. Sofort checke ich das Wetter und es ergab sich ein Tiefdruckgebiet von knapp 4 Tagen. Danach eine Hitzeperiode von über 30 Grad. An dieser Stelle kann ich die App Accuweather und Weather Pro empfehlen. Zusammen mit Regenradar sind es die Wetterapps denen ich am Meisten vertraue.

Also mache ich mich Samstag in der früh auf den auf den knapp 800 Kilometer langen Weg an ein mir unbekanntes Gewässer. Bei der Ankunft schüttet es aus Eimern. Ich bin kein großer Fan von Motoren sämtlicher Art und habe in jeder Situation nur mein Faltboot dabei. So rudere ich in strömenden Regen über den See um mir einen geeigneten Platz zu suchen. Ich versuche mich bei großen Seen immer zuerst nach dem Wind zu richten. Der Wind drückt hier genau auf die Staumauer.

(Ich suchte einen Platz von dem ich einen großen Bereich des Seeteils befischen konnte…)

Ich rudere bestimmt zwei Kilometer als ich sehe, dass dort zwei Angler sitzen. Der nördliche Teil des Sees wirkt ansonsten eher mau. Ich entscheide mich mit mulmigen Gefühl für das Ufer, auf den der Wind nicht drückt und hoffe einfach, dass er noch ein wenig dreht.

Ich verteile meine Ruten so großflächig es nur geht und füttere auf jeder Rute zwischen einer und drei Händen Tunas. Auf Grund der Härte benutze ich allerdings die Bloodworm Weightless Hookbaits als Hakenköder, weil es für die Tuna zurzeit noch keine Hookbaits gibt.

(Diese Rigs verteile ich mit vier Ruten in verschiedenen Tiefen des Seeteils. Meine Rigs halte ich simple aber effektiv…)

Schon früh wache ich am nächsten Morgen auf. Die Mücken sind hier eine echte Plage und ich bin froh die Mückenfront eingepackt zu haben. Als ich gerade den Cappuccino in die Tasse kippe, blinkt die blaue Diode auf. Erst einmal, dann ein zweites Mal, dann ist stille.

Ich öffne die Moskitofront und schaue auf die Rutenspitze. Langsam biegt sie sich in Richtung Spot bis genügend Spannung auf der monofilen ist, um den Widerstand der Bremse zu überwinden. Die Rute läuft ab.

Erst jetzt erkenne ich, dass der Wind wirklich gedreht hat. Er steht genau in die Schilfbucht in der ich die Rute auf knapp drei Metern abgelegt habe. Der Fisch schwimmt sich in der Bucht sofort im Kraut fest. Der Wind treibt mich direkt in die Bucht hinein. Ich warte bis ich genau über den Fisch bin, wickele die Schnur im mein Handgelenkt und ziehe vorsichtig daran.

Ich merke wie sich der Fisch aus dem Kraut löst und nehme die Rute wieder auf. Der Fisch kommt direkt an der Oberfläche und ich kann ihn keschern. Er sieht ausgelaicht aus steht ganz gut im Futter. Und jawoll: Er hat 22,6 Kilo!

(Erstmal den Selbstauslöser herrichten…)

(…da isser – mega geil :-D…)

Am nächsten Morgen verliere ich erst einen Fisch vor meinen Füßen, dann verhaue ich einen Fallbiss auf die Rute von gestern. Als ich die Rute erneut legen will, treffe ich einen älteren Mann der seine vier Ruten um eine Ecke herum genau auf den Platz gelegt hat, auf dem ich zwei Aktionen hatte. Na toll! Am dritten und letzten Morgen verliert der Typ auch noch einen Fisch im Schilf.

Alles klar, Zeit um einzupacken. Nach diesen beiden Tagebüchern könnte man fast denken ich sei Menschenscheu aber nein, ganz so schlimm ist es noch nicht. Ich habe einfach gerne meine Ruhe. Wenn ich daheim angeln gehe, tue ich dieses ausschließlich alleine.

Es ist einfach doppelt so produktiv und darauf kommt es an. Wenn es Kumpel spontan zu Besuch kommt, lasse ich mich gerne überreden. Meistens steht das Angeln dann aber nicht im Vordergrund. So viel dazu.

(Chris – Tha Man…)

Es ist also Dienstag und ich habe noch den Rest der Woche frei. Es naht eine Hitzeperiode und wie bestellt leuchtet der Name eines Freundes auf dem Display. Chris fragt, ob ich auf dem Rückweg vorbeischauen möchte, um Fußball zu schauen. Aber klar doch! Chris überzeugt obendrein seine Frau und wir können drei Nächte angeln gehen.

(…looking for details…)

Diese drei Tage waren wirklich informativ. Chris ist ein Typ wie kein Zweiter. Genau wie ich arbeitet er im Schichtsystem aber kriegt dazu noch Haus und Familie unter einen Hut. Und Chris ist seit so vielen Jahren immer noch hungrig nach großen Fischen. Wirklich jede freie Minute wird genutzt. Dafür Respekt an dich digger, das waren ein paar richtig geniale Tage!

Am Freitag fahre ich heim, um meinen Platz vom ersten Tagebuch weiter zu füttern. Leider habe ich von meiner Arbeit bis zu diesem See knapp 65 Kilometer und das ist besonders nach der Nachtschicht morgens sehr nervig. Also habe ich mir einen kleinen See um die Ecke gesucht und fische nur nach der Nachtschicht spontan dort, wenn ich einfach kaputt bin. Aber dazu mehr im nächsten Blog.

(Danke für die coolen Tage digger!…)

Philipp

Fortsetzung folgt…

 

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