Nun ist sie da, die Zeit des „Sehen-und-gesehen-werdens“. Der April und der Mai sind mit meine liebsten Monate am Wasser, verraten sich unsere Freunde doch meistens zum ersten Mal im Jahr genau zu dieser Zeit durch lautstarke Sprünge und durch das Patrouillieren dicht unter der Oberfläche. Das trainierte Auge kann nicht selten schon nach wenigen Minuten, die ersten Fische ausmachen.
Einfaches Angeln könnte man meinen, aber nicht selten sind unsere Freunde noch nicht so richtig auf Fressen eingestellt und man muss schon auf sich aufmerksam machen, wenn man Erfolg haben will. Es ist natürlich kein Geheimnis, dass das am besten mit kleinen bunten Popups in dieser Jahreszeit funktioniert. Jedoch setzte ich auch so früh im Jahr sehr gerne schon auf einen gut vorbereiteten Angelplatz.
Auch wenn bei weiten noch nicht die Zeit der „groben Kelle“ gekommen ist, mit dem richtigen Futter in einer täglichen Minimaldosis, kann man auch jetzt schon die Karten etwas zu seinem Vorteil zinken. Auch hier dürfen es nun sehr gerne etwas auffällige Köder sein, wie z.B. die Yellow Scopex oder wie in meinem Fall, die strahlend weißen WSC Boilies. Es ist doch eigentlich schon etwas widersprüchlich.
Versuche ich doch nahezu das gesamte Jahr mein Futter so unauffällig wie möglich zu halten, um eben nur einen ganz bestimmten Teil der Karpfen anzusprechen, so lege ich nun ganze Regenbogen „Teppiche“ Unterwasser aus.
Aber es funktioniert halt einfach zu gut in dieser Jahreszeit, als dass ich diese auffällige Art zu angeln ignorieren könnte. Ein weiterer Vorteil des Frühjahrs ist sicher die geringe Masse an benötigten Boilies.
Es sind nur wenige Hände 16 mm WSC oder Scopex Boilies am Tag nötig, um schon maximales Aufsehen Unterwasser zu erregen. Es scheint so, als lägen die Fische über den Winter ihre ganze scheu ab und stürzen sich nun auf alles was sich farblich vom Gewässergrund abhebt und sie schon aus einigen Metern aus anleuchtet. Gut für uns, wenn wir diese Chance auszunutzen wissen.
Euch noch ein erfolgreiches Frühjahr
Autor
Benjamin Kessenich
geboren 1986, ist gelernter Anlagentechniker im Bereich Heizung, Klima- und Lüftungstechnik. Bereits im zarten Alter von 4 Jahren wurde Benjamin von seinem Vater zum ersten Mal mit ans Wasser genommen. Diese Erfahrung muss etwas ausgelöst haben, das in den Folgejahren durch Erziehung und Maßregelung nicht mehr weg zu bekommen war. Eine leidenschaftliche Besessenheit, die sich mit den Jahren immer weiter entwickelte. Im weiteren Verlauf wurde er vom Allrounder zum ambitionierten Karpfenangler, der nicht nur durch dicke Fische überzeugt, sondern auch besonders durch tolle Beiträge und richtig tolle Bilder.
Benjamin befischt alle möglichen großen wie kleinen, stehende wie fließende Gewässer rund um den Köln-Bonner-Raum. Dazu zieht es ihn auch regelmäßig an die großen Flüsse und Seen Frankreichs. Ständig auf der Suche nach diesem einen Moment, dieser einen Sekunde, die einen Angeltag unvergesslich macht.