Ende April stand mal wieder ein Angelurlaub an, endlich wieder Frankreich hieß die Devis! Den vergangenen Winter nutzte ich für die Recherche, ich suchte nach interessanten Gewässern, an denen das Nachtangeln erlaubt war. Für den Urlaub hatten wir zwei Wochen zur Verfügung. Der Plan war es diesen Urlaub zu splitten und zwei Departments für jeweils eine Woche zu befischen. Unser erstes Ziel war in Zentral-Frankreich, das zweite dann im Norden. Für jedes Department standen mehrere gute Gewässer zur Auswahl, von denen wir planten mindestens zwei in einer Woche zu befischen.
(Endlich hieß es wieder: On the road again!)
(Wohin die Reise gehen sollte? Wir wollten Neues entdecken!)
So ging es nun los Richtung Süden an ein bekanntes Großfisch-Gewässer, diese Entscheidung war allerdings ein Fehler, denn bedingt durch den Bekanntheitsgrad war auch der Angeldruck enorm! Überall saßen Angler, welche ihre Schnüre, ohne Rücksicht auf Verluste und den Nachbarn, quer durch den See zogen.
Dies war definitiv nicht unser Ding und nach drei Nächten beschlossen wir an einen anderen See zu wechseln. Erwähnenswert ist noch, dass es dort sehr viele gierige Katzenwelse gab, welche die Boilies in Rekordzeit abnagten, bei den guten GLM- Hookbaits stießen sie allerdings an ihre Grenzen 😉
(So ist das, wenn ein Gewässer in aller Munde ist: Camp an Camp!)
Auf dem Weg zum neuen See stieg die Autobahn rasant an, liegt das Gebiet dort auf über 400m über Null. Die Landschaft wurde bei bestem Wetter immer imposanter. Wir erreichten den See und waren erstmal baff, er lag wunderschön in einem Tal eingebettet zwischen hohen Bergen. Wir bezogen einen strategisch günstigen Platz. Außer uns waren nur ein paar wenige andere Karpfenangler am See, also gab es zumindest reichlich Platz. Die erste Nacht verlief ohne Aktion und am Vormittag machte sich Pascal mit dem Boot auf, um die Lage zu peilen.
Nach kurzer Zeit kam er von der gegenüberliegenden Seite zurück und berichtet von laichenden Karpfen! Ich konnte das nicht glauben, betrug doch die Wassertemperatur lediglich 15°C an der Oberfläche. Wir fuhren also beide mit den Booten rüber und tatsächlich waren dort einige Karpfen, die typisches Laichverhalten zeigten. Wir hofften, dass es lediglich bei ein paar kleinen Fischen bleibt, die zu vorschnell waren, doch am nächsten morgen folgte die herbe Enttäuschung… Überall waren die Karpfen am laichen, das Wasser kochte vor Fischen, es müssen hunderte gewesen sein. Schweren Herzens trafen wir den Entschluss das Angeln nach nur zwei Nächten abzubrechen, da es keinen Sinn hatte länger zu bleiben und in den laichenden fischen zu angeln.
(Dunkle Wolken zogen auf!)
(Den Haubentaucher juckte es herzlich wenig.)
So hieß es mal wieder moven, diesmal jedoch über 500 km bis in den Norden Frankreichs zum nächsten Department. Gegen Abend erreichten wir den neuen See, eine Kiesgrube von ca. 50ha Größe und optisch sehr schön mit einigen Inseln. Mitten in der Nacht waren wir erst mit unseren Ruten fertig und nach gerade mal zwei Stunden Angeln bekam ich einen Biss und konnte endlich den ersten Karpfen des Urlaubs fangen. Wir blieben einige Tage am See und konnten konstant Fische fangen, allerdings nicht nur Karpfen, sondern auch andere gierige Boilie-Liebhaber.
Wir hatten viel Beifang in Form von Welsen (welche über den ganzen Urlaub und an fast allen Gewässern zur absoluten Plage wurden), dazu kamen noch die obligatorischen Brassen und richtig tolle Schleien. Leider gingen auch ein paar Fische im Drill im verloren. Als es einen Kälteeinbruch gab, ließen die Bisse deutlich nach, ob es nun daran lag oder einfach nur am tagelangen Angeldruck auf unsere Plätze, war schwer zu beantworten jedoch fassten wir den Entschluss erneut ein neues Gewässer aufzusuchen.
(Die Erlösung: Endlich der erste Fisch.)
(Auch Pascal konnte von nun an fangen.)
(Kaum brach die Nacht herein, schlug die Stunde der Glattmänner.)
(Die Zeit rannte uns allmählich davon: Egal was wir versuchten – die Waller hatten die Plätze übernommen.)
Es ging an eine neue Kiesgrube, doch auch an dieser blieben wir letztendlich nur zwei Nächte, da der See absolut Wels verseucht war und Nachts andauernd die Waller unsere Plätze leer räumten. Wir fingen wirklich einen nach dem anderen. Wir wechselten die Köder, fischten kleine fruchtige Poppis oder mit Partikeln, aber alles verschwand im Schlund dieser gierigen Schleimscheisser. Nein, so macht Karpfenangeln keinen Spaß. Ich hasse Welse!
(Einer der wenigen besseren Spiegelkarpfen.)
(Wenigsten über die ein oder andere prächtige Schleie konnten wir uns freuen.)
(Ich hasse Waller!!!.)
Wir movten also ein weiters Mal, es ging an den Nachbarsee, der Verbindung mit einem Fluss hat und auch sehr interessant zu sein schien. Nach einer Nacht schlug das Wetter um und es folgte Dauerregen. Laut Wettervorhersage sollte es am Nächsten Tag sogar noch mehr werden. Wir beschlossen den Urlaub etwas früher abzubrechen und die Heimreise anzutreten, so mussten wir dann alles im Regen einpacken und wie konnte es zum Finale anders kommen: Bei der Abfahrt fuhren wir auch noch fest…
(Die Sonne erfreute uns nur an wenigen Tagen.)
(Eins steht fest: Wir kommen wieder.)
Doch eine schöne Zeit hatten wir trotzdem, lernten viele nette Leute kennen, hatten Spaß, befischten tolle Gewässer (welche wir definitiv wieder besuchen werden) und schlussendlich fingen wir zumindest auch Karpfen. Als Futter benutzen wir die Buttersäure-Fisch- und P-Mix-Boilies, dazu noch GLM-Hookbaits und diverse Pop-Up´s, wobei sich die Orange- Lightning wieder bei Karpfen und Schleien bewährt haben