Jedes Jahr versuche ich mir eine Auszeit von Januar bis März von unserem schönen Hobby zu nehmen. So bleibt auf der einen Seite mehr Zeit für Freunde und Familie, auf der anderen Seite ist die Motivation, wenn es in das Frühjahr startet, wieder voll da.
Durch die milden Temperaturen in diesem Winter – wenn man die letzten Wochen überhaupt als Winter bezeichnen kann – fand ich mich Ende Februar schon mit meiner Falte auf meinem favorisierten Frühjahrsgewässer zur ersten Locationrunde ein. Ich wollte mir eine Tiefenkarte mittels Echolot drucken und zog fleißig meine dafür benötigten Bahnen. Dabei konnte ich für die Jahreszeit schon verdammt viele Fische ausmachen, die sich tief an den Kanten zwischen 8-10 Meter Wassertiefe zeigten.
Einen Versuch wert?
Da mein Tackle seit meiner letzten Tour im Dezember noch im Bus verweilte, beschloss ich Kurzerhand, nachdem die Gewässerkarte größtenteils fertiggestellt war, noch eine Nacht zu fischen.
Weniger ist mehr
Gerade zu dieser Zeit ist es wichtig, so wenig Futter bei der maximalen Lockwirkung wie möglich einzubringen. Feines Groundbait, zwei Hände Haferflocken und das Ganze mit GLM-Liquid und Kondensmilch zu einer schönen Pampe angemacht. Pro Rute wurden noch grob 10 zerdrückte GLM-Boilies großflächig verteilt. Als Hakenköder kam ein Schneemann und ein Yellow Lightning Pop Up zum Einsatz.
Vom Einhänder zum Dreißiger
Gegen Null Uhr meldete sich meine Pop-Up-Rute in Brassen Manier. Die Brasse stellte sich doch als mein erster Karpfen 2020 heraus, ein „Einhänder“ von grob 2 kg. Bis zum Morgen blieb es ruhig, doch dann meldete sich die Schneemann Rute auf 9.3m Wassertiefe im Dauerton. Kurze Zeit später glitt mein zweiter Karpfen der neuen Saison über den Kescherrand und was für einer. Ein schöner Mittdreißiger, die spontane Nacht hat sich definitiv gelohnt.
Christian Wolf