Der Wintereinbruch kam spät in diesem Jahr, dafür aber mit aller Macht. Stand ich angesichts der milden Temperaturen bereits im Januar in den Startlöchern, wurde meine Motivation durch die zweistelligen Minusgrade in den Folgewochen und einem finalen Kälteeinbruch über das Osterwochenende wieder jäh abgewürgt.
(Endlich standen die Ruten wieder am bzw. im Wasser…)
Umso mehr freute ich mich auf meine erste längere Session 2018: für 3 Nächte sollte es an einen großen Natursee gehen. Diesen hatte ich ausgewählt, da das Gewässer über eine ausgedehnte Flachwasserzone verfügt, an deren Ende ich mich platzieren wollte. Dieses Areal würde die Frühjahrssonne als erstes erwärmen und die Fische in Fresslaune versetzen, so meine Hoffnung. Spätnachmittags kam ich an.
(Die bunte Mischung macht’s…)
Nach einer kurzen Erkundungstour mit Boot und Echolot legte ich im letzten Tageslicht die Ruten ab. Da ich nicht wusste wie aktiv die Fische schon waren, hielt ich mich zunächst mit übermäßigem Füttern zurück und beschränkte mich auf ein bis zwei Schaufeln Beifutter, die ich um die Hakenköder herumstreute.
(Der WSC Teig und die dazu passenden weißen extra harten Hookbaits brachten mir Fisch…)
Dabei setzte ich auf eine Mischung aus Partikeln, Extreme Fish Pellets, WSC-, GLM- und Dickenmittel-Boilies und rundete das ganze mit einem kräftigen Schuss Liquid ab, um für eine maximale Lockwirkung zu sorgen. Zusätzlich ummantelte ich meine Bleie mit Teig um für hohe Attraktivität zu sorgen, ohne die Fische zu sättigen.
(Etwas auflandiger Wind schadet nie…)
Kurz vor 00:00 Uhr dann die erste Aktion. Leider stieg der Fisch nach dem ersten Kontakt wieder aus. Die Nacht verlief ruhig. Erst am nächsten Morgen erfolgte der nächste Biss und ich konnte den ersten Karpfen über den Kescher führen.
Der Anfang war gemacht. Da die Fische offensichtlich bereits aktiv waren, entschied ich mich mit dem Futter nachzulegen. Zumal der Wind nun immer stärker auf mein Ufer blies.
(Das Orbiloc in Action…)
Das Wasser begann sich bereits zu trüben und das Thermometer zeigte 16 Grad Wassertemperatur. Perfekt! Der kräftige Wind drückte das erwärmte Oberflächenwasser direkt in die Bucht vor mir. Aus Erfahrung wusste ich, dass dies oftmals wie eine Initialzündung wirkt. Ich beschloss daher mit dem Futter nicht zu geizen und verteilte großflächig etwa 10 kg Partikel und die identische Menge WSC-, GLM- und Dickenmittel-Boilies.
(Die Fische ließen nicht lange auf sich warten…)
(Das zarte Grün zeigte sich und es ging los…)
Nach Einbruch der Dunkelheit der erste Run. Was dann folgt ist eine unvergessliche Traumsession: noch 9 weitere Male schlagen die Microns in dieser Nacht Alarm. Der Plan ist aufgegangen! Die Fische gönnen mir keine Pause und sind durch den Sauerstoff im Wasser in Topform und kämpfen wie die Löwen. Drillen, keschern, Rute neu auslegen- da ich teilweise auf extreme Distanz angele, Schwerstarbeit. Erst gegen 04:00 Uhr morgens ist der Spuk vorbei und ich falle erschöpft auf die Liege. Nach einer Mütze Schlaf beschließe ich, mein Glück an dieser Stelle nicht überstrapazieren zu wollen und ziehe für die letzte Nacht in den tieferen Seeteil. Auch hier kann ich noch einige schöne Fische fangen – inklusive eines Doppelruns -, ehe ich am nächsten Morgen erschöpft aber glücklich die Heimreise antrete.
(Was für eine Maschine…)
(Der Auftakt hatte es in sich…)