Als ich auf der Hannover Messe 2019 zum allerersten Mal die neuen Fliege und Leber Boilies in den Händen hielt, war mein Interesse sofort geweckt. Dass Meister Brauns gute Boilies rollen kann, hat er schon oft genug bewiesen, aber bei diesem Köder überkam mich das Gefühl, dass sie etwas ganz außergewöhnliches sein könnten.
Ich nutzte die Zeit bis zur Berlin Messe um mir meine Gedanken zu machen, dann kam die Messe und ich hielt sie wieder in meinen Händen, vor die Nase, immerzu und immer wieder…
Der Entschluss war gefasst, die neuen Fliege- Leber sollten mein Hauptköder für 2019 werden. Selten hatte ich so großes Vertrauen in einen Bait, welchen ich vorher nie testen konnte. Schon im Frühjahr bestellte ich einige Tüten der besagten Köder, die Saison konnte nun starten. Über meinen ersten Versuch mit diesem Köder berichtete ich schon in einem vorherigen Bericht, aber nochmal zur Wiederholung: Er war sagenhaft! Zwei Biggies landeten im Kescher, einen weiteren Großen verlor ich leider im Drill und das in einer Nacht.
Über den Sommer angelte ich an verschiedenen Gewässern meiner Region. 2019 war einfach verrückt, mal lief es traumhaft und mal waren die Bedingungen super, aber die Fische launisch und wollten überhaupt nicht. Bedingt durch abermals große Dürre, Hitze und Trockenheit veränderten einige Gewässer ihr Gesicht. Flache Sandbänke fielen Trocken, Top Plätze die in den letzten Jahren für gute Fänge prädestiniert waren, waren dieses Jahr nicht befischbar.
An einem unserer Seen verbrachte ich viele Nächte im Sommer. Ein sogenanntes Hardcore Gewässer, dieses Jahr vollgestopft mit Satzkarpfen. Blanken war fast unmöglich. Aber es war auch ein nerviges Angeln, wenn man sich Nachts nach dem 4. Kleinen fragt, ob man die Rute überhaupt wieder fertig machen soll oder doch besser schlafen. Die Hoffnung auf einen der Großen zwischen all den Kleinen hat meist gesiegt und geklappt hat es auch das eine oder andere Mal.
Die Fliege und Leber Boilies bewiesen immer wieder ihr Können, sie arbeiten super im Wasser in Bezug aufs Auswaschen und die Lockwirkung. Vor allem waren sie ein super Instant Köder, trotz ihrer eher unauffälligen Farbe.
Im Oktober ging es noch einmal nach Frankreich, abermals in den Norden. Es standen ein paar Tage Kanal-Angeln auf der Agenda, außerdem wollte ich es nochmal an der Kiesgrube probieren, wo ich im April schon gefischt hatte. Gerade von diesem See hatte ich mir sehr viel versprochen und war guter Dinge. Im Gepäcke hatte ich ausreichend der Fliege und Leber Geheimwaffe. Die Realität sah leider eher schlecht aus, täglich wechselte das Wetter, und mit ihm der Luftdruck, dazu kam ordentlich Angeldruck für so ein kleines Gewässer und schon hatten die Fische die Mäuler zu.
Die Sache war klar, schon nach drei Nächten brach ich die Aktion ab. Doch selbst am Kanal schlug das Wetter den Fischen anscheinend auf den Magen, selbst die sonst so unwillkommenen Gäste wie Brassen, Döbel und Rotaugen wollten nicht so richtig. In einer Nacht passte mal alles und so hing erst eine Brasse am Haken, kurze Zeit später dann ein schöner Kanal-Spiegler mit über 15 Kg. Leider der einzige Fisch im ganzen Urlaub.
Den Rest des Herbstes galt es dann wieder die Heimatgewässer unsicher zu machen. Allerdings weiterhin eher mau, einen solch schlechten Herbst habe ich noch nie erlebt. Jeder Fisch musste hart erarbeitet werden, selbst an den kleinen und einfachen Gewässern lief es nicht rund, von Massenfängen konnte ich nur träumen. Umso schöner wenn dann endlich ein herrlicher Dauerton die Stille durchbrach….
In diesem Sinne, einen guten Start ins neue Jahr 2020 wünscht:
Fabian Reichstein