Regelmäßige Aktionen, unberührte Natur, traumhaftes Wetter und gutes Essen- Karpfenanglerherz was willst Du mehr!? Wir konnten uns über den bisherigen Verlauf der Session wirklich nicht beklagen. Einziger Schönheitsmakel: der erhoffte Dickfisch war bisher ausgeblieben. Und viel Zeit blieb uns leider nicht mehr. Ein knapper Tag und eine Nacht, dann mussten wir wieder die Heimreise antreten.
Was also tun? Weiter wie bisher und die verbleibenden Stunden entspannt genießen? Das bisherige Vorgehen hatte schließlich zum Erfolg geführt. Oder sollten wir noch einmal etwas anderes versuchen, verbunden mit dem Risiko, dass es nicht so erfolgreich weiterlaufen würde? Wir entschieden uns für die zweite Variante, die zahlreichen Fische auf der Habenseite hatten uns mit dem nötigen Selbstbewusstsein ausgestattet.
Nur was? Für einen Platzwechsel und den Aufbau eines neuen Futterplatzes würde die Zeit nicht reichen. Außerdem war unser aktueller Futterplatz gut angelaufen. Sollten wir diesen Vorteil aufgeben? Da mussten doch auch ein paar Schwergewichte unter den dankbaren Abnehmern unserer Boilies dabei sein!?
Wir entschieden uns wie folgt: statt auffälliger Snowmans und leuchtenden PopUps kamen nun selektive Sinker bzw. die Weightless Hookbaits in 24 und 30 mm als Hakenköder zum Einsatz, zum Nachfüttern setzten wir ausschließlich auf Boilies in Kaliber 30mm um Druck vom Futterplatz zu nehmen und die Fische vertrauensvoll fressen zu lassen, zusätzlich beangelten wir diesen nur noch mit insgesamt 2-3 Ruten.
Die übrigen Ruten verteilten wir breit und mit reichlich Abstand zum Futterplatz. Garniert mit lediglich einer Handvoll Futter wollten wir mit diesen typischen Bigfish-Ruten versuchen, ziehende Einzelfische abzupassen. Hier variierten wir zudem die Köder und setzten auf Graf Cocs und die neuen Senior Spice-Boilies. Durch den Verzicht auf Fischmehl, sollten diese etwas selektiver wirken, so unsere Idee.
Wir waren gespannt. Würden unsere Anpassungen von Erfolg gekrönt sein? Unsicherheit machte sich breit, denn zunächst schwiegen die Bissanzeiger. Doch schlussendlich erlöste uns der erhoffte Dauerton und es war tatsächlich ein besserer Fisch, der sich da aufgehängt hatte.
Und dabei sollte es nicht bleiben. Natürlich fingen wir auch weiterhin den ein oder anderen kleineren Fisch, doch konnten wir das Durchschnittsgewicht durch unsere taktischen Anpassungen deutlich steigern. So konnten wir dann auch zufrieden die Heimreise antreten. Der Natursee hatte uns wieder einmal reich beschenkt.
Euch allen weiterhin eine erfolgreiche Saison,
Philipp