Mein Sommer: in der Kürze Liegt die Würze (von Kai Augsburg)

(Die Kulisse im Sommer ist einzigartig.)

Anglerisch lief mein Frühjahr sehr schleppend. Ich habe kaum Fische gefangen und wenn es einmal lief, klebte mir das Pech an den Versen. Fische schlitzten aus, Fehlbisse oder eigene Unachtsamkeit – die Fische blieben im Wasser und ich erfolglos am Ufer zurück. Ich freute mich auf den Sommer: Er sollte das Ende meiner Pechsträhne bringen. Mein Plan war folgender: Ich wollte an meinem Hausgewässer, einer wunderschöne, kristallklaren, aber auch launischen Kiesgrube mehrere kurze Sessions, ohne jegliches vorfüttern durchziehen. Ganz nach dem Motto: ,,In der Kürze liegt die Würze“.

(Endlich relaxen…)

(Würde ich im Sommer das verloren gegangene Frühjahr wieder wett machen können?)

Bei meiner ersten Summer-Session habe ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Ich wählte einen Platz, von dem ich eine Rute auf einem Plateau im Freiwasser und die andere Richtung Ufer, welches einer Motorcrossstrecke ähnelte, ablegte. Zum Thema: ,,Futter im Sommer“ vertrete ich die Meinung, dass ohnehin sehr viel natürliche Nahrung vorhanden ist und man nicht kiloweise Boilies abkippen muss. Da ich nur kurze Sessions abhalten wollte, habe ich auf jeden Zauberstab maximal 10 Boilies verteilt. Ganz klar: weniger ist mehr! Die Hakenköder bestanden aus Dickenmittel und GLM Boilies. Das Blei verfeinerte ich mit Dickenmittel Teig. Situationsabhängig kam Stick-Mix an den Hakenköder.

Mein erster Fisch kam gleich in meiner ersten Sommernacht! Yesss, der Anfang war gemacht und mein Plan zeigte Wirkung. Es war zwar kein Riese aber für mich der Einstieg in den Sommer. Mein Shooting hielt ich gleich nach dem Kechern ab, um erstens den Fisch zu schonen und zweitens am nächsten Tag Zeit zu sparen. Ein weiterer Schuppenträger folgte nicht, aber war optimistisch, dass es bei dem nächsten Ansitz wieder klappt. So konnte ich auch bei den nachfolgenden „Quickis“ den einen oder anderen Schuppenträger keschern.

 

(Es ging gleich in der ersten Nacht gut los…)

 

(Links einer meiner ersten Sommerkarpfen. Rechts: der erste richtige Brocken.)

 

(Links: Das Glück schien auf meiner Seite zu sein, denn die Karpfen bissen munter weiter. Rechts: Sichergehakt – so muss das!)

 

(Links: Nicht nur wir Menschen stehen aufs Sonnenbaden. Rechts: Dickenmittel Hookbauts + Dickenmittel Pop Up waren der absolute Bringer.)

Ende Juni lief es dann richtig gut an: Ich wusste ungefähr wo ich die Wunderkugeln verteilen muss und auf was meine Lieblinge abfahren. Dadurch steigerte sich der Erfolg und ich fing einige Fische aus dem Altbestand, die sich sehen lassen konnten. Ich war auf dem richtigen Weg! Das Dickenmittel auch ein Langzeit-Köder ist, bewies mir ein Spiegler der hohen 30-Pfund-Klasse, den ich innerhalb von 3 Wochen 3 mal fangen konnte. Die Fische standen so auf mein Futter, dass ich teilweise schon 5 Minuten nach dem Ablegen einen Vollrun bekam… Das war es, was ich wollte! Ich entschloss mich nach einem 0:1 Sieg für die Fische, bei dem ich vor den Augen meiner Verwandten einen guten Fisch kurz vor dem Kescher verlor, auch unter der Woche anzugreifen. Nachts Angeln, früh um 5 Uhr aufstehen, zusammenpacken und um 6 Uhr wieder auf Arbeit erscheinen. So sah nun mein Alltag aus. Eine lohnenswerte Entscheidung wie sich heraus stellte. Schon in der ersten Nacht unter der Woche konnte ich 4 Fische verbuchen, sogar ein richtiges Brett. Natürlich habe ich die Fotos gleich gemacht, zum Sacken war keine Zeit.

 

(Als ich wusste wo die Dicken steckten, fing ich sie auch. Hier zwei Schuppis aus schnellen „One Night Stands“ unter der Woche. )

 

(Und es biss munter weiter. Die Fische standen so auf das Futter, dass Sitzungen ohne Fische in dieser Zeit nicht mehr vorkamen.)

(Der hohe Dreißiger aus dem Altbestand hatte es besonders auf die Dickenmittelboilies abgesehen…)

(Den Sommer über erwischte ich ihn gleich drei Mal.)

(Mein Rig: einfach gehalten aber enorm fängig. Den Dickenmittel Pop Up beschnitt ich um ein drittel – so war der Schneemann perfekt ausbalanciert.)

 

(Heftiges Sommergewitter: Wer hat es dieses Jahr nicht erlebt? Beinahe wäre ich davon geschwommen.)

 

(Schnell griff ich zum Spaten und grub einen Entlastungskanal. Von weitem: Mein Angelplatz wurde vom Wasser verschluckt.)

 

(Auf Regen folgte Sonnenschein. Im Sommer gehört Publikum zum Angeln am Baggersee dazu. Rechts: ein weiterer auf Naturebaits.)

 

(Links: Voila, da ist er – der Dicke zum dritten Mal. Rechts: Perfekt in der Unterlippe gehakt, meine Monatge entwickelte sich zur Fangmaschine.)

 

(Unter Beobachtung: Vor den Augen meiner Bekannten erwischte ich diesen Schönen zur Mittagszeit. Rechts: gefunden!)

 

(Mein Endtackle: Schneemann, Univerza von Carpleads, geflochtenes Vorfachmaterial und Inliner-Blei. Rechts: Dickenmittel und GLM Boilies verfütterte ich über den Sommer tütenweise.)

 

(Links: Während der Overnight-Sessions pennte ich auch schon mal im Auto. Rechts: wieder einer auf der Matte – safety first.)

 

(Bei der Verpflegung setzte ich zwar auf schnelle, aber trotzdem auf gesunde Kost. An warmen Tagen ging ich der Sache auf den Grund…)

(Einer der letzten Besseren vor Fertigstellung dieser Zeilen…)

(Mein Sommer mit Naturebaits war der volle Erfolg. Ich bin gespannt, wie es im Herbst weiter geht.)

An Tagen wo es nicht so gut lief, zog ich mir meine Flossen an, setze meine Taucherbrille auf und kühlte mich im See ab. Dabei suchte ich nach den Rüsslern, um vielleicht noch etwas zu lernen oder direkt meine Zauberstäbe an ihre Plätzen zu bringen. Insgesamt lief der Sommer sehr gut.

Ich bin gespannt auf den Herbst und hoffe, dass es ein Goldener wird, das gleiche wünsche ich euch allen auch!

Kai Augsburg

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