Die wie umgangssprachlich genannte „Jugendsprache“ hat schon einiges hervorgebracht… Und ein auf neudeutsch ausgesprochenes „Gönn dir!“ wünscht einem Spaß an der Sache oder man wird ironisch auf den Arm genommen… So erging es mir auch vor kurzem bei einem nächtlichen Abstecher an den See.
Als ich morgens zusammenpackte und mein Trolley an meinem ca. 50 Meter entfernten Schirmnachbarn vorbeischob linste der „Jungspund“ aus seinem Schlafsack und erkundigte sich nach meiner Nacht. 3 Stück hatte ich gefangen und auf seine Frage, warum ich schon abhaue, jetzt wo die beste Zeit erst kommen würde entgegnete ich, dass ich Heim zu meinem Kleinen möchte. „Na denn, gönn dir…“ und schon entschwand sein Kopf erneut im Schlafsack…
(Der ironische Unterton entging mir nicht im Geringsten… Arrogantes A******* dachte ich mir und schob von dannen – soll er sich doch weiterhin den Allerwertesten platt sitzen, denn im Gegensatz zu meinen schwiegen seine Bissanzeiger die komplette Nacht wie er mir verkündet hatte…
Doch die trüben Gedanken entschwanden auch schon wieder beim Bus beladen, bevor es wieder mit einem Grinsen gen Heimat zu meinen beiden Süßen ging. Genießen steht, wie schon in meinem letzten Update geschrieben bei mir dieses Jahr ganz oben auf dem Plan und das mach ich auch nach Herzenslust!
(Teils alleine und manchmal sogar mit Tim ging es mal hier mal da ans Wasser – Betaphase läuft also :-D…)
Es machte Spaß, völlig fern von strukturiertem oder gar verbissenem Vorgehen am Wasser zu sein. Nicht die unterschiedlichen Plätze an mehreren Gewässern im täglichen Wechsel zu befüttern. Sich einfach mal treiben zu lassen. Wenn ich mal Angeln gehe mich ganz meinen Instinkten hinzugeben. Und vor allem den Gerüchten, dem Trubel und dem Getümmel fern zu bleiben
(Beobachten, erspähen und dann abgreifen – wie diese beiden Fische, die ich mit KM an einem uns neuem Gewässer in Frankreich fangen konnte. Lustig war, dass wir Beide an den jeweiligen Gewässern schon einmal getrennt voneinander in der Vergangenheit standen, doch bisher noch nie dort angelten. Zuerst liefen wir zwei komplette Seen zu Fuß bewaffnet mit der Poolbrille ab. Als wir schließlich am zweiten etliche Karpfen an unterschiedlichen Stellen fanden, wurden die Ruten verteilt – das Ergebnis war sehr zufrieden stellend…)
Manchmal kann es so einfach sein! Verglichen mit dem Aufwand, der Zeit am Wasser und den Fängen gegen die vorherigen Jahre muss ich sagen, liege ich nicht schlecht im Schnitt! Wenn dann noch ab und an einer der ganz Großen vorbei kommt bin ich mehr als zufrieden. Es liegt aber auch an dem neuen Dickenmittel 2.0 Boilie den ich seit dem zeitigen Frühjahr verwende. Er scheint an wahrer Instantfischmagnet zu sein! In Kombination mit einem Neon PopUp als Schneemann für mich ein unschlagbares Team!
(Pure PopUps angele ich selten, für mich muss auch noch etwas Handfestes am Haar sein, daher greife ich fast immer zu Schneemännern…)
Anders als die Jahre zuvor bereite ich mir zurzeit keinerlei Futterplätze an meinen beangelten Gewässern vor. Oft entscheide ich noch während der Abfahrt von Zuhause wo es hin geht. Dann am Gewässer wird ein kurzer Check mit der Poolbrille gemacht und vor allem geschaut wo und ob andere Angler sitzen bzw. angeln. Wenn sich Fische zeigen wird sofort gehandelt und ausgepackt. Wenn nicht, dann wird der Intuition vertraut. Ihr habt nicht gefüttert, seit spontan ans Wasser unterwegs und wollt eure Chance auf einen Fang erhöhen, dann greift auf den Dickenmittel 2.0 zurück. Probiert es einfach einmal aus…
(Ich fuhr zwei Gewässer an, an dem ersten war mir zu viel Angelbetrieb. Ganze 9 Angler versuchten ihr „Können“ an dem 8 ha Pool. Was soll ich mich da irgendwo hineinzwängen? Ein Blank bei so viel Angeldruck ist fast vorprogrammiert! Also wurde prompt der Bus gewendet und an das Nächste angefahren. Hier saßen zwar auch einige Kollegen herum, aber alle auf der einen Seeseite verteilt. Bingo – einfach auf die andere Seite gesetzt und zwei Schneemänner an der Uferkante präsentiert. In der Früh kam mich dieser Bulle besuchen – Dickenmittel 2.0 richtet eben…)
Es ist ein Leichtes, wenn man sich auf den verwendeten Köder zu 100% verlassen kann und man die Sinne die uns gegeben wurden auch nutzt. Poolbrille an, Ohren auf Empfang gestellt und eine Runde um den See gedreht hat schon so einiges an Erkenntnis gebracht.
(Wenn der „Babymojo“ zuschlägt ;-)…)
Es wird aber langsam wieder Zeit sich auf eine feste Sache zu konzentrieren, ein einziges Gewässer in Augenschein zu nehmen und diesen einen Bewohner versuchen für diesen Bruchteil eines Moments sein Eigen zu nennen. Ich hab da so ein Gefühl, ob es mir gelingen wird lest ihr bald. Eins ist definitiv klar, ich „Gönn mir!“…
(Marco Beck…)