Zu Ostern war es wieder soweit, der erste Urlaub des Jahres stand an, die erste Frankreich-Tour sollte beginnen. Im Auge hatte ich einen Kanal und einen ein kleinen Baggersee im Norden des Landes: Mobiles, leichtes Angeln ohne Boot und viel Gepäck, das war der Plan.
Zu Beginn ging es für zwei Nächte an ein Kanalstück, an diesem hatte ich letztes Jahr schon gefangen, so hatte ich zumindest schon mal einen Anhaltspunkt, wo ich beginnen konnte.
(Ostern 2019 – die erste Frankreich Tour des Jahres sollte mich zunächst an einen zauberhaften Kanal führen.)
Angeldruck ohne Ende
Da ich am Ostersonntag angereist war und gerade an dem Baggersee, bedingt durch die Feiertage, sehr viel Angeldruck herrschte, war der Kanal perfekt für den Start. Doch außer Weißfischen und totale Hitze ohne Schatten, lief es nicht nach meinen Wünschen.
Am Dienstag dann der Move zum See, mittlerweile hatte der Großteil der Karpfenangler den See verlassen, ich konnte in Erfahrung bringen, dass über die Feiertage nichts gefangen wurde. Für diesen See und seine großen schuppigen Bewohner hatte ich extra Dickenmittel Boilies und die neuen Fliege und Leber im Gepäck.
(Mein zweites Ziel war ein stark beangelter See ganz in der Nähe des Kanals, in dem ein paar richtig dicke Dinger schwimmen.)
Wenn das Wetter kippt…
Es kam wie es kommen musste, schon am ersten Morgen lief plötzlich eine Rute ab. Allerdings war es dann doch einer der kleineren Seebewohner, ein Schuppi mit 25 Pfund. Dazu kam eine große Schleie, die sich kurze Zeit später einen Multifrucht Poppi einverleibt hatte. Am Nachmittag kippte das Wetter. Der Wind drehte und es wurde schlechter, der Luftdruck begann zu sinken. Natürlich hoffte ich nun mehr Aktion zu bekommen, schließlich war nun Fangwetter, wie es im Buche steht.
(Neben meinen geliebten Dickenmittel Boilies hatte ich auch die neuen Fliege und Leber im Gepäck – sie sollten schnell ihr Können unter Beweis stellen.)
Mein Nachbar, ein Angler aus dem belgischen Proline Team, war auch voller Hoffnung, dass es nun richtig laufen würde, aber es kam nicht so. Eine weitere Nacht später verließen wir den See, er wollte weiter Richtung Küste und ich zum nächsten Kanal – gut 100 km in die andere Richtung.
Vom Tiefdruck in den Dauerregen
Mittlerweile hatte sich das Wetter komplett gedreht, es stürmte, dazu kam Dauerregen und es wurde verdammt kalt. Von der Heimat erreichten mich Meldungen von sommerlichen Temperaturen, oh Mann! Auch am Kanal lief es nicht, anscheinend schlug der Wetterumschwung den Fischen gehörig auf den Magen, nicht mal die Weißfische waren mehr aktiv.
Die Plätze waren super, immerhin konnte ich dort in den letzten Jahren schon einige Karpfen fangen. Die App meldete nichts Gutes, der folgende Tag sollte zumindest meist trocken bleiben, danach war wieder Dauerregen für die nächsten Tage angekündigt.
(Doch den ersten Fisch brachte der Multifrucht Pop Up…)
Bekannte Gefilde
Ich beschloss die Gunst zu nutzen und packte meine sieben Sachen halbwegs trocken zusammen. Kurze Zeit später saß ich im Auto auf dem Weg nach Hause, zwar früher als geplant, aber meine innere Stimme sagte mir, dass ich besser den Rest meines Urlaubs in bekannten Gefilden verbringen sollte.
(Ein weiterer eher kleiner Franzose…)
(Wer hinter seinen Entscheidungen steht, wird oft schnell belohnt.)
Die erste Nacht blieb ich für eine kurze Pause bei meiner Freundin, danach ging es wieder los. Viel Zeit hatte ich nicht mehr, verschiedene Gewässer wurden angefahren, immer eine kurze Nacht gefischt, dann weiter zum nächsten See.
(Erst zurück in der Heimat folgte auf tagelangen Regen wieder Sonnenschein.)
Mein Bauchgefühl traf die Entscheidung, wo es hingehen sollte, immer mit Bedacht auf die gerade herrschenden Witterungsbedingungen. Letzten Endes konnte ich doch noch ein paar nette Fische fangen und ich war zufrieden mit meiner – aus dem Bauch heraus – getroffenen Entscheidung.
(Mein Bauchgefühl hatte recht und Fliege und Leber fängt: Stattlicher Brocken aus good old Germany.)