48 Stunden Vom Schlauchboot am Fluss (von David Clement)

Heute möchte ich euch von meiner letzten Flusssession berichten. Bei dieser entschied ich mich einen abgelegenen Platz, der vom Ufer nicht zu erreichen ist, vom Schlauchboot aus zu befischen. Da der von mir beangelte Fluss stark strömt und bei Regenfällen schnell steigt, ist das Angeln vom Schlauchboot, keine ganz ungefährliche Sache. Man sollte einige Vorkehrungen treffen, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen: Grundsätzlich sollte man sein Boot immer längs zur Strömung mit mindestens zwei Ankern sichern. Noch besser geeignet sind Holzpfäle – sofern man diese tief genug in den Boden bekommt.

Ein idealer Ankerplatz ist ein strömungsberuhigter Bereich, von dem man aber in den strömenden Bereich angeln kann. Das Wasser sollte dort nicht zu tief sein, dass erleichtert das Handling von Fischen – z.B. beim Fotografieren – ungemein. Im Idealfall findet man für das Bedchair sogar eine Stelle, wo das Wasser nur knöcheltief ist. Dann kann man seinen Schlafplatz außerhalb vom Boot einrichten. Jedoch sollte man nicht dazu übergehen, seine Angelplätze nach geeigneten Schlafplätzen auszuwählen, sondern nach Hotspots, die von den Fischen frequentiert werden 😉

(Alles was man braucht für eine 24-Stunden-Session.. Leinen los und auf gehts.)

(Flaches Wasser bietet sich an, um das Boot zu verankern.)

(Mitten drin statt nur dabei: Mit dem Boot dringt man auch in unbegehbare Gebiete vor.)

Als ich an der im Vorfeld anvisierten Stelle angekommen und das Boot vertaut war, machte ich meine Ruten fertig. Ich verteilte die Montage vom strömungsarmen bis in den stark strömenden Bereich. Als Köder verwendete ich 24er und 30er Bloody Liver Boilies. Angefütterte wurde im Vorfeld mit einer größeren Menge Buttersäure Fisch Boilies und einigen Bloody Liver Boilies als Pralinen. Um meine Hakenköder knetete ich Dickenmittelteig.

 

(Die Boilies, die ans Haar kommen werden schon im Vorfeld in Liquid gesoaked.)

(Meine Bloody-Liver-Hakenköder garnierte ich zusätzlich mit Dickenmittel-Teig.)

(Nach einem spektakulären Sonnenuntergang brach schnell die Nacht herein.)

Nach einem spektakulären Sonnenuntergang brach die Nacht schnell herein und mit ihr die Beisszeit. Gegen zwei Uhr nachts kam der erste Biss auf die Rute ganz rechts am Ufer. Nach einem heftigen Kampf auf Biegen und Brechen konnte ich einen gut 1,70 Meter langen Wels abhängen. Anschließend fütterte ich einige Bloody Liver Boilies nach und hoffte, dass nicht noch ein zweiter Wels auf meiner Stelle lauern würde. Gegen fünf Uhr morgens bekam ich auf dieselbe Rute den nächsten Biss. Nachdem ich Kontakt aufgenommen hatte, spürte ich sofort, dass dieses Mal ein Karpfen am Haken hing.

Der Fisch stand wie ein Fels in der Strömung und zog langsam flussabwärts. Lange 20 Minuten dauerte das zähe Ringen in der brettharten Strömung bis schließlich ein dicker Spiegelkarpfen in den Maschen meines Keschers lag. Als ich mit meiner Lampe in das Netz leuchtete, sah ich sofort, dass ich einen der ganz großen meiner Strecke erwischt hatte… Hochzufrieden und glücklich genoss ich die ganz langsam am Horizont aufgehende Sonne und schlief hundemüde ein. Erst am frühen Vormittag wurde ich von der immer wärmer werdenden Sonne wieder geweckt. Die für den Herbst typischen dichten Nebelfelder über dem Fluss hatten sich schon fast gänzlich verzogen. Der Morgen und der Vormittag verstrichen ohne weitere Aktionen.

(Ganz früh morgens hangen dichte Nebelschwaden über dem Fluss – typisch für den Herbst.)

(Als die Sonne langsam am Horizont aufging, schlief ich hundemüde ein…)

(Als sich die Nebelschwaden gelichtet hatten… Ich hatte ein echtes Flussoriginal im Sack.)

(Am Morgen wog ich den alten Recken: Der Zeiger überschritt die magische Marke.)

(Volle Breitseite: Die dicke Flussmaschine verlangte mir im Drill alles ab.)

(Von vorne: Was dieser alte Kämpfer wohl schon alles erlebt hat?)

(Als ich auch zwei der anderen Ruten flacher legte, kamen weitere Bisse.)

(Markante Flussschuppis setzten der Session noch das i-Tüpfelchen auf.)

Da alle Aktionen nur auf eine Rute kamen, legte ich zwei meiner Ruten weiter in den Uferbereich. Und das sollte sich auszahlen. In der nächsten Nacht konnte ich auf diese Ruten noch zwei Schuppis fangen – kleinere Karpfen, aber dennoch sehr markante Flussfische, die erst mal gefangen werden wollen. Hochzufrieden genoss ich die letzten Stunden im Dickicht des Flusses, bevor ich mich mit meinem Schlauchboot wieder zurück in Richtung Stadt machte. Dort wartete leider bereits die Arbeit und der Alltag auf mich…

Doch die nächste Herbstsession kommt – ganz bestimmt! Ich werde berichten.

Danke fürs Lesen und Danke an Naturebaits!

(Danke Naturebaits!)

Viele Grüße aus Frankreich

David Clement