Das Jahr 2018 lief mehr als gut bei mir, so wollte ich mich dieses Jahr an etwas Neuem ausprobieren. Das solche Unterfangen nicht immer von Erfolg gekrönt sind, durfte ich in der Vergangenheit des Öfteren erfahren. Dennoch wagte ich fürs Frühjahr den Schritt an ein fast neues Gewässer.
Ich fühlte mich noch satt und zufrieden vom letzten Jahr, was hatte ich also zu verlieren? Dem Verein wohnte ich schon seit mehr als 10 Jahren bei, doch aufgrund des vorherrschenden Nachtangelverbotes und der stetigen Kontrollen hielt ich mich nur selten an den Ufern auf. Nachdem ich letztes Jahre an verschiedenen anderen Gewässern bei kurzen Tagesansitzen gemeinsam mit Tim einen Haufen Fische gefangen hatte, wollte ich auch an meinem neuen Zielgewässer dieses Vorgehen versuchen.
(Ein nahrungsreiches Gewässer hatte ich mir ausgesucht und war gespannt was mich erwarten würde.)
(Doch bevor ich das erste Mal die Ruten rauschnicken wollte, musste ich das Gewässer genauer erkunden.)
Bootsverbot: Location mit dem Deeper
Bei der ersten Location mit der Lot Rute und dem Deeper im zeitigen Frühjahr konnte ich mehrere Stellen für mein Unterfangen ausfindig machen. Ich entschied mich schließlich für eine langgezogene Kante von 6 auf 2 Metern, die anschließend in ein riesiges Flachwassergebiet über geht. Gesagt getan: Fortan wurde dort Hanf, Tigernüsse, Weizen und GLM Boilies mittels einer Futterrakte platziert. Kleiner Tipp am Rande, ich befestige ein Blei an der Lot Rute und lasse den Deeper auf der Schnur gleiten. So suche ich mir genau die Stelle, an der meine Ruten bzw. das Futter liegen soll und fixiere so den Deeper. Anschließend schnicke ich die Rute neben meine Markierung oder nutze sie als Ziel für die Futterrakete.
(Hanf, Tigernüsse, Weizen und leckere GLM Boilies – ein perfektes Buffet für die Karpfen.)
(Auffällige Hookbaits-Scheemänner kommen bei mir sehr häufig ans Haar.)
Single Hookbaits statt Beifutter
Die ersten Ansitze über Tag brachten mir zwei halb starke Schuppis um die 8 Kg ein. Auffällige Schneemänner, wie ich sie fast immer fische, ließen sie nicht links liegen. Doch leider kamen da schon die ersten Probleme auf. Ein paar „Alte“ bekamen mit, dass ich Karpfen fing und anschließend ließen sie kein gutes Wort über mich bei der Vorstandschaft. Speziell meine Futtermengen, die ich reinschütten würde, stießen ihnen auf. So stand ich fortan unter genauer Beobachtung und jedes Mal, wenn ich am See war, kam jemand vorbei. Das hieß, nur noch im Dunkeln füttern gehen und wenn ich zum Angeln war, ließ ich das Beifutter weg, fischte also mit Single Hookbaits.
(Die Popup und Weightless Hookbaits Dosen waren das einzige Futter an meinem Angelplatz, die Eimer ließ ich im Bus stehen…)
Die Fische waren Ende April endlich so richtig aus dem Winterschlaf gekommen. Doch leider bissen sie nicht über Tag, sondern erst abends sobald die Dämmerung eintrat. Sie kamen wie Delfine aus dem großen Seeteil an meine Kante gezogen. Interessant war auch, dass ich nur Anbisse bekam, wenn sie nicht mehr sprangen. Erst als 20 bis 30 Minuten kein Fisch gesprungen war, lief eine Rute ab. Ich verbachte einige Abende etwa von 19 bis 23 Uhr auf meinem Stuhl am Wasser. Die ersten 2 Stunden ohne Futter um die Hakenköder und sobald es dunkel wurde, bzw. die anderen Angler verschwunden waren, mit Beifutter und diese Taktik ging auf…
(Erst ab der Dämmerung bekam ich Anbisse.)
(23 Uhr war meist Schluss für mich und es hieß, den letzten Karpfen ablichten und nach Hause fahren.)
(Wenn sie aufhörten zu springen und der Futterteppich angerichtet war, erlebte ich wahrhaftige Fangorgien.)
(Kaum den ersten abgelichtet, lief auch schon die nächste Rute mit schönen Schuppi ab)
Die Reise geht weiter
Auch wenn ich keine Riesen gefangen hatte, lernte ich viel über mein neues, altes Gewässer. Das Wagnis mal was ganz Neues zu probieren, ging auf. Nach einer großen Anzahl an Karpfen ziehe ich nun weiter an mein Sommergewässer. Auch hier handelt es sich um „Neuland“. Wie es mir dort erging, werdet ihr dann beim nächsten Mal erfahren.
Marco Beck
Autor
Marco Beck
geboren am 20.01.1983, arbeitet im Qualifizierungsmanagement eines Pharmaunternehmens.
Marco ist bereits seit Oktober 2013 Teamangler bei Naturebaits und das nicht ohne Grund: Marco schreibt seit Jahren Artikel für Web- und Printmedien und betreibt erfolgreiche Social-Media-Kanäle.
Neben den Karpfen angelt er auch regelmäßig erfolgreich auf andere Fischarten - ob mit der Fliege auf Salmoniden oder mit Köderfisch auf Wels, das Spektrum ist groß.
Vom Zielfischangler wurde er in den letzten Jahren zum Zielgewässerangler, heißt: Er versucht sich gerne an neuen Ufern und holt sich, was zu holen ist. Trotzdem hat er jede Menge richtig dicke Karpfen in seinem Fangbuch stehen, unter anderen Veronika mit 37 Kilo und einen Schuppenkarpfen aus dem extrem hart beangelten Mary-und-Joe-Pool mit 31 Kilo.
Sein erklärtes Jahresziel ist meist dasselbe, aber dennoch immer wieder eine echte Herausforderung: Marco Beck möchte jedes Jahr mindestens drei Karpfen über 25 Kilo fangen.