Garantiert hat jeder von uns einen Fisch, den er unbedingt einmal im Leben fangen möchte. Ein solches Ziel verfolgten auch mein Angelpartner Stefan und ich in diesem Frühjahr aufs Neue. Stefan hielt Ausschau nach seinem Personal Best und ich wollte endlich einmal einen richtigen Beauty fangen.
(Wir kommen aus Österreich, das heißt schöne Naturgewässer und noch schöner Fische, also sollte doch unser Ziel erreichbar sein…)
Zu Beginn unserer Saison hatten wir beide ziemlichen Stress und das Angeln kam einfach zu kurz. Stefan war mit schulischen Tätigkeiten beschäftigt und ich hatte in meinem Job ebenfalls sehr viel zu tun. Trotzdem wollten wir das Fischen nicht hintenanstellen. Wir blieben hartnäckig und nahmen uns vor, jede dritte Nacht am Wasser zu verbringen.
(Wenig, dafür hochattraktiv…)
Ich hielt das Futter relativ gering, da das Wasser zu dem Zeitpunkt erst die 11-Grad-Marke erreichte. Es sollte sich herausstellen, dass diese Taktik gar nicht so übel war.
Die ersten Nächte blieben die Bissanzeiger zwar stumm, bis ich schließlich endlich ein Erfolgserlebnis mit dem ersten Fisch hatte – ein Traum Fully mit zwölf Kilogramm, den ich nach kurzem Drill über die Maschen ziehen konnte. Wir waren beide perplex, denn so schnell kann es manchmal gehen…
(Diesen schönen Karpfen fing ich auf einem Weightless Dickenmittel in 24 mm. Saisonziel vorerst erreicht – Was für ein Fisch…)
Anfang Mai beschlossen Stefan und ich den Platz zu wechseln, da wir die Fische im flacheren Gebiet vermuteten. Diese Entscheidung war goldrichtig. Nichtsdestotrotz wollte keiner von den Fischen anbeißen.
Wir angelten mit geschlossener Bremse zu den Hindernissen, doch leider erwies es sich als sinnlos. Mit Grundfutter und Partikel versuchten wir die Fische zum Fressen zu überreden. Doch die Bissanzeiger blieben weiterhin stumm.
(Dennoch lagen wir auf der Lauer, wie diese Kreuzspinne…)
Nun wurde ein Wetterumschwung angekündigt und wir nutzten unsere Chance. Da wir diesmal die Partikel gänzlich außer Acht ließen, waren unsere Boilies sehr gefragt.
Zusätzlich verfeinerten wir unsere GLM Boilies mit Fresh Water Liquid und GLM-Extrakt, die wir in 18 beziehungsweise 24 mm abrollten. Wir beschlossen ausschließlich geringe Mengen an Futter zu vergeben und dies verteilten wir präzise auf den Spot.
(Ein paar links und ein paar rechts daneben – fertige…)
Jetzt ging es rund – das Verhalten der Fische änderte sich sofort und wir wurden jede Nacht von unseren Bissanzeigern aus dem Schlaf gerissen. Leider verlor ich den ersten Fisch bei einem Hindernis. Es war nahezu unmöglich, den Karpfen mitten im Schilf mit einem einfachen Karpfenkescher an Land zu bringen.
(Top vorbereitet warteten wir am nächsten Tag auf einen weiteren Run…)
In der Nacht wurde ich von meinem lärmenden Bissanzeiger geweckt und die Action begann. Nach langem und hartnäckigem Kampf gelang es mir, einen wunderschönen Spiegelkarpfen auf einen 20er Weightless Dickenmittel zu überlisten. Dieses großartige Erlebnis mussten Stefan und ich mit einem Schluck Wein feierlich abschließen.
(Was will man mehr – was für ein Diskus :-D…)
Nach der dritten Nacht wurde auch Stefans Futterplatz für die Fische immer interessanter. Endlich bekam er, nach etlichen Weißfischen, im strömenden Regen auf einem Bloody Liver Weightless und einem Zwölfer Popup einen Run.
Das Ereignis, den Fisch zwischen Schilf und Geäst aus dem Wasser zu bekommen, zog sich über einige Minuten voller Spannung. Stefan gab nicht auf und somit konnte auch er zum ersten Mal anschreiben in dieser Saison.
(Dieser schicke Schuppi war der besagte Kämpfer…)
Das war ein hervorragender Start für ihn, jedoch genügte es Stefan noch lange nicht. Die Hoffnung um einen zweiten Biss in derselben Nacht verblasste. Bei solch hartnäckigen Fischen ist Teamwork beim Drillen das A und O. „Alles ist erlaubt, was einen Fisch bringt!“ Die Fische zogen sich wieder weit ins Schilf zurück, demnach blieb uns nichts anders übrig…
(…Wir mussten in die Trickkiste greifen…)
Wir schnappten uns die Boilies, die schon seit über einer Woche in der Fresh Water Liquid lagen, und verteilten sie sofort auf die Spots. Nachdem auch wir unseren Hunger gestillt hatten, warteten wir gespannt auf den nächsten Run. Circa zehn Minuten nach einem Döbel ging die Rute erneut ab. Der Gegner auf der anderen Seite ließ nicht locker und riss die Schnur Meter für Meter von seiner Rolle.
Von Anfang an war klar, dass es diesmal kein Weißfisch sein konnte. Nach kurzem Drill im Freiwasser hatten wir den Fisch im Kescher. Stefan explodierte förmlich vor Freude. Endlich sein erster Karpfen über der magischen 20-Kilo-Marke. Wir konnten es kaum fassen, dass unsere Saisonziele nach ein paar Nächten erreicht waren.
(Was für ein Klotz, Stefan hatte kräftig zu heben…)
(Volle Breitseite – schönes Tier…)
Geht ans Wasser und genießt die Zeit – genau das war auch unser Vorhaben!
(Naturebaits lässt Träume wahr werden!…)
(…auch ja und immer schön Soaken…)