Wer kennt’s nicht? Die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch’s Fenster und das Frühjahrserwachen eines jeden Karpfenanglers wird geweckt: der Frühling steht vor der Tür! Nach den tristen Wintertagen kribbeln uns allen die Finger, doch wer jetzt nicht mit Vorsicht und bedacht vorgeht fährt leer nach Hause. Ich möchte euch in diesem Beitrag meine Angelei bei Wassertemperaturen von unter 10 Grad im zeitigen Frühling näherbringen.
Für mich gibt es immer ein bestimmtes Zeitfenster, in dem mir die Natur vorgibt, wann die Fische das erste Mal in Bewegung sind: wenn die Schlehe blüht. Dann bin ich mir sicher, dass sich unsere schuppigen Freunde bereits ein erstes Mal durchs Gewässer bewegen. Eins mache ich mir vor jedem Neustart in die Saison klar: das Wasser ist noch sehr kalt und der Metabolismus der Fische heruntergefahren. Die Nahrungsaufnahme unserer Zielfische beschränkt sich auf ein Minimum, jeder Boilie zu viel im Wasser kann uns die Chance auf einen Biss nehmen. Die Bewegungsfreudigkeit der Fische nimmt erst durch starken Wind auf dem Wasser oder kräftige Sonnenstrahlen zu. Und selbst dann sind die Fische nicht immer direkt in Beißlaune. Trotzdem konnte ich für mich eine gute Taktik entwickeln, um auch zum Frühjahrsstart eine erfolgreiche Zeit am Wasser zu verbringen.
Wo fange ich an?
Habe ich mir ein Gewässer ausgesucht, vorzugsweise ein flacher, überschaubarer See mit viel Angriffsfläche für Wind und Sonne, halte ich die Wetterbedingungen genau im Auge. Zieht der erste Sturm über den See oder es kündigt sich ein Hoch mit viel Sonne an, schlägt meine Stunde der ersten Vorbereitungen. Ich suche mir dann entweder die Sonnenseite des Sees (Nord-Seite) oder die Ecke in welche der Wind drückt aus. An manchen Seen lässt sich sogar beides kombinieren. Die Unterwasserstruktur ist dann erstmal zweitrangig, da ich die Fische versuche auf einer Zugroute abzufangen.
Was füttere ich?
So weit so gut, der Platz ist ausgewählt, jetzt gilt es Futter einzubringen. Ich setze bei kalten Wassertemperaturen sehr gerne auf gekochte Partikel wie den Dickenmittel 2.0 Partikel-Mix in kleinen Mengen kombiniert mit Groundbait und Essential Carp Pellets. Ob das Groundbait fischig oder süß sein soll kann jeder selbst entscheiden, ich konnte noch keinen gravierenden Unterschied feststellen. Eine Hand voll 12er/16er Dickenmittel 2.0 oder Fresh ’n‘ Squid Boilies kommt bei mir auch noch mit dazu. Wenn die Möglichkeit besteht, füttere ich 1-2 Mal eine moderate Menge, etwa 3-5 Medium-Spombs vor. Das entspricht ca. 200-400g Nassfutter.
Welche Montage setze ich ein?
Entgegen der klassischen Neon-PopUp Angelei im Frühling hänge ich mir gern einen „Match-the-hatch“ Hookbait an den Haken, zu Deutsch ein Köder, der dem Beifutter ähnelt. Weightless Hookbaits oder Natural PopUps haben mir in den Vergangen Jahren einige schöne Fische beschert. Am Multirig biete ich dann den Hakenköder an, da ich mit dieser Montage schnell mal die Hakengröße- oder Form auswechseln kann, wenn es doch mal ein PopUp anstelle eines Weightless Hookbaits sein soll.
Wann beißt es endlich?
Meistens bekomme ich die Bisse zur Nachmittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, eine Regel lässt sich hier aber nicht für jedes Gewässer pauschal aufstellen. Wie so oft heißt es „Probieren geht über Studieren“ und ich wünsche euch viel Erfolg beim Nachmachen und ausprobieren.
Gerne könnt ihr uns eure Fangberichte an fangmeldung@naturebaits.de zukommen lassen, wir werten die Berichte dann redaktionell auf und veröffentlichen Sie hier auf der Naturebaits Website und den sozialen Medien.
Video – Karpfenangeln im Frühling: https://youtu.be/Tkw11io8XrI
Passende Kaltwasserköder: https://naturebaits.de/anwendung-kaltwasser-geeignet/