Von 0 Auf 100 in Einer Woche… (von Thomas Ilg)

Nun ist es schon eine ganze Zeit her, dass ich die Muse hatte etwas zu Schreiben oder gar Fischen zu gehen. Das ganze ging sogar soweit, dass Freunde und Bekannte fragten ob ich krank wäre oder gar das Fischen aufgeben würde. Nein dem war definitiv nicht so. Ich hatte schlicht und ergreifend keine Lust aufs Fischen. Was der genaue Grund dafür war ist mir immer noch ein Rätsel. Die warmen Temperaturen, Überfischung oder doch dieser ganze Rummel um Kilos und Anerkennung.

(Tom der GrübeligIlg 😉 – Diese Bild entstand während eines Urlaubes mit meiner Süßen. Mir war nicht nach Fischen, warum wusste ich selber nicht…)

Nichts desto trotz verging die Zeit wie im Flug und ehe ich mich versah standen zwei Wochen Urlaub mit meiner Freundin an, die uns keineswegs ans Wasser zum Fischen führten wie es sonst der Fall war. Eine Woche Urlaub in den Bergen stand auf dem Programm. Weg vom Alltag, eben Erholung. Was ich nicht ahnte, dass es dort nicht nur einen See mit atemberaubender Kulisse gab. Langsam machte sich auch wieder die Sehnsucht nach Fisch breit.

(Was für eine Aussicht – da zuckte es eigentlich in den Fingern…)

Wieder zu Hause angekommen verflog der Drang fischen zu gehen schnell wieder, bis zu dem Zeitpunkt als eine gute Freundin fragte, ob wir nicht mal wieder zusammen an den See gehen wollten. Mir fehlte die Motivation immer noch. Doch der Blick auf den Kalender war erschreckend: schon Mitte August!

Jetzt oder nie, also willigte ich ein. Ich nutze das vom Wetterbericht angesagte Unwetter, um vorab schon ein paar Pineapple und Fresh ´n´ Squid Boilies zu versenken, um wenigstens den ein oder anderen Fisch ans Band zu bekommen.

(Trotz Motivationsloch entschloss ich mich vorzufüttern, denn wenn ich schon am Wasser sitze sollte es auch beißen. Seit Italien sind unsere Ethyl-Bollen nicht mehr weg zu denken…)

Wie abgemacht trafen wir uns Samstag bei herrlichstem Wetter am See. Wie zu erwarten stand mir die Demotivation förmlich ins Gesicht geschrieben. Dies änderte sich erst gegen Nachmittag, als der Stock krumm und der erste unerwartete Brocken im Netz lag. Diesem folgte noch ein weiterer.

(Ein Unerwarteter aber gern gesehener Besucher – für ein Lächeln langte es dennoch nicht…)

Doch so langsam änderte sich etwas in mir. Ich empfand wieder diesen innerlichen Drang, welchen jeder von uns kennt. Da ich eh noch den einen oder anderen Fisch auf der Liste hatte, welchen ich hier fangen wollte, nutzte ich die Gelegenheit um weiter zu füttern.

Da meine besagte Freundin zurzeit eh nichts Besseres zu tun hatte, begleitete sie mich auch an den folgenden Tagen ans Wasser. So verging auch Stunde um Stunde ohne große Aktion. Nach geraumer Zeit ertönte ein einzelner Piepser und der Hänger knallte gegen den Blank. Nach circa 20 Minuten Kampf lag einer meiner Zielfische in den Maschen. Ich traute meinen Augen nicht, doch sie war es wirklich.

(Badaboom was für ein Teil, Motivationsloch besiegt und wieder Feuer und Flamme – endlich durfte ich sie in Armen halten…)

Dritter Fisch nach drei Monaten Pause, sie war es, unglaublich. Das Feuer brannte wieder und ich wollte mehr. Ich beschloss die eher ruhige Arbeitswoche zu nutzen um jeden Tag den See zu belagern. Gesagt getan!!!

(Das Brett von der anderen Seite – was für ein Charakterfisch…)

Schon am Montagnachmittag fand ich mich wieder am See. Der erste Run ließ nicht lange auf sich warten, aber irgendwie lief es nicht wie gewohnt. Normalerweise hätte ich schon mehr Aktion für die geangelte Zeit haben müssen. Ich gab den fehlenden Partikeln die Schuld. Da ich für gewöhnlich Partikel und Bollen gemischt füttere doch dieses Mal auf die kleinen Saaten verzichten musste, schien mir dies die plausibelste Erklärung.

(Gecrushte Boilies, Birdfood und Partikel sollten die Bisse steigern…)

Der ein oder andere wird sich jetzt sicher denken: „hat der Kollege kein Mais oder was“? Doch hat er. Leider war meine Spodrute derzeit im Urlaub und ich hatte wenig Lust auf Baden. Kurz gegrübelt und so musste schließlich Notgedrungen meine Markerrute herhalten um die Partikel an den Platz zu feuern.

(Jetzt lief es richtig an…)

Langsam zeigte sich richtig Leben auf dem Spod und die Bisse häuften sich. Die Jungs wollten echt mehr Beschäftigung oder lag es doch an der Neugier durch das große Köfi aufkommen in diesem Gewässer? Wer weiß.

(Der Drillspaß kam die darauf folgenden Tage sicher nicht zu kurz – Der Spaß war wieder da…)

(Kurze all zweck Monovorfächer kamen hier zum Einsatz. Schnell konnte von einem Weightless auf einen 12 mm Pop Up gewechselt werden wenn die Bisse ausblieben…)

Ich war wieder in meinem Element, da wo ich hingehöre, ans Wasser und nicht in die Bude vor die Glotze. Als gegen Donnerstag die Bisse wieder weniger wurden beschloss ich den Platz ruhen zu lassen, zumindest für einen Tag. Eine gute Gelegenheit um den Geburtstag eines guten Freundes am Freitagabend zu feiern. Eigentlich wollte ich am Samstag schon im Morgengrauen am See sein, doch daraus wurde nichts. Vortag sei Dank.

(Jetzt war es aber gut, Zeit für ein neues Projekt…)

Etwas verspätet traf ich doch noch am See ein, um zumindest ein paar Stunden die Ruten ins Wasser zu bringen und das Wetter zu genießen. Trotz wenig Schlaf war die Stimmung wieder der Hammer und die Jungs hatten wieder richtig Bock. Trotz der guten Menge Futter, unzähligen Bissen blieben meine beiden Zielfische aus. Vielleicht das nächste Mal, bei der nächsten größeren Futteraktion. Andere Projekte warten noch auf ihre Verwirklichung.

(Der Rest vom A-Team fehlte noch, vielleicht beim nächsten Mal..)

Ich wünsche euch eine gute Zeit am Wasser und viel Erfolg bis zum nächsten Update.

Gruß Tom