„Monster Session“…(von Stephan Graf & Peter Heider)

Juni 2015.Alles begann vergangenen Samstag. Wir trafen uns früh morgens am Vereinsgewässer um der alljährlichen Teichreinigung nachzugehen. Anschließend wollten wir natürlich auch gleich eine Nacht angeln.

Es war ein wunderschöner Tag und wir hatten richtig Lust aufs Angeln. Doch trotz aller Motivation stand da ja noch die Teichreinigung an. Grünschnitt wurde entsorgt, Stege wurden gereinigt und so erstrahlte die Anlage nach einigen Stunden und verschwitzten Gesichtern wieder in der üblichen Schönheit.

Anschließend gab es noch ein Mittagessen für alle fleißigen Helfer und es wurden Fangmeldungen, Taktiken und sonstiges Anglerlatein ausgetauscht. Die Freude aufs Angeln wurde immer größer und so verließen wir die Runde. Ab zum Auto, Trolley startklar gemacht, beladen und ab ins Abenteuer.

Steve wollte wieder das kleine Plateau beangeln, da es ihm in diesem Jahr schon einige Fische bescherte. Am Platz angekommen wurden die Ruten bestückt und auf die vielversprechenden Spots geworfen. Steve platzierte eine Rute „on top“ und die zweite kam auf die dahinter abfallende Kante des Plateaus.

Peter platzierte eine Rute etwas Abseits und tiefer. Die zweite Rute legte er etwa 3 Meter vor seiner Rutenspitze ab, direkt an einem überhängenden Busch. Wir bestückten alle vier Ruten mit den Fresh ´n´ Squid Boilies in verschiedenen Variationen. Wir verteilten einige Boilies auf und um das Plateau und auch im Uferbereich immer schön ums Rig herum. Danach starteten wir mit dem Aufbau des Camps.

(Fresh ´n´ Squid Boilies in 20 & 24 mm mit Fresh Water Dickenmittel Liquid verfeinert…)

Lange dauerte es allerdings nicht bis der erste Bissanzeiger Aktivität meldete. Ein Vollrun von 0 auf 100. Zuerst wanderten unsere beiden Blicke zu Steves Ruten, da wir vermuteten, dass es wieder einmal die Plateau Rute ist. Normalerweise rannte diese als erstes ab. Doch dem war nicht so.

Es war doch tatsächlich die am Ufer platzierte Rute. Peter nahm die Rute auf und merkte schnell, dass sein Gegenüber mächtig Kraft hatte. Zu viel Kraft, somit spekulierten wir auf einen Stör. Unsere Spekulation erwies sich nach einer Weile als falsch! Vor uns blitzte eine gelbe Flanke auf. Das konnten wir beide nicht fassen. Diesen Moment wird Peter wohl nie mehr vergessen.

Steve schnappte sich den Kescher, krämpelte die Hose hoch und stand auch schon im knietiefen Wasser. Nur schnell rein in den Kescher war die Devise! Der Fisch legte noch einige Fluchten hin doch dann schlossen sich die Maschen des Keschers um ihn. Im Kescher stand ein mächtiger Schuppi.

Ob es nun Peters neuer PB war und ob er die 20 Kilo Marke knackte konnten wir vorerst nur erahnen. Dann war es auch schon soweit, Waage auf 0 und hoch mit dem Fisch. Zwanzig komma zwei Kilogramm! Unfassbar für Peter.

(Peter´s neuer PB – 20,2 kg…)

Ein wunderschöner Fisch und ein unglaubliches Erlebnis. Sein erster 20 kg+ Fisch. Nachdem wir ein paar Aufnahmen machten und den Fisch wieder in die Freiheit ließen, dachten wir: Was soll jetzt noch kommen? Wir waren gerade einmal eine halbe Stunde am Angeln und bereits mehr als nur zufrieden.

Es dauerte auch nicht lange da meldete sich eine von Steves Ruten. Es war die Rute auf der abfallenden Kante hinter dem Plateau. Nach kurzem Drill hatte auch er seinen ersten Fisch auf der Habenseite. Das fing ja wieder einmal gut an.

(Auch Steve hatte nach kurzer Zeit seinen ersten Fisch auf der Habenseite…)

(Einige Zeit später meldete sich erneut dieselbe Rute. Ein weiterer makelloser Schuppi um die 10 kg kam zum Vorschein…)

Das ganze Spiel wiederholte sich noch einmal. Den Fisch ließen wir allerdings sofort wieder schwimmen. Abends starteten wir dann den Grill und tankten Energie für die bevorstehende Nacht. Die Dunkelheit brach herein und es kam Biss auf Biss. Geschlafen haben wir so gut wie gar nicht.

Es war gegen 02:00 Uhr morgens. Steve hatte einen Fisch im Drill. Gerade hatten wir den Schuppi eingenetzt, da meldete sich Peters tiefere Rute. Schnell hin und Kontakt aufnehmen. Er erkannte sofort, dass da etwas Großes am anderen Ende der Schnur hängt. Steve versorgte in der Zwischenzeit seinen Fisch und „parkte“ ihn vorübergehend in der Wiegeschlinge. Anschließend warf er die Rute gleich wieder auf ihren Spot und ging zu Peter.

Nach hartem spektakulären Drill tauchte ein gewaltiger Stör vor uns auf, der gerade so bis zur hälfte in den Kescher passte. Wir trauten unseren Augen kaum. Steve zog sich sofort die Watstiefel über und ließ den gewaltigen Stör in die Wiegeschlinge gleiten. Wir wollten den Fisch gerade versorgen, da lief plötzlich erneut Steves Rute ab.

Der Fisch machte ebenfalls mächtig Druck an der Rute. Anstatt eines Karpfens entpuppte sich der Fisch allerdings wieder als ein Stör um die 10 kg. Steve ließ den Fisch sofort wieder schwimmen um Peter mit dem Monster zu helfen.

Wir wogen den Fisch und die Waage pendelte sich bei unglaubliche 37,5 kg ein. Da waren wir erstmal baff. Um uns eine Bestätigung zu holen wogen wir den Fisch ein zweites Mal und wir hatten richtig gesehen. Unglaublich. Vor uns lag doch tatsächlich der größte Fisch des Gewässers in der Schlinge – Der König des Sees! Wir machten ein paar Aufnahmen und ließen ihn wieder in die Freiheit.

(Der König des Sees – 37,5 kg…)

(Anschließend schossen wir noch ein paar Bilder von dem Karpfen in Steves Wiegeschlinge und danach versuchten wir wieder zu schlafen…)

Gegen 04:45 Uhr meldete sich erneut die Rute an der abfallenden Kante hinter dem Plateau. Steve nahm die Rute auf und spürte auch sofort kräftige Gegenwehr. Plötzlich schraubte ein großer Stör seinen Leib komplett aus dem Wasser.

Das konnte es doch nicht sein. Es ziehen genau 4 große Störe ihre Bahnen in diesem See und wir haken innerhalb von 3 Stunden 2 davon. Was geht hier ab?

Der Drill zog sich mächtig in die Länge. Der Fisch machte mit Steve was er wollte. Zuerst zog er in Richtung des gegenüberliegenden Ufers um danach einen großen Bogen nach rechts zu machen. Dann wurde es kritisch. Der Fisch schwamm in das südöstliche Eck und wir konnten ihn einfach nicht stoppen. Steve spürte, dass die Schnur am Grund über Steine ratterte.

Das Gewässer machte rechts von uns einen kleinen Knick. Natürlich schwamm der Fisch genau dort hin. Es dauerte eine Weile bis wir ihn wieder zurück in unseren Seeteil bekamen. Als er dann endlich vor uns im tiefen Wasser stand, dachten wir, jetzt müssten man ihn doch endlich mal zu Gesicht bekommen. Doch weit gefehlt. Steve lehnte sich mit vollem Gewicht in die Rute, doch vom Grund lösen ließ er sich nicht.

(Mit vollem Gewicht in die Rute – doch vom Grund lösen ließ er sich nicht…)

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er endlich hoch und wir schöpften den Riesen ab. Der Drill dauerte ganze eineinhalb Stunden! Unfassbar. Zwei Giganten in einer Nacht. Die Waage pendelte sich bei 29,5 kg ein. Wir machten auch von diesem Riesen ein paar Aufnahmen und setzten ihn anschließend wieder schonend in sein Element zurück. .

(Monster Nr. 2 – 29,5 kg…)

An Schlaf war danach natürlich nicht mehr zu denken. Wir stärkten uns mit einem Frühstück und harrten der Dinge die da jetzt vielleicht noch kommen mochten. Irgendwie schien nichts unmöglich. Doch außer einem kleinen Schuppi war danach Funkstille. Wir blieben noch bis zum frühen Nachmittag am See und genossen das schöne Wetter.

Das waren unsere ersten richtig dicken Fische in diesem Jahr. Hoffentlich geht es so weiter.

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