Endlich ist es so weit: die kalten Tage sind vorüber! Der Frühling hat in ganz Deutschland Einzug gehalten und wir bewegen uns langsam in Richtung der all jährlichen Laichzeit. Die erste Frankreichfahrer berichten von gewichtigen Fängen aus Stausee, Baggerloch und Parkteich. Auch in heimischen Gefilden werden vielerorts bereits die ersten, großen Rogner gefangen. Wer möchte jetzt nicht vor der Laichphase eine fette Karpfendame überlisten? Doch ganz einfach sind die dicken Kugelfische zumeist nicht zu überlisten. Mir ist zumindest noch keiner in den Kescher gesprungen. Nichts desto trotz war auch ich auf der Jagd nach einer prächtigen Laichmutti. Bedingt durch Arbeit, Studium und Kernsanierung meines Zuhauses blieb wenig Zeit für unser allseits geliebtes Hobby. Jetzt schlägt die Stunde von GLM Boilies und Bloodworm Liquid.
Trotz allem Schaufelte ich mir etwas Zeit um die Feiertage frei um doch noch die ein oder andere Nacht am Wasser verbringen zu können. Doof war nur das gerade um die Feiertage die besonders produktiven Bereich im Flachwasser besetzt waren. Ich hätte es nicht anders gemacht. Also musst ein Plan her: Ich war mir sicher, dass sich die Fische bereits zum Laichen versammeln würden, wusste aber auch, dass Sie dort nicht den ganzen Tag verweilen würden. Vorteil des Gewässers an dem ich aktuell fische sind zwei große Flachwasserzonen am Ost- und Westufer des Sees. Dazwischen liegt ein großer Bereich von strukturloser Unterwasserwüste. Von einer Seite des Sees fällt die Wassertiefe langsam von 2,5 auf 4 bis hin zu 6 Metern ab und Steigt dann vom Tiefsten Bereich schnell auf in eine ausgedehnte Flachwasserzone. Die Fische mussten irgendwie von A nach B kommen, also entschloss ich mich einen monotonen Bereich in der Seemitte mit Futter zu präparieren.
Hier kam meine absolute Lieblingskombi zum Einsatz: 20er GLM Boilies mit Liquid Bloodworm gepimpt und einige, wenige Tigernüsse. Die leckeren Schmäuse verteilte ich dann mit dem Groundbaiter etwa 30-40 Meter vor mir in Radius von etwa 60 m². Nach der Arbeit ging’s direkt an Wasser zum Füttern. Pro Tag lud ich 1,5 kg Boilies nach. Eine moderate Futtermenge bei ordentlichem Besatz und einem Durchschnittsgewicht von 30-Pfund.
Um die Feiertage herum fand ich dann doch Zeit ans Wasser zu fahren und befischte den vorgefütterten Bereich. Eine Rute flog mitten auf den Platz mit ordentlich Futter und einem 16er Dosenmais PopUp am Haar. Gekoppelt mit einer Laufbleimontage war ich gespannt wer auf meinem Futterplatz sein Unwesen treiben würde. Die zweite Rute wollte ich als „Big-Fish-Falle“ getreu dem alt bekannten Motto „Die Dicken fressen fern ab vom Futterplatz“, weit links neben dem präparierten Bereich fischen. Ich entschied mich für eine ebenfalls sehr bewährte Großfisch-Kombi, einen 20er Bloodworm Wafter Hookbait als Schneemann mit einem Natural PopUp on top. Diese Rute legte ich auf einen kleinen Kiesstreifen im Tieferen Bereich des Sees.
Bereits nach nur 2 Stunden konnte ich die ersten Karpfen auf dem Futterplatz fangen. Das Schnittgewicht von 12-17 kg war mehr als in Ordnung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis einer der Großen den Dosenmais PopUp einsaugte. Und so kam es dann auch: nach 10 Läufen in einer Nacht konnte ich am Folgeabend gegen 19:00 Uhr ein ein Meter langes Brett von Spiegler überlisten. Da war er, mein Großfisch auf den ich gehofft hatte. Doch die Rute abseits hielt noch eine Überraschung für mich bereit. In der zweiten Nacht gegen 2:30 Uhr, ich versorgte gerade einen Fisch den ich auf dem Futterplatz gefangen hatte, meldete sich die Rute im Abseits. Kurzer Run, schnelle Rutenaufnahme und heftige Gegenwehr: ich wusste sofort, da hing ein ähnliches Kaliber wie der Spiegler vom Vorabend an der Angel. Nach gut und gern 25 Minuten hatte ich das Biest endlich im Kescher. Die 0.35mm Silverline hielt stand und auch „Das Universale“ mit einem 4er River & Weed Hook erfüllte seinen Job. Das breite Kreuz des Spiegelkarpfens schaffte Gewissheit, „der ist ja noch Größer als der lange Spielger…“ dachte ich mir.
Interessant war, dass der Fisch in der Sling ausschließlich GLM Boilies und Tigernüsse zurück ließ. Gefangen hatte ich ihn aber weit abseits des Futterplatzes auf den Bloodworm Schneemann und einer Hand voll Dickenmittel 2.0 Boilies. Das hat mir wiedermal gezeigt, wie viel schneller die „kleineren“ Karpfen auf dem Futterplatz sind und sich dem entsprechend schneller Haken als die größeren, älteren Exemplare. Die Zeit am Wasser war wieder sehr Lehrreich und ich hoffe auch ihr konntet etwas für eure Angelei mitnehmen. Jetzt steht erstmal wieder das Studium und der Eigenheim-Umbau im Vordergrund. Sobald ich wieder am Wasser bin Berichte ich euch selbst verständlich von meinem Eindrücken, Impressionen und Fängen.
Lasst es euch gut gehen, Viele Grüße Jakob Geis
Video – Karpfenangeln im Frühling: https://youtu.be/Tkw11io8XrI
Passende Kaltwasserköder: https://naturebaits.de/anwendung-kaltwasser-geeignet/