Freitag der Dreizehnte… (von Andreas Heinz)

Im Oktober 2017 stand ich zum zweiten Mal am Ufer des gigantischen Lac Du Der Chantecoq. Bereits letztes Jahr befischte ich für eine Woche den See und verguckte mich tüchtig in ihn. Lief es das letzte Jahr nur mit kleineren Karpfen, hoffte ich diesesmal darauf einen der Dicken zu erwischen.

Am Platz angekommen machte ich mich gleich daran das Material aufzubauen. Das erledigte ich möglichst schnell damit ich mehr Zeit übrig für den wichtigsten Part des Ganzen hatte: das perfekte suchen der Spots und das Legen der Ruten.

(Das ist der Lac du Der)

Der erste Tag verging wie im Flug und ich war mit der Spotsuche noch nicht ganz zufrieden. Also begann ich gleich am Morgen des zweiten Tages erneut damit. Ich wollte hier wirklich nichts dem Zufall überlassen und eine Woche angeln ist schneller rum als man glaubt. Also ran an die Arbeit und loten, klopfen, markieren, Montagen perfekt binden und ablegen. So ging der zweite Tag ins Land…

Kurz vor dem Dunkelwerden machte ich mich auf den Weg zu Andreas Paul und seinem Freund Jürgen, die 500 Meter rechts von mir saßen. Bei einem Bierchen erzählte ich den Jungs das ich ein paar interessante Spots gefunden hatte und jetzt damit, wie meine Montage platziert waren, zufrieden bin.

Schon in der folgenden Nacht bekam ich den ersten Biss, ein kleiner Schuppi landete in meinem Kescher. Ich freute mich über den schnellen Erfolg.

(Der erste Biss am Lac du Der)

Die Tage vergingen und ich konnte bis zu meinem vorletzten Tag zwei kleine Schuppis und einen kleinen Spiegler fangen, leider verlor ich zwei weitere Fische im Holz.

(Schöner Der Spiegler)

(Eins der vielen Biester)

Für die letzte Nacht beschloss ich die zwei langen Ruten, die in 600 Meter Entfernung platziert waren, liegen zu lassen. Ich hatte am Vorabend die zwei Spots mit 15 kg Tuna Sc und GLM Boilies präpariert und die Montagen mit Schneemännern bestückt.

Die eine Montage bestückte ich mit einem 20mm weightless Hookbait GLM und kombinierte ihn mit einem 16mm GLM natural Pop Up. Die andere Montage bestückte ich mit einem 20mm Green Granada weightless Hookbait und kombinierte ihn mit einem Natural Green Granada Pop Up in 16mm.

(Naturebaits – what else?)

(Mit dem Invader auf großer Fahrt)

(Die Weste ist so wichtig wie das gute Futter)

Am Abend besuchte ich wieder mal die Jungs und wir genossen gemeinsam den grandiosen Sonnenuntergang. Das Wetter hatte sich im Vergleich zu den letzten Tagen komplett geändert. Ein Hochdruckgebiet war da.

(Ein Genuß)

(Momente…)

Wir wollten am nächsten Morgen sehr früh aufstehen also verabschiedete ich mich ziemlich zeitig und verschwand in meinem Zelt. Kurz vor Mitternacht bekam ich einen rasanten Biss auf meine kurze 300m Rute. Es ging wie eigentlich selten hier alles glatt und ich konnte einen guten Schuppi landen den ich auf 24 Kilo schätzte.

Ja ich steckte den Buben in den Sack – das mache ich seit 30 Jahren so und dabei kam mir noch kein Fisch zu schaden. Wer auf Nachtfotos mit allen in den Fachmagazinen beschriebenen Utensilien steht, muss den Fisch auch zwischenparken. Ob jetzt nur kurz oder für 5 Stunden – bleibt die Frage nach dem Verhältnis. Jeder so wie er will.

Ich dachte wach über meine weite Rute nach. Hatte ich doch vielleicht ein bisschen zu viel gefüttert? Schon die zweite Nacht tat sich da nichts mehr. Aber dank der weightless Hookbait war ich mir zu 100 Prozent sicher das die Montagen intakt waren. Gegen drei Uhr riss mich wieder ein rasanter Biss aus den Schlaf. Es war eine von meinen 600 Meter Ruten. Dieses Mal ging nicht alles gleich so glatt, nach ungefähr 400 Meter hing die Hauptschnur in einer Wurzel fest.

Kein Problem dachte ich mir, das hast du schon oft gemacht, höchstens zehn Würfe dann hast du die Hauptschnur hinter der Wurzel wieder gefangen. 20 Minuten später war ich nahe der Verzweiflung es gelang mir einfach nicht die Hauptschnur zu fangen. Mir spukte die ganze Zeit das Datum im Kopf herum: Freitag der Dreizehnte.

Das durfte doch nicht wahr sein, ich wollte nicht aufgeben und veränderte noch mal den Winkel zu dem Hindernis. Und tatsächlich beim vierten Mal hatte ich die Schnur. Was ist das für ein unbeschreibliches Gefühl. Mitten auf dem Lac du Der alleine in finsterer Nacht die Schnur zu fangen, sie anzubinden und erneut Kontakt zum Fisch zu bekommen? Ein Lotteriegewinn schüttet definitiv weniger Glückshormone aus.

Wenige Minuten späte hatte ich die Schlagschnur auf der Rolle und spürte einen massiven Fisch unter dem Boot. Es dauerte noch eine Weile bis ich den Fisch über den Kescher ziehen konnte. Es war ein Schuppi der in jedem Fall größer war als der erste. Freitag der 13 war jetzt für mich ein Glückstag. Ich konnte es kaum glauben.

(Eingesackt)

Am nächsten Morgen kamen Andreas und Jürgen um mich beim Wiegen und fotografieren zu unterstützen. 26 und 28 Kilo ergab das Wiegen, ich war von den Socken.

(Der Erste mit 26 Kilo)

(Der zweite mit 28 Kilo)

Ps. Ich möchte mich zu Schluss noch mal ganz herzlich bei Andreas Paul für die Einladung bedanken, danke Andreas ohne dich wäre das nicht möglich gewesen.

Produkte aus diesem Beitrag

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