Die warme Morgensonne schiebt die Nebelfront nach und nach davon. Es ist der erste Morgen, an dem ich auf dem Weg zum Bahnhof nicht friere. Wir haben Ende April und im Gegensatz zum letzten Jahr ist es noch verdammt kalt. Mein Bus war dank einer Baustelle mal wieder viel spät und ich hechte im letzten Moment in die Regionalbahn.
Überall hagelt es zurzeit Blankmeldungen und ich warte nur darauf, dass der Schalter umlegt. Es ist ein ziemlich untypisches Frühjahr. Der Winter war viel zu warm und selbst im März und April kletterten die Temperaturen selten hoch. Typisch wäre es nun, wenn wir von einem auf den anderen Tag sommerliche Temperaturen bekommen würden, denn das wäre typisch deutsches Wetter.
(Ein bisschen Hanf und ein paar GLM Bloodworm – so klappt es auch kurz vor der Uni.)
Zurzeit gehe ich immer nur für ein paar Stunden nach oder vor der Uni raus. Ich habe das Problem, dass ich viele Angler an meinen bevorzugten Seen habe. Es gibt eben Angler die denken, die Laichzeit wäre schon bald vorüber, sobald sie die ersten Sonnenstrahlen im Gesicht haben. Immer mehr Angler beginnen bereits Anfang April Langzeitfutterplätze in fünf Meter tiefen Wasser anzulegen.
Ich hingegeben versuchte in diesem Frühjahr komplett anders zu fischen. Ich blieb maximal 10-12 Stunden und versuchte futtertechnisch mitzuhalten. Das klappte die ersten Tage mal mehr und mal weniger. Ich fing eine Hand voll Fische bis zehn Kilo.
(Regen im Anmarsch!)
Dann hatte ich kurzfristig einen ganzen Tag und eine Nacht Zeit, weil meine Freundin vorschlug mich zu begleiten. Ich füttere meinen „kurz vor der Uni Spot“ nebenbei und verbrachte die Nacht mit ihr an einem kleinen See. Ich warf meine Ruten ufernah aus und fischte in Tiefen bis maximal drei Meter.
Ich fütterte sporadisch zwei Hände GLM-Boilies mit Bloodworm Compound in verschiedenen Größen und etwas Hanf. Schon nach nur zehn Minuten bekam ich einen Biss, schlitzte diesen allerdings. Etwa einen Stunde später fing ich einen Graser um die 15 Kilo.
(Tigernuss/Green Lightning Liebhaber :-)
Ich warf die Rute in die Nähe ihres Platzes zurück. Es dämmerte bereits und ich konnte nur noch die Silhouetten des gegenüberliegenden Ufers erkennen. Lange dauerte es nicht, bis der Hänger wieder unterm Blank klebte. Dieses Mal fühlte sich der Fisch zwei Nummern besser an. Meine Freundin kescherte kurz darauf einen wohlgenährten Schuppi.
Auf der Matte ließ er uns eine GLM Duftnote als Andenken da. Im Morgengrauen konnte ich auf die gleiche Rute noch einen kleinen Spiegler fangen. Als ich gegen neun Uhr aus dem Brolly krieche, wartete bereits ein anderer Angler darauf, dass ich einpacke.
(Diese Fische sind wunderschön, doch es wurden viel zu viele von ihnen besetzt.)
(Futter oder Laich? Ich war mir nicht so ganz sicher…)
Die Tage nach dieser Nacht schaffte ich es wieder nur ein paar Stunden heraus zu kommen. Mittlerweile wurde in Hamburg protestiert und der Mai eingeläutet. Pünktlich stehe ich am Bahnhof und rieche den warmen Südwind. Ich laufe vom Bahnhof nach Hause, anstatt den Bus zu nehmen. Vor der Haustür steht mein gepacktes Auto, in das ich mich direkt reinsetze und den Wagen Richtung See bewege. Eine Rute werfe ich halb aus dem Auto auf eine flache Kante auf die der Südwind drückt. Die anderen beiden verteile ich weiter abseits.
Es dauert nicht lange, da kommen zwei Männchen um die Ecke und erzählen mir, sie hätten hier seit längerer Zeit gefüttert. Ich sagte ihnen ich bin in zwei Stündchen wieder weg und wir unterhielten uns noch kurz. Gegen Abend lässt der Wind nach und ich kann einen Schuppi um die zehn Kilo fangen. Dafür haben sich die drei Stunden doch gelohnt.
(Oft nutzte ich nur die letzten Stunden vor und nach der Dämmerung.)
(Sowas hat man im Frühjahr doch gerne auf der Matte. Auch er stand auf Green Lightning!)
Ehe die ersten Feiertage vorbei sind, stehen die nächsten schon vor der Tür. Ja, so gut ist der Mai zu uns. Mit Freund Niklas fuhr ich für ein paar Tage nach Ostfriesland. Nach rund 200 Kilometern stehe ich an einem kleinen Altarm mit überschaubaren Bestand.
( Eine Außenkurve im Altarm. Immer ein Hotspot!)
(Es war sonnig, deshalb fischte ich flach.)
Laut ersten Informationen werden die Fische hier nur auf Partikel oder helle Boilies gefangen. Grund genug den Kollegen mal das Gegenteil zu beweisen. Schon oft hörte ich die Aussage, dass Fische nur Fruchtboilies fressen. Fruchtboilies haben meistens eine knallige Farbe wie orange, weiß oder rot. Bei diesen Ködern reagiert der Fisch nur auf die Optik. Kein Grund auf Fischboilies zu verzichten.
Diese lassen sich mit visuellen Tricks wie Pop Ups oder durch Beifüttern einzelner heller Boilies attraktiver gestalten. Ich füttere hauptsächlich GLM in verschiedenen Größen und werfe zehn kleine White Vanillas auf diesen Spot. So konnte ich dem Altarm in 24 Stunden zwei richtig gute Fische entlocken…
(Von wegen nur auf helle Boilies…)
(…GLM mit Bloodworm schlug richtig ein!)
(Eine „Schlingenlänge“ geht zurück.)
Viel Erfolg am Wasser.