Mitte Oktober ging es endlich mal an mein neues Hausgewässer. Ein verlängertes Wochenende stand auf dem Plan. Meine Frau und ich wollten ganz entspannt das herbstliche Wetter genießen und den einen oder anderen Karpfen dem Gewässer entlocken. Am See angekommen war zwar nur ein weiterer Angler anwesend, aber natürlich an der Stelle welche ich eigentlich ins Auge gefasst hatte.
(Egal, Hauptsache am Wasser und die Chance auf einen Karpfen…)
Nach einer kurzen Runde um den See entschied ich mich für eine andere Stelle. Schnell waren auch hier vielversprechende Plätze gefunden!! Die erste Rute platzierte ich in einer kleinen Bucht. Dort stand direkt am Ufer ein Busch, dessen Äste über der Wasseroberfläche hingen.
(In unmittelbarer Nähe war auch ein Seerosenfeld…)
Eine perfekte Anlaufstelle für Karpfen. Das Rig wurde an einer großen Wurzel punktgenau abgelegt. Die andere Rute wurde zwischen zwei umgefallenen Bäumen platziert. Es dauerte zwar bis in die Abendstunden, bis die Fische anfingen zu fressen aber von da an ging es richtig rund.
(Verrückt, die Bisse kamen im Stundentakt…)
Um 5 Uhr morgens brannten mir, bedingt durch das Anrudern der Spots schon die Arme. Nach jedem Drill mussten dir ca. 250m entfernten Stellen mittels Boot zurückgelegt werden. Müde aus der Wäsche schauend entschied ich, mir und den Spots erstmal eine Ruhepause zu genehmigen. Auch meine Frau wollte ein paar Stunden schlafen, ohne von dem nervigen Gepiepe wach gemacht zu werden.
(Der letzte Fisch bevor wir erstmal eine Mütze voll durchgängigem Schlaf nachholen musste…)
Gegen die Mittagszeit wurden dann die Fallen wieder scharf gemacht. Die Pause tat den Spots gut, denn es lief weiter wie in der Nacht zuvor. Auffallend war nur, dass es sich um die kleineren Karpfen des Seebestandes handelte, die sich das Futter schmecken ließen.
(Ich war dennoch sehr zufrieden wenigstens etwas zufangen, dennoch wollte ich an die Großen ran…)
Ich änderte die Futter-Strategie und verteilte nun die Murmeln auf über 50m rechts und links vom Platz, jeden Meter eine Kelle. Zuvor hatte ich pro Rute ca. 2 -3 Schaufel in unmittelbarer Nähe zu meinen Rigs zu gefüttert. Die Karpfen trafen so einen dichten Futterteppich an. Mit dem weit verteilten Futter wollte ich die größeren Karpfen und auch die Beautys ein bisschen hervorkitzeln.
(Jeden Meter eine Kelle voll Tigers, Hanf und natürlich leckeren Naturebaits Bollen…)
Die Taktik ging auf und so konnte ich kurze Zeit später einen wunderschönen vollbeschuppten Spiegler landen. Nach Erzählungen von anderen seien diese Schönheiten auch nicht immer ganz so einfach zu überlisten. Aber wer weiß vielleicht hätten es die GLM Boilies mit der zeit auch von selbst gerichtet.
(Was für ein Hammertier – dank Taktikwechsel…)
Nachmittags meldete sich dann die Ufer Rute, in der kleinen Bucht. Der Fisch machte direkt Druck und versuchte sofort Richtung der großen Wurzel zu kommen! Ich musste also versuchen ihn davon abzuhalten und hielt voll dagegen. Nach einer gefühlten Ewigkeit schwamm er schließlich doch in Richtung Freiwasser. Um dann schließlich doch wieder zu drehen und das große Seerosenfeld anzusteuern.
Also rein ins Boot und rudern was das Zeug hält. Der Karpfen fühlte sich besser an und den wollte ich unbedingt nicht verlieren. Natürlich war er schneller und stand schon mitten im verzweigten Rosenfeld. Dank meiner Frau und vollem Körpereinsatz bekamen wir den Fisch frei und nach einem harten und langen Drill lag ein richtig fetter Herbst Bulle im Kescher!
(Danke dir Schatz! Ohne dich wäre dieser Spiegler wohl verloren gegangen…)
(Nachts durfte ich noch diese Perle landen. Mehr als zufrieden ging es anschließend ins Land der Siegerträume…)
Kurz vor Sonnenaufgang lief dann die Rute zwischen denn Bäume ab. Erst kündigten sich vereinzelte Piepser an, aber dann rannte sie ab. Der Fisch ließ sich recht leicht her pumpen, weswegen ich auch nicht ins Boot ging. Doch kurz vorm eigenen Ufer machte er mächtig Druck und jeder weitere Meter musste hart erkämpft werden! Nur langsam schwanden die Kräfte meines gegenüber. Bedacht dirigierte ich den Karpfen vorsichtig Richtung Keschermaschen.
Mir verschlug es fast den Atem, als ich die Ausmaße dieses Fisches sah! Auf der Matte war es dann klar, dass es noch mal ein 20kg+ Brocken war. Aber die Länge dieses Schuppmanns war außergewöhnlich. Unglaubliche 115 cm! Was für ein Fisch!
(Unglaubliche 115 cm…)
(Was für ein Fisch …)
Mehr als zufrieden und sehr, sehr glücklich traten wir im Laufe des Morgens den Heimweg an! Gutes Futter, die passende Strategie aber auch eine große Portion Glück hatte zu diesem perfekten Fangergebnis an diesem Wochenende beigetragen.
Grüße Lars.