Der nicht enden wollende Sommer mit anhaltend milden Temperaturen machte uns die Entscheidung leicht: raus in die Natur sollte es mit den Kindern in den Herbstferien gehen. Abschalten, faulenzen, entspannen- Urlaub vom Alltag. Was lag also näher als ein paar Tage im vielzitierten Haus am See zu verbringen?
Selbstverständlich sollten auch die Angelsachen mit ins Gepäck. Vor die Realisierung dieses Trips waren allerdings noch ein paar Hürden gesetzt. Die Fahrtzeit sollte erträglich sein, Campingurlaub kam ebenso wenig infrage. Also begab ich mich auf die Suche, wühlte mich durch diverse Ferienwohnungsportale und fand schließlich ein paar in Frage kommende Unterkünfte, die im geplanten Zeitraum sogar noch verfügbar waren.
Da die gemeinsame Zeit mit der Familie ganz klar im Vordergrund stand und wir auf Komfort nicht verzichten wollten war klar, dass ich meine karpfenanglerischen Ansprüche zurückschrauben musste, was aber auch nicht weiter schlimm war. Ganz unvorbereitet wollte ich die Sache dennoch nicht angehen und so kamen 50kg GLM-, Scopex- und Dickenmittelboilies mit ins Gepäck- sorgsam verstaut im Fußraum vor den Kindersitzen. Man kann ja nie wissen…
Das Abenteuer begann!
(Es kann losgehen)
Nachdem wir an unserem Urlaubsdomizil angekommen waren und die nähere Umgebung erkundet hatten, drehte ich eine Erkundungsrunde mit Boot und Echolot. Der vor mir liegende Gewässerteil erwies sich als relativ strukturarm, was mich aber auch nicht verwunderte. Schließlich befinden sich Ferienunterkünfte oftmals an eher flachen aber optisch ansprechenden Gewässerabschnitten, die gute Sicht aufs Wasser und ungetrübtes Badevergnügen ermöglichen.
Da ich zudem nicht wusste, wie es um den Karpfenbestand bestellt war, setzte ich auf eine Mischung aus GLM- und optisch auffälligen Scopex-Boilies, denen ich ein paar Dickenmittel-Boilies beimischte. Abgerundet wurde das Ganze durch ein paar Hände Partikel und einen kräftigen Schuss WSC-Liquid um eine hohe Lockwirkung zu erreichen.
(Dickenmittel-, GLM- und Scopex-Boilies + WSC Liquid sollten zum Erfolg führen)
Der Plan ging auf, schon am ersten Morgen die erste Aktion. Leider erreichte der Fisch kurz vor der Landung ein Krautfeld und stieg aus. Ich holte die Ruten ein, der Tag gehörte der Familie. Mit einem ausgedehnten Waldspaziergang verging die Zeit wie im Flug.
(Mit allen Sinnen die Natur entdecken)
Am zweiten Morgen dann der nächste Run auf einen Snowman aus Weightless Hookbait Dickenmittel 2.0 und einem GLM-Pop-Up. Diesmal stieg ich direkt ins Boot, um Abstand vom Krautfeld zu gewinnen. Erst als der Knoten der Schlagschnur klackernd durch die Ringe glitt, forcierte ich den Druck. Mein Gegenüber reagierte mit einer heftigen Flucht und zog das Boot über den See. Das war kein kleiner Fisch, soviel war klar. Nach einer gefühlten Ewigkeit bugsierte ich schließlich einen massiven, gold-glänzenden Schuppi über den Kescherrand. Was für ein Fisch! Mit so einer gewichtigen Überraschung hatte ich nicht gerechnet.
(Was für ein Fisch- damit hatte ich nicht gerechnet!)
So konnte es weiter gehen- ging es aber nicht. Die nächsten beiden Tage herrschte Funkstille an den Bissanzeigern. Das Barometer stieg, das bisherige Tiefdruckgebiet wich einem Hoch und wir genossen das sonnige Wetter. Das Ende unseres Urlaubs rückte näher.
(Herrliches Herbstwetter- da fällt der Abschied vom Sommer leicht)
Eine Planänderung musste also her. Mit dem Boot ließ ich mich über den See treiben und klopfte mit dem Groundtester den Grund ab. In einiger Entfernung fand ich tatsächlich ein paar Stellen, die von der sonstigen Umgebung abwichen und platzierte hier eine Rute mit der Erfolgskombi aus Dickenmittel- und GLM-Boilie.
(Macht den Unterschied: der Groundtester)
Und tatsächlich lief die Rute am nächsten Morgen ab. In der aufgehenden Sonne fuhr ich dem Fisch mit dem Boot entgegen. Nebelschwaden dampften in den ersten Sonnenstrahlen des Tages- ein magischer Moment.
(Bootsdrill in der aufgehenden Sonne- immer ein ganz besonderer Moment)
Der Fisch blieb tief und stellte sich mit seinem vollen Gewicht in die Rute. Das musste wieder ein großer sein! Als nach weiterem zähem Ringen ein herrlicher Spiegler die Wasseroberfläche durchbrach, griff ich nach dem Kescher, doch der erste Versuch misslang. Fisch und Boot trieben auseinander, mein Arm wurde länger und länger und reichte doch nicht. Meine Knie wurden weich- „jetzt bloß keinen Fehler machen, bitte steig nicht aus“. Beim nächsten Versuch ging endlich alles gut und die Maschen umschlossen einen wuchtigen Spiegler.
(Der nächste tolle Fisch auf die Erfolgskombi Dickenmittel- + GLM-Boilie)
Am Ufer erwartete mich bereits der Rest der Familie vor herrlicher herbstlicher Kulisse und machte den Moment perfekt.