it erhöhtem Puls stehe ich, recht heftig zitternd, an dem steilen Ufer und blicke gespannt durch meine Polarisationsbrille… Ich kann mehrere Brassen ausfindig machen, unter ihnen, fast unscheinbar eine Etage tiefer am Boden fixiert den Big Boss des Gewässers. Gemächlich saugt er eine Kugel nach der anderen ein. Am Vortag war diese Stelle noch total unscheinbar, das Futter hatte allem Anschein nach gewirkt. Nahezu lautlos überwerfe ich den Großen da unten mit einem ausbalancierten Minipoppi in der yellow, welcher im Zeitlupentempo zu Boden sinkt, und mitten auf der Futterstelle Platz findet.
(…was die Gesellen am Wasser nicht wirklich zu interessieren schien, sie machten ihr Ding weiter…)
(Wenn ich ans Wasser kam, dann meist spontan, für kurze Zeit… Als Beifutter verwendete ich meist ne Schaufel Partikel mit ner Hand voll Boilies…)
(Wie immer kamen auch die kleinen, gelben Wunderkörnchen zum Einsatz.)
(Eine der wenigen Sitzungen am Tage… Bootsi wie immer mit am Start.)
Der Fisch frisst ungestört weiter, nähert sich Kugel für Kugel meinem auffälligen Hakenköder und stoppt abrupt kurz vor ihm. Er hält kurz inne, und bewegt sich noch ein Stück weiter zu dem gelben, einen halben Zentimeter über dem kiesigen Boden schwebenden Leckerlie…mein Herz schlägt so heftig, dass ich es kaum aushalte. Der Mops da unten scheint allerdings viel entspannter. Er lässt seinen korpulenten Körper etwas nach oben treiben, schwimmt neHundertachzig-Grad-Kurve und verschwindet…
(Schlaffe Leinen sollten die Chance auf einen Fisch erhöhen…)
(Meist kam ich aber erst beim Dunkelwerden ans Wasser…)
Kommt auch nicht mehr wieder… Das war sie, die erste Chance seit Wochen… einmal mittags ne Stunde Zeit, dazu noch die Chance einen Riesen zu fangen, und schwubs ist alles vorbei. Zeittechnisch sah, und sieht es die kommenden Wochen auch noch, sehr dürftig aus. Mein geliebtes Schichtleben musste ich arbeitsbedingt für elf Wochen gegen Normalschicht tauschen, täglich elf Stunden, den Samstag eingeschlossen. Da bleib abends nichtmehr viel Zeit, und die welche einem bleibt, nutzt man dann doch lieber mit den geliebten Menschen an seiner Seite…
(…manchmal mit Erfolg. Denn Ausnahmen bestätigen bekannter Wiese die Regel… Ein Fisch an einem eigentlich puren Taggewässer…)
(Springtime, Schorcheltime…)
Da meine Angelei in der Regel eigentlich zu 90% am Tage stattfindet, leidet die natürlich extrem darunter, nicht zuletzt deshalb, weil die Fische es in den letzten Jahren immer mehr bevorzugten in den hellen Tagesstunden Nahrung aufzunehmen. Und wer morgens um fünf seine Ruten einholt um auf Arbeit zu fahren hat da natürlich ganz schlechte Karten… Nichts desto trotz angelte ich, leider sehr erfolglos, die ein oder andere Kurznacht. Die Fische wollten nicht…
(…Einblicke schaffen und perfekt ablegen… mehr kann man eigentlich nichtmehr machen…)
(Moon is rising)
Ganz gleich was ich am Ende des Haares anbot, die Bissanzeiger schwiegen, was mich allerdings nicht allzu sehr an mir zweifeln ließ, da all die anderen Angler, die kontinuierlich am Wasser, Wochenende für Wochenende durchangelten nicht wirklich mehr gebacken bekamen, ein verhextes Frühjahr….allem Anschein nach für jeder man. Da aber Geduld ab und an auch Erfolglosen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, konnte auch ich endlich den einen oder anderen Fisch in den Händen wiegen. Sieben Wochen muss ich da noch durch… dann beginnt die wahre Angelei…
(Selbstauslösershoot bei Nacht…)
(Eine Erlösung nach den zahlreichen Nachtstunden…)
bis dahin…
Nur Digge und……….durchhalten…
Genießt die Zeit am Wasser,
Chris Ackermann