Philipp Wenzel: Berliner Kanäle 2.0

Kunde Philipp Wenzel knüpft an seine Story aus dem Sommer an und berichtet euch in „Berliner Kanäle 2.0“ von seinem Fangerfolg an einem weiteren Kanalsystem:

In meinem letzten Fangbericht bin ich ja schon auf meine Angelei in den Berliner Kanälen eingegangen. Ich konnte mit meiner Ausbeute mehr als zufrieden sein, dennoch hatte ich mir die Challenge gesetzt aus insgesamt drei unterschiedlichen Kanälen in der Hauptstadt einen (gewichtigen) Karpfen zu fangen.

Technoclub – nein danke!

Gesagt, getan – für das Finale entschloss ich mich einen Platz an einem anderen Kanal aufzubauen. Mir war bekannt, dass es in diesem Fluss – Kanal – System große Fische gibt, von daher war meine Motivation ungebrochen. Meine erste Wahl fiel auf eine alte Stelle aus grauen Vortagen. Allerdings musste ich hier schnell feststellen, dass diese nunmehr unbeangelbar war da sich am Uferbereich ein Technoclub niedergelassen hatte… nein danke, auf laute Musik und feierwütige Jugendliche hatte ich nun wirklich keine Lust.

Welcher Platz denn nun?

Ein neuer Platz musste her und wie der Zufall es so will fand ich eine für mich passende Stelle nur einige hundert Meter stromab. Durch eine schmale Lücke neben einem Brückengeländer konnte man hindurch schlüpfen, dem kleinen Trampelpfad entlang eines Zaunes folgen und stand ganz am Ende direkt hinter einem Industriegebiet, aber am Wasser. Natürlich musste man sich mit dem urbanen Müll als auch Glasscherben, benutzten Spritzen und anderem Unrat anfreunden, aber sobald man diese Schattenseite ausblenden konnte hatte der Platz seinen ganz eigenen Charme.

Es erfolgten nun einige Futteraktionen mit meinen geliebten GLM Boilies sowie Fischmehlpellets. Mehrere Overnighter brachten leider nicht den gewünschten Erfolg, dennoch war ich fest davon überzeugt an der richtigen Stelle zu sitzen. Andere  Angler sah ich auf dieser Strecke relativ selten, dafür aber umso öfter einen kleinen neugierigen Banditen!

Nach unzähligen Nächten war es dann endlich soweit, das Wetter kippte komplett um. Gab es zuvor nur reine Hochdrucktage, mit viel Sonne und hohen Temperaturen, kam nun eine Wetterfront auf die Hauptstadt zu. Es fing an zu regnen, Wind kam auf und es kühlte sich im Allgemeinen etwas ab. Bingo! Am Vorabend des Angeltages versenkte ich gut 5 Kilogramm GLM Riveredges in 24mm und zur Krönung noch ein paar runde Boilies in 20mm drum herum.

Diese Köder brachten Erfolg:

Am Folgetag war ich pünktlich um 18 Uhr am Wasser, baute im Regen mein kleines Camp auf, knotete zwei frische Rigs an und bestückte diese mit einem Schneemann (GLM Sinker + White WSC PopUp) sowie einem Weightless Hookbait GLM. Beide Montagen fanden ihren Weg in die Fluten und ich machte es mir auf meiner Liege bequem.

Auf Beifutter verzichtete ich komplett, es würde mit Sicherheit noch genug Futter am Platz liegen und wenn nicht, tja so hatte mein Zielfisch keine Wahl und würde als erstes auf meinen Hakenköder treffen. Was soll ich sagen, eine halbe Stunde nach der Platzierung der Ruten passierte es.

An der Steinpackung läufts!

Die rechte Rute am Fuße der Steinpackung rannte los, der Fisch war nicht zu halten. Ich drillte ihn unter großem Druck heran und verkescherte ihn um das ein oder andere Mal. Glücklicherweiße besuchte mich mein guter Freund Dennis und erkannte den Ernst der Lage. So konnte er meinen Fisch perfekt abschöpfen und freute sich genauso wie ich über diesen glorreichen Fang.

Im Keschernetz kam ein muskulöser und langgestreckter Kanalschuppi zum Vorschein, was für ein Ergebnis nach zig Blanknächten. Wir verschätzen uns beide bei dem Gewicht des Fanges, letztendlich blieb der Zeiger der Waage doch bei 20kg stehen – na wenn das kein perfekter Abschluss für meine Berlin Mission war!

Die Redaktion: Du sagst es Philipp, was für ein gelungener Abschluss deiner Saison an den Berliner Kanälen. Wir wünschen Petri Heil und einen guten Start in den Herbst.