Goldbarren in der Sonne (von Thomas Ilg)

Da war er nun, der Oktober.

Von jetzt an konnte ich die Tage zählen, die mir hier an meinem See noch blieben, bis ich letztendlich das Fischen auf Karpfen wieder einstellen musste.

Wie im letzten Update beschrieben führte mich mein Weg wieder an die große Weide, wie das Jahr zuvor auch. Nur wollte ich dieses Jahr eben nicht die selben Spots wie im Vorjahr befischen, welche ja auch gute Fische gebracht hatten.

(Partikel gehören bei mir einfach dazu, je kleiner desto besser).

Bei den vorhergehenden Sessions beobchtete ich die Hühner, welche immer an der selbem Stelle tauchten.

Wo diese lästigen Plagegeister etwas finden, finden meistens unsere Karpfen auch etwas fressbares. Ich nahm mir also die Zeit und schaute mich um nach was die Hühner da so tauchten. Die Hühner hatten eins der wenigen Krautfelder welches dieses Jahr vorhanden war gefunden, so entschloss ich mich nach dem Übergang von Kraut auf Sand zu suchen.

Der erste Platz war also gefunden und stand unter Futter.

(Oft liegt das Gute vor unseren Füßen)

Am folge Tag saß ich wieder im Boot um erneut zu füttern, und um doch noch nach einem Platz für die zweite Rute zu suchen. Da ich eben diesmal nicht beide Ruten im offenen Wasser fischen wollte, suchte ich an den Rändern des Sees nach etwas anderem, als die üblichen Hotspots.

Ich ruderte also das Ufer und die Seerosen ab, ob dort irgendetwas zu finden war, was eben nicht gleich ins Auge stach.

(Ich staunte nicht schlecht über den großen Baumstamm).

Nach einiger Zeit rudern und werfen mit dem Gummifisch fand ich wonach ich suchte, ich wusste zwar zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau was dort im Wasser lag, aber es schien mir für mein Vorhaben genau richtig zu sein. Da meine Unterwasserkamera meistens irgendwo im Kofferraum liegt, war das Rätsel schnell gelöst.

(Steinharte 24mm Bloddyliver warteten auf ihren Einsatz).

Während ich im offenen Wasser Partikel und gemischte Boilies fütterte, entschied ich mich hier am Baum für die selektiven gehärteten Boilies, die schon seit Sommeranfang in den Trockennetzen warteten. Auch wenn die beste Zeit des Jahres bevor stand, hielt ich das Futter sehr gering.

(Nur zwei Tage zuvor verloren und schon hing er wieder).

Nach drei Tagen füttern stand die erste Session an.

Guter Dinge ruderte ich die beiden Montagen schnell auf ihr Plätze und wartete der Dinge die da hoffentlich kommen sollten.  Nach geraumer Zeit und wenig Aktion, nahm ich mir zehn Minuten Zeit, um meinem Freund einen seiner Fänge abzulichten.

Wie es halt immer so ist, wenn man mal kurz nicht an der Rute ist, lief diese eben während der Fotosession ab. Schnell zurück ins Boot und ums Eck gerudert, der Fisch hing noch. Schnell war ich über dem massiven Fisch der mir einmal seine breite Flanke zeigte, bevor mir meine Montage entgegen flog.

(Gern versuche ich neue Montagen, doch dafür war keine Zeit mehr, alt bewärtes musste her).

Ich blieb noch ein wenig im driftendem Boot sitzen um mich zu beruhigen, hatte ich doch eben einen der ganz Großen verloren.

Zurück unter meiner Weide mit einer Tasse Kaffee spätervdachte ich schon wieder positiv. Ich hatte ja noch ganze zweieinhalb Wochen vor mir. Der kommt bestimmt wieder.

Nur zwei Tage später saß ich gemeinsam mit meiner Süßen wieder unter der Weide, nur diesmal mit anderen Montagen. Der golden Oktober machte seinem Namen alle Ehre, bei knapp 25°C genossen wir die Sonne, bis sich eben die Rute am Baumstamm wieder meldete. Ein, zwei Pieper und Vollrun.

(Gerade so schob sich die Sonne über meinen Erdberg da ging die Rute krum).

Schnell vergingen meine zwei Wochen Urlaub. Da meine jetzige Arbeit wieder neu und ungewohnt war, blieb mir Nachmittags eben kaum Freizeit zum Fischen.

Ich nutzte die erste Woche nur um zu füttern, um am Wochenende gleich beim ersten Licht des Tages meine Ruten schon auf den Spots liegen zu haben. Was sich wieder einmal Auszahlte in Form eines weiteren großen aus diesem See.

(Slagline ist für mich ein muss).

Wie es mir möglich ist, versuche ich von dort aus zu Fischen, wo ich meine Schnüre extrem durchhängen lassen kann. Durchhängende Schnüre sind in meiner Fischerei einfach Pflicht und bringen meiner Meinung nach einfach mehr Fische.

(Endlich war er mein nach langer Jagd, ich konnte es kaum glauben). 

Kennt ihr diese Tage, voller Spannung macht ihr euch auf den Weg an den See und müsst euch in Geduld üben, so auch ich an diesem Tag.

Ich tackelte also wie immer unter der großen Weide meine paar Sachen auf und sah den beiden Raubfischern zu, die eben auf meinen beiden Spots ihr Unwesen trieben. Nach einer guten Stunde konnte ich doch endlich die erste Rute an ihren Platz am Baumstamm fahren.

Während ich weiter darauf wartete die zweite Rute zu fahren, die ins Freiwasser musste, wo meine beiden besagten Raubfischer eben noch ihre Schnüre durchs Wasser peitschten, pfiff die Baumrute ab. Ich entschied mich gegen einen Bootsdrill, da das Pärchen immer noch in meiner Nähe mit ihrem Boot waren, ging ich nicht das Risiko ein ihrer Weg zu kreuzen.

Nach bangen Minuten konnte ich den Kampf doch für mich entscheiden, ganz ohne Boot. Der erste Blick in den Kescher und ich konnte nicht glauben was sich nach kurzem Kampf geschlagen gab. Das letzte fehlende Puzzleteil in diesem See. Der König des Sees war nach langer Jagd endlich mein, zumindest für kurze Zeit.

(Das Jahr endet wie es anfing, mit Paster und Teig).

Somit war die Saison für mich gelaufen, ich habe gefangen wonach ich lange gesucht habe, alles was jetzt noch kommt war Bonus.

Ich gab die Futterplätze auf, da bei den beiden folgenden Tagen keine Aktionen mehr kamen und ich anscheinend die Fische vergrault hatte, entschied ich mich wieder mobil mit wenig, oder gar keinem Futter die Fische zu jagen.

Auch mobil mit Paster und Teig ging noch der ein oder andere Fisch ans Band. Doch leider ist hier mal wieder Ende für mich, mal sehen was das neue Jahr so bringt. Rückblickend kamen alle Großen an diesem unscheinbaren Baum in gerade mal 1.20 m Wassertiefe 10m vorm Ufer, während sich im Freiwasser die Kleinegarde die Klinke in die Hand gab.

Euch noch eine schöne Zeit am Wasser, fangt mir einen Dicken mit.

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