Es ist Anfang Oktober und das Thermometer zeigt 20 Grad. Auch wenn sich die ersten Blätter bereits verfärbt haben und gefallen sind, ist es gefühlt noch Spätsommer. Die Nächte sind mild und das Wasser noch recht warm, das einzige was an Herbst erinnert ist die früh einkehrende Dunkelheit.
Da ich mir selbst im August und September eine kleine Auszeit vom Wasser genommen habe, wollte ich ab Oktober nochmal einen Futterplatz über einen längeren Zeitraum aufzubauen, um zur vermeintlich produktivsten Zeit der zweiten Jahreshälfte noch einmal ein paar Fische abzugreifen.
(Wenn die Nächte länger werden, koche ich selbst bei kurzen Sessions gerne was leckeres.)
(A bucket full of great stuff: Gerade jetzt wo das Wasser wieder richtig kalt wird, ist es an der Zeit in die Trickkiste zu greifen.)
Ich entschied mich für einen im See relativ zentral gelegenen Platz, in einer Tiefe von ca. 7m. Hier würden mit Sicherheit mit der Zeit einige Fische auf der Suche nach Nahrung vorbeikommen und ich hatte die Option, den Spot von verschiedenen Stellen zu befischen. Der Grund war leicht schlammig mit einigen harten Stellen und vollständig bedeckt mit Bodenkraut. Da ich mir Sorgen machte, das Bodenkraut könnte die Effektivität der Rigs beeinträchtigen, begann ich mit einer Kombination aus Boilies und Weizen zu füttern.
Die nächsten drei Tage fuhr ich an den See um den Platz mit frischen Futter zu versorgen, ging aber dazu über, ausschließlich mit Boilies zu füttern, um die Wahrscheinlichkeit eines Beifangs zu reduzieren. Nach mehrmaligen füttern, fischte ich die erste Session auf dem Spot. Als ich am See ankam, war es bereits am Dämmern. Es dauerte eine Weile, bis die Ruten so lagen, wie ich es mir vorgestellt hatte und nur wenig später konnte ich bereits Fischaktivität rund um meinen Spot beobachten.
Es dauerte nicht lange, bis sich meine Funkbox das erste Mal meldete, die Fische schienen den Platz hervorragend angenommen zu haben. Noch zwei weitere Male musste ich in der Nacht raus und konnte dabei schöne, bereits gut genährte Spiegler bis über 20Kg fangen.
(Die dicken Spiegler hatten meinen Spot fest im Griff.)
(Über 20Kg schwer, ein Einstand nach Maß.)
Da ich die Fische nicht die ganze Nacht lang sacken wollte, beschloss ich sie sofort nachts per Selbstauslöser zu fotografieren. Mit einer vernünftigen Lichtquelle lassen sich auch so super Fotos schießen und es ist um einiges fischfreundlicher als sie für Stunden im Sack oder einer Schlinge zu hältern. Nach der erfolgreichen ersten Session befütterte ich den Spot weiter und ging nach dem Wochenende erneut für eine Nacht ans Wasser. Tagsüber war es sehr sonnig und die Fische schienen eher träge zu sein, als sich auf meine Köder zu stürzen. Sogar die Wassertemperatur kletterte ein kleines bisschen nach oben.
Keine wirklichen Bedingungen, die einen Fressrausch der Fische begünstigen würden. Nichtsdestotrotz konnte ich erneut einen weiteren Bartelträger auf der Habenseite verbuchen.
(Der einzige Fisch der Nacht, dafür aber ein richtig Guter.)
(Unmengen an Kraut erschwerten mir das Drillen.)
(Und noch so ein vollgefressener Spiegler dem die Boilies wohl geschmeckt haben.)
Nachdem die folgenden Tage dann regnerischer werden sollten erhöhte ich die Futtermenge ein wenig und wurde bei einem Overnighter am Ende der Woche prompt wieder mit 3 Läufen belohnt. Da ich morgens früh einpacken will, fotografierte ich auch diese Fische wieder im Dunkeln. Nachdem die ersten Sessions schon gut liefen bleibt abzuwarten, was der Herbst noch bringt.
(Die lange Dunkelheit bedeutet bei mir den Beginn der Zeit der Dauerbrenner.)
Viel Erfolg an alle, Grüße David