Langsam aber sicher rückt er näher, der von allen geliebte Herbst. Die ersten bunten Boten sind mittlerweile doch klar zu erkennen und auch die Temperaturen geben uns einen ersten Vorgeschmack. Die Nächte werden länger, aber auch der Andrang an den Seen und Flüssen wird größer.
Wie auch das Jahr zuvor bricht für mich die letzte Etappe an einem meiner Seen an, da dieser ab dem ersten Oktober für das Fischen auf Karpfen gesperrt ist. Doch dieses Jahr sollte es ein wenig anders laufen als in 2014. Kein Stress, kein Versuch auf den letzten Drücker die Fische raus zu kitzeln, kein sich um die Plätze streiten. Nein, dieses Mal sollte alles ruhig ablaufen und definitiv wollte ich vor allen anderen am Start sein…
(Die ersten Boten…)
Ich beangelte mein kleines Paradies in den letzten Wochen sehr intensiv. Dabei blieb aber ein bestimmter Teil des Sees absichtlich links liegen, um kein Aufsehen zu erregen. Dort sollte der letzte Vorhang für dieses Jahr fallen. Gemeinsam mit meiner Süßen ließ ich es auf eine zwei stündige „Antest – Session“ ankommen. Am Vortag wurden nur ein paar „LT Fisch“ Boilies verteilt. Es handelt sich um eine große und recht tiefe Bucht, die ich für das Vorhaben auserkoren hatte. Am Angeltag selbst dauerte es circa eine Stunde bis eine der vier Ruten ablief.
(Yes – Sie sind schon in der Bucht…)
Dieser eine Fisch reichte für die Erkenntnis das sich die Jungs wohl langsam ins tiefere Gewässer aufmachten. Hier fand sich auch genügend Platz für mein Vorhaben. Meine letzte Session an diesem See wollte ich nicht alleine Verbringen und so lud ich meinen Kumpel und langjährigen Angelpartner Basti zu mir an den See ein. Schnell konnten wir einen gemeinsamen Termin ausfindig machen und fixieren. Da ich zwei Wochen Urlaub vor mir hatte, war ich ziemlich flexibel, nur Basti musste sich seine Termine zurechtlegen. Die Vorbereitungen für die gemeinsame Session fielen dieses Mal in mein Tätigkeitsprofil, da ich etwas anderes versuchen wollte.
(Eine Süßigkeit zur Brotzeit…)
Während ein Großteil der ansässigen Hunter schon anfingen ihre kleinen Futterplätze anzulegen, verbrachte ich die Zeit damit zu beobachten was diese denn so fütterten. Wie zu erwarten flogen Partikel und Fischboilies punkt genau auf kleine Spods. Eigentlich wie das Jahr zuvor auch. Meinem Vorhaben stand also nichts mehr im Weg, eine freie Bucht vor Augen und anders als die übliche Futtertaktig der anderen. Auf eine lange Futteraktion verzichtete ich dennoch.
Ich wartete bis genau vier Tage vor der gemeinsamen Session. Erst dann flog in die freie Bucht Futter hinein. Ausnahmsweise setzte ich süße, auffällige Boilies ein. Anders als die Anderen war die Devise. Um doch auf Nummer sicher zu gehen, fütterte ich auch eine größere Menge Fischklicker, um die süßen Kugeln herum. Diese sollten schließlich rar gehalten werden, damit sich die Karpfen genau diese Leckerlies herauspicken. Obendrein wollten wir sie in Verbindung mit den knalligen Popis am Haar anbietente.
(Zehn Minuten schon Klingelt der erste Scopex Liebhaber…)
Nach 320 Kilometer mehr auf dem Tacho und gute 20 Kilo Futter leichter hieß es endlich draußen bleiben und ernten. Ich wollte die Nacht schon mal am Wasser pennen, ohne eine Rute im Wasser zu haben. Es hieß, den Platz schon mal vor zu reservieren, damit er auch sicher am nächsten Morgen von uns befischten werden konnte. Dennoch wollte ich es kurz antesten – zumindest für eine Stunde die Angeln raus schmeißen.
Meine zweite Rute war noch nicht mal beködert da klingelte der Delkim schon. Wahnsinn, ich war mir sehr sicher, dass es morgen richtig laufen würde. In der Dämmerung entfernte ich die Vorfächer, dass diese nicht in der Nacht den Massen an Ratten zum Opfer fielen. Es stand ja noch ein gemeinsames Grillen mit Freunden am Wasser an. Es wurde leider ordentlich verregnet.
(Der Wahnsinn nahm seinen Lauf…)
Um fünf Uhr morgens klingelte der Wecker, da Basti sich für halb sechs angekündigt hatte. Er wollte direkt nach der Nachtschicht ans Wasser kommen. Pünktlich fand er sich am See ein und wir konnten endlich los legen. Nach kurzer Zeit lagen alle vier Ruten scharf auf großer Fläche verteilt in der gesamten Bucht. Es dauerte keine Stunde, bis der Wahnsinn losging.
(Wer braucht schon Schlaf bei solchen Fischen…)
Aus weiter- oder für Basti überhaupt schlafen wurde den ganzen Tag nichts, fast im Stundentackt klingelten die Ruten. Unsere Schnell-Schuss-Taktig ging in vollem Maße auf. Doch auch zusehends schrumpften die Futtervorräte rapide. Denn statt der obligatorischen Handvoll schossen wir gleich ein Kilo auf der ganzen Fläche nach. Die Jungs und Mädels sollten schließlich bei Laune gehalten werden.
(Der Altmodische und der Bastler…)
Wie gewohnt vertraue ich auf einfache Rigs. Basti hingegen tüftelte gern an seinen herum, mit Erfolg wie man sieht. Zum Abend hin wurde es langsam ruhiger und die Anbisse ließen langsam nach. Wie von mir bereits erwartet blieb die Nacht ohne jegliche Aktion. Auch der kommende Morgen verging ohne große Geschehnisse…
Lang überlegten wir hin und her, bis wir schließlich beschlossen die Ruten doch umzulegen bzw. anders zu verteilen. Lange dauerte es anschließend nicht, bis endlich der erste Fisch des neuen Tages einstieg. Die Mittagszeit rückte immer näher, doch die Bissanzeiger schwiegen. Sollte es das schon gewesen sein? Eine letzte Idee hatte ich noch, die mir durch Beobachtungen der letzten Futterkampagnen an diesem See aufgefallen war.
Es schien, als ob die Fische auf den Ton der einschlagenden Boilies reagieren würden und dadurch in Fresslaune kamen. Alles oder nichts war die Frage, was hatten wir denn zu verlieren? Wir hatten ja schon eine geile Session! Also „Feuer frei“ und keine halbe Stunde später fanden wir uns grinsend im Wasser stehend wieder. Tripel!!
(Der Schlüssel war gefunden…)
Wie es natürlich nicht anders sein konnte bissen die Jungs als wir gerade essen wollten. Naja war wohl nichts mit warmem Sparerips. Ich musste ehrlich gesagt lachen als Basti seinen neuen PB in Armen hielt, denn jetzt war eine Dusche fällig
(Basti mit neuem PB…)
Eine geile, gemeinsame Session neigte sich langsam dem Ende zu, da wir insgesamt nur 36 Stunden Zeit hatten. Wir waren mehr als HAPPY. Wir hatten alles was man haben kann in nur einer Session erreicht, Aussteiger, Doppel-Runs, einen Tripel und einen neuen PB. Was will man mehr?
(Fuck of Famous…)
Fuck of Famous, go Fishing – dann läufts von ganz alleine!