Am 21.05. war es soweit, nach monatelangen Vorbereitungen stand unsere Trauung an. In dieser Zeit war nicht viel mit Fischen angesagt, wie ihr euch alle denken könnt. Nachdem der traumhafte Tag und die herrliche Feier vergangen waren wollte ich unbedingt nochmals vor unseren Flitterwochen raus ans Wasser.
Obwohl nur für eine einzige Nacht am Wasser Zeit blieb, war es eine der Schönsten für mich. Die Entscheidung fiel auf einen monotonen Baggersee, der gerade frisch mit einem Altwasser verbunden wurde. Die Vermutung, dass mich dort neue und unbekannte Karpfen erwarteten lag natürlich ziemlich nahe.
(Ans Haar plante ich mit zwei 16er GLM zu fischen. Wer viel in Sandgruben unterwegs ist und kein Aufsehen erregen möchte, für den sind diese Kugeln wie geschaffen. Wie man sieht waschen sie sich super schnell aus und bekommen eine sandähnliche Farbe…)
Dort angekommen wurde eine altbekannte Stelle angepeilt. Doch wie soll es auch anders sein, daraus wurde nix… Leider wurde der Platz von zwei Kochtopfanglern besetzt. Somit musste ein Plan B her. Diesen fand sich in Form einer neu ausgeschöpften Flachwasserzone. Die Ruten sollten am Fuss der Abbruchkante plaziert werden.
(Das Buffet wurde angerichtet, 14er 16er und 20er GLM, Red Faktor und Fresh ’n‘ Squid wurde mit The Stimulatorgesoakt…)
Ich fütterte reichlich am Ufer entlang, in etwa einer Strecke von gut 30 Metern. Mein Gedanke war schnellstmöglich die Karpfen auf dem Platz aufmerksam zu machen. Die lange Streuung sollte mir dazu verhelfen.
(Futter marsch…)
Insgesamt wurden so ca. 4 kg Kugeln großflächig verteilt und alle 3 Stunden die Spots mit zwei Kellen nachgefüttert. Obendrein die unterschiedlichen Ködergrößen um die Fische noch neugieriger zu machen. Oder erst einmal die Weißfische auf den Platz zu bekommen. Futterneid bringt sehr häufig den erhofften Erfolg.
(In der Abenddämmerung der erste Erfolg, ein wunderschöner Spiegler…)
(Der sollte einen Kuss verdienen…)
Es folgen anschließend direkt nach dem Füttern zwei Schuppis, so wie es ausschaute ging mein Plan voll auf. Ich hatte die letzten Abendstunden genossen und dachte nochmals voller Freude auf die zurückliegende Hochzeit zurück. Das sind die schönsten Momente beim Draußen sein, die Ruhe, keinerlei Ablenkung…
(Hier der erste Flitzer…)
(…und der zweite…)
Am frühen Morgen wurde ich plötzlich durch ein lautes Geräusch wach und sah einen Gummifisch durch meine Zeltwand schauen. Ich dachte es handelt sich um einen Traum! Bis schließlich ein Raubfischangler vor meinem Zelt stand und meinte es sei keine Absicht gewesen.
(Ach du grüne Neune…)
Mittlerweile kann ich aber darüber nur Lachen und werde mir in Zukunft wohl einen Helm zulegen und künftig anziehen wenn ich ans Wasser gehe :-). Eine Stunde nach dem erneuten Nachfüttern erlebte ich eine wahrhaftige Sternstunde. 5 Fische wurden innerhalb kürzester Zeit die Matte gelegt.
(Erst dieser Schuppi der sich die GLM reingezogen hat…)
(…dann dieser Spiegler…)
Was mir dabei aufgefallen ist, dass mir nur einer der Fische bekannt war und die anderen keine Anzeichen von einem Piercing hatten. Demnach mussten sie von dem neu verbundenen See stammen.
(Yeha neue Karpfen für mein Album…)
(Sie haben alle sehr gutes Potential…)
(Ich freue mich schon, was für weitere Jungfrauen in Zukunft noch ans Licht kommen werden!…)
Somit wünsche ich euch dicke Fische und viele sonnige Grüße von den Malediven. Auch hier musste ich unbedingt zur Rute greifen, was für ein Erlebnis.